Viele Stars lassen keine Gelegenheit aus um zu betonen, wie dankbar sie den Fans sind. Durch Statements auf sozialen Netzwerken und durch Reden bei Preisverleihungen, versuchen sie Nähe zu ihren Anhängern zu schaffen. Cro schaffte das spielend gestern Abend – ohne aufgesetzte Attitude – bei seinem Wiener Konzert.
Fan-Liebe
Cro ist im Trikot des ehemaligen US-Amerikanischen American-Football-Spieler Randy Moss gekommen und bounct von Anfang an über die Bühne. Locker, lässig, leicht, wie seine Musik. Dabei gelingt es ihm spielend die fast 10.000 Fans in seinen Bann zu ziehen und er nimmt sich dabei scheinbar Zeit für jeden. Während des Konzerts macht er zahlreiche Bilder mit seinen Fans. Schon nach wenigen Liedern holt er zwei junge Mädchen auf die Bühne. Emma und Kathi dürfen sich mit „Du“ batteln. Unter dem Jubel der Halle gewinnt Kathi den Gesangs-Wettstreit und auch hier nimmt Cro sich Zeit und die beiden Fans dürfen noch Umarmungen und ein Selfie mit ihrem Star machen.
Doch auch viele andere Besucher können ein Erinnerungsstück mitnehmen. Oft wirft Cro Trinkflaschen und Handtücher in die Fan-Masse. Der Panda tigert zudem immer wieder durch den Gang vor der Bühne und geht so auf Tuchfühlung mit den Fans in der ersten Reihe. Aber auch die Zuschauer im hinteren Teil der Halle kommen ihm nahe. Mitten im Konzert nutzt er eine kurze Verwirrung durch eine vorgetäuschte technische Störung, um plötzlich auf einer Hebebühne in der Mitte der Halle zu erscheinen.
Der Surfer auf der Neuen Deutschen Welle
Mit seiner Mischung aus deutschem Sprechgesang und Pop-Musik hat der 24-jährige Rapper nach Fanta Vier und Sido den deutschen Hip-Hop wieder neu erfunden. Lockerleicht sind seine Texte und haben dabei doch viel Tiefgang. Ursprünglich war das Wiener Konzert im Gasometer geplant, wurde dann aber in die größere Stadthalle verlegt. Der gebürtige Baden-Württemberger mit der Panda-Maske lockt vor allem das junge Publikum an und auch in Wien waren viele seiner Musikliebhaber in Begleitung ihrer Eltern gekommen.
Die Große Kunst der Unterhaltung
Der Sänger aus dem Schwabenland weiß es, seine Anhänger zu unterhalten. Ein Highlight jagt auf der Bühne, mit großen rechteckigen Videowürfeln, das nächste. Anfangs verwandelt Cro die Halle in ein Sternen-Meer: er fordert sein Publikum auf, ihre leuchtenden Handys in die Höhe zu halten. Vom großen weißen Vorhang am zu Beginn der Show, über die Konfetti-Pistole, bis zum Glitterregen - Cro fährt eine große Bühnenshow auf. Flammenwerfer heizen bei „Rockstar“ nochmal richtig ein und schon zuvor wird der Beginn eines jeden Liedes mit einem Aufschrei der Fans begleitet, als wenn es das letzte Lied des Konzerts wäre. Textsicher singen sie jede Zeile mit - selbst bei den Songs der Special Guests Teesy und DaJuan. Auch Cro selbst hat viel Spaß an seinem Konzert: Zu „Einmal um die Welt“ hüpft er wie ein Flummi tanzend über die Bühne.
Kleiner Fauxpas – große Wirkung
Cro kennt Wien noch recht gut. Erst im Juni war er auf dem „Donauinselfest“ in Wien, dem größte Freiluft-Festival Europas zu Gast. Vor fast drei Jahren spielte er noch in der Stadtbahnbogendisco „B72“. Jetzt, wo er alleine die Halle füllt, in der im kommenden Jahr der Eurovision Song Contest stattfindet, unterläuft ihm nach fast zwei Stunden des Konzerts ein kleiner Fauxpas. Einen Moment passt er nicht auf und verwechselt die Österreichische mit der Deutschen Hauptstadt. Doch die Wiener mögen es nicht mit dem Berliner verwechselt zu werden und im Handumdrehen wird der Sänger ausgebuht. Doch mit „Easy“ reißt er die Massen wieder mit.
Abschied zum Träumen
Mit „Traum“ und allem, was die Pyrotechnik zu bieten hat, verabschiedet sich der Rapper aus der Wiener Stadthalle und es gibt sicherlich viele junge Fans die auf dem Nachhauseweg summen: „Doch manchmal träum' ich nur von dir …“ und dabei an ihren Cro denken.
