Torben Klein: Das findet er im Karneval gar nicht lustig

Torben Klein: Das findet er im Karneval gar nicht lustig

Betrug von Coverbands

Wenn Coverbands mit großen Hits Applaus und Gagen kassieren, aber nicht richtig abrechnen, entgeht den Komponisten viel Geld. Das ist Betrug findet der Kölner Sänger Torben Klein.

Torben Klein aus Köln
Sänger Torben Klein: Auch seine Hits werden im Karneval von vielen Coverbands nicht richtig abgerechnet.

„Sing meinen Song“ ist das Motto vieler Coverbands in Deutschland. Denn die großen Schlager-Hits bringen Stimmung, denn jeder kennt sie und kann mitsingen. Das gilt besonders auch im Karneval.

„Viva Colonia“ von den Höhnern, „Superjeilezick“ von Brings oder „Für die Ewigkeit“ von Sänger Torben Klein (war sechs Jahr Frontmann bei De Räuber) sind Gute-Laune-Garanten.

Das Coverbands die Lieder bekannter Künstler nachsingen findet Torben Klein vollkommen in Ordnung, was den Sänger aber ärgert: Viele der Coverbands melden diese Lieder nicht bei der Verwertungsgesellschaft GEMA ordnungsgemäß an. (GEMA steht für Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte).

Dadurch werden die Urheber der Songs nicht bezahlt, dafür kassieren andere Applaus und die Auftrittshonorare. In einem Post auf seiner Facebookseite schreibt Torben Klein, der selbst viele Hits komponiert hat: „Wo bleibt die Fairness bei der ganzen Sache? Weltweit gibt es ein Urheberrecht das beachtet werden muss. Es kostet euch als Künstler ja nichts…Die Veranstalter müssen doch sowieso GEMA für ihre Veranstaltung und somit für alle Urheber abführen, dann sollte man auch so fair sein und die gespielten Titel genau so auf die GEMA-Liste schreiben.“

Das ist eindeutig Betrug

Gegenüber der Zeitung Express sagt der Sänger: „Das ist eindeutig Betrug. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Ich spreche die auch selber an, klar. Aber oft wird sich herausgeredet und dreist gelogen.“

Der Sänger will sich das nicht mehr länger bieten lassen und sich künftig juristisch gegen diese Art des „Songdiebstahls“ wehren.

Schon im letzten Jahr bescherte sich Musikverleger Rudi Schedler öffentlich darüber, dass zahlreiche Konzerte von Coverbands und -Künstlern nicht richtig abgerechnet werden. (SchlagerPlanet berichtete)

Sein Musik-Unternehmen vertritt die Rechte für aktuelle Hits vom „Who is Who“ der Deutschen Schlagerszene wie beispielsweise Maite Kelly („Die Liebe siegt sowieso“), Andrea Berg („Mosaik“), Amigos, Vanessa Mai, Fantasy, Vincent Gross, Hansi Hinterseer, Semino Rossi, Beatrice Egli, Roland Kaiser, Mickie Krause, Thomas Anders und Florian Silbereisen oder Glasperlenspiel. Und übrigens auch für den Schlager-Jahrhundert-Hit „Atemlos“ von Helene Fischer. Der von tausenden Stars und Sternchen bei Konzerten und Live-Auftritten gecovert wurde und immer noch wird.

Nur 63 Prozent der Konzerte werden nicht abgerechnet

Allein mit acht Künstlern war der „Rudi Schedler Musikverlag“ aus Tirol am letzten Samstag bei der TV-Show „Wenn die Musi spielt“ vertreten.

Der Verlag „Schedler Music“ hat 1121 Deutschlandkonzerte von Künstlern aus verschiedenen Genres untersucht und dabei festgestellt, dass 704 Konzerte, also rund 63 Prozent, nicht abgerechnet worden sind. Bei weiteren 156 Konzerten, etwa 14 Prozent, seien zwar einzelne Songs, jedoch nicht das komplette Konzert angegeben worden.

Durch diese Versäumnisse entgingen den Autoren und Partnern zustehende Gelder, ärgert sich der Musikverlag zu Recht.

Starmaker
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