Christian Anders

Christian Anders

Christian Anders wurde im Januar 1945 in Österreich geboren, das damals noch als Teil des „Deutschen Reiches“ unter Naziherrschaft stand. Der Christian Anders Steckbrief verrät, dass er eigentlich den bürgerlichen Namen Antonio Schinzel trägt. Auch nennt er sich seit den Neunzigern laut seines Wikis nicht mehr Christian Anders sondern LANOO, doch hierzu unten mehr. Christian Anders’ Wiki weiß, dass sein Plattendebut „Geh nicht vorbei“ direkt auf Platz eins der Charts landete, doch der Musik hatte sich der dunkelhaarige Sänger schon früher verschrieben. Nachdem er die ersten Lebensjahre in Italien verbracht hatte, wo er auf eine Klosterschule gegangen war, zog seine Familie ins deutsche Offenbach, wo er eine Ausbildung zum Elektroinstallateur absolvierte. Bald fand er zur Musik. Mit seiner ersten Band, laut seines Wiki den Namen „Christian Anders and the Tonics“ tragend, tourte er für einen kleinen Lohn umher. 1966 folgte ein Plattenvertrag und 1969 ein weiterer.

Nach 1969, also dem Überraschungshit „Geh nicht vorbei“, der ihn zum erfolgreichsten deutschen Nachwuchsstar werden ließ, war er aus dem Schlagerolymp nicht mehr wegzudenken – oder doch?
Bis Mitte der 70er war sein Ruhm und seine Beliebtheit ungebrochen, sein größter Erfolg „Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“, noch heute ein beliebtes Lied, markierte den Höhepunkt seiner Schlager Biographie. Das war 1972. Auch war er in all den großen Fernsehshows präsent, die die deutsche Schlagerlandschaft zu der Zeit vorzuweisen hatte: Die ZDF-Hitparade oder Die Hitlisten Radio Luxemburgs. Christian Anders Lieder zeichnen sich fast durchgehend durch eine tiefe Melancholie, eine traurige Grundstimmung bis hin zur ausgewachsenen Dramatik aus. Dieses Muster lässt sich auch in denjenigen Songs wiederfinden, die er für andere Stars schrieb: Man rechnet Christian Anders heute etwa 1.100 Liedtexte zu. Seine eigene Discographie kann da nicht mithalten, braucht sich aber auch nicht zu verstecken, zumal Christian Anders auch abseits der Musik aktiv war. Als Schauspieler in Exploitationsfilmen oder als Buchautor für Romane und Sachbücher. Daneben versuchte er auch immer seine Liebe zum asiatischen Kampfsport zu verbreiten: Anders hatte in seiner Jugend Unterricht in mehreren Disziplinen genommen und Karate sogar bis zum schwarzen Gürtel verfolgt. So drehte er auch deutsche Kampfsportfilme, was ihm definitiv ein gewisses Alleinstellungsmerkmal verleiht.

Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends geriet Christian Anders laut seines Wikis in eine heftige Kontroverse. Der Fernsehsender ProSieben ließ einen Vertrag mit ihm stillschweigend platzen, nachdem bekannt geworden war, dass Christian Anders auf seiner Homepage sowie in einigen Liedern Inhalte verbreitete, die dem rechten Spektrum zugeordnet werden können. Es kam zum Eklat. Daraus wurde ein kleiner Skandal, den Christian Anders' Ansehen nicht unbeschadet überstand. Angesichts der Tatsache, dass die Inhalte allerdings offensichtlich antisemitisch und nazistisch sind und außerdem seltsame Thesen aufstellen, wie die Behauptung, der HI-Virus sei entwickelt worden, um Homosexuelle zu befallen, ist dies nicht verwunderlich. In letzter Zeit machte Anders auch Schlagzeilen mit dem Fakt, dass er pleite war und sogar sein Obdach zeitweise verloren hatte. Heute schreibt er weiterhin Bücher mit ähnlichem Inhalt, hat aber den alten Namen abgelegt und vermarktet sich und seine Meinungsmache unter dem Namen LANOO. Auch veröffentlicht er weiterhin alte Alben, seine ruhmreiche Zeit aber ist vorbei.

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