Drafi Deutscher

Drafi Deutscher

Drafi Deutschers Biographie liest sich äußerst spannend. Nicht nur ist es die Geschichte eines Underdogs, der sich nach ganz oben kämpft, auch hat sie mehrere Höhepunkte, Abstürze, Auf und Abs.
Sein Wiki erzählt, dass Drafi Deutscher 1946 geboren wurde und im Westberliner Charlottenburg in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Seinen Vater, der ebenfalls Musiker war, lernte er nie kennen, seine Mutter war selten daheim, weil sie den spärlichen Lebensunterhalt der kleinen Familie zu garantieren hatte. So übernahm die Großmutter diese Rolle - nach eigener Aussage die einzige Person, die der hitzköpfige und Zeit seines Lebens aneckende Drafi Deutscher respektierte.

Die Schule beendete Drafi Deutscher laut seines Wikis mit 14 Jahren und ließ sich direkt ganz von der Musik einnehmen. Seine erste Band hatte er mit 11 gegründet, nun begann er, sich über Auftritte zu finanzieren. Seinem Steckbrief zufolge wuchs der junge Mann in den Kneipen Berlins auf. Ebenfalls mit 11 hatte er bereits die erste positive Resonanz erfahren, als er einen Talentwettbewerb für sich hatte entscheiden können. Damals waren es noch der Blues, Rock'n Roll sowie Beat-Musik, mit denen Drafi Deutscher auftrat. 1963 dann wieder: Auf den Talentwettbewerb folgt ein Plattenvertrag, auf diesen 80.000 verkaufte Platten. Der erste Hit-Song seiner Discographie war „Shake Hands“ im Jahr 1964. Auch die Folgesingles zeugten von Drafi Deutschers Können und wurden dementsprechend mit einigem an Erfolg bedacht. Doch 1965 platzte der Knoten in tausend Stücke: Mit „Marmor, Stein und Eisen bricht“ beginnt eine Erfolgsgeschichte der besonderen Art. Wer kennt es nicht? Wer kann es nicht mitsingen? Dementsprechend gebührend wurde das Lied gefeiert, auch übersetzt und exportiert. Jetzt war Drafi Deutscher ein Superstar.

1967 dann der Fall: Deutscher pinkelte stark betrunken vom Hotelbalkon und wurde dabei von Schulkindern beobachtet. Deutscher wurde zur Persona non grata, er erhielt kaum noch Buchungsanfragen und die Radiostationen spielten seine Lieder nicht mehr. Drafi Deutschers Biographie als Schlagerstar war fürs Erste vorüber. Erst in den Siebzigern vermochte er es, sich langsam wieder emporzukämpfen. Hier kam ihm entgegen, dass er das Musikhandwerk in all seinen Facetten beherrschte. So konnte er unter Pseudonymen Hits feiern, andere Künstler produzieren, Hits komponieren, Lyrics schreiben. Was alles Drafi Deutscher ist, ist heutzutage kaum noch nachzuvollziehen, überall hatte er seine Finger im Spiel: Ob Boney M. Oder Nino de Angelo – ohne Deutschers Können sähe die Schlagergeschichte anders aus. Besonders erwähnenswert ist natürlich „Jenseits von Eden“ von1983. Drafi Deutscher war und ist nicht wegzudenken und so überrascht es kaum, dass er auch nach seinem 40-jährigen Bühnenjubiläum weiterhin aktiv ist und der Musik treu blieb. Doch irgendwann forderte sein exzessiver Lebensstil Tribut. 2006 starb der prägnante Mann mit Hut in Frankfurt.

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