France Gall

France Gall

Als France Gall 1947 in Paris geboren wurde, war bereits absehbar, in welche Richtung sich ihre Biographie entwickeln würde. Teil des Steckbriefs France Galls ist die Tatsache, dass ihr Vater erfolgreicher Musikproduzent war, der bereits für die Musik-Größen des französischen Raums, sicherlich nicht zuletzt Edith Piaf, Musik produziert und Texte geschrieben hatte. So kam es, dass France Galls Biographie den Chanson-Weg einschlug, als die Kleine gerade 15 war. Doch anders als man es erwarten könnte, hat die Musik France Gall wohl nicht glücklich machen können. Es gab Rückschläge und Verrat, Tragödien und Misserfolge. Die Geschichte France Galls ist nicht in jeder Hinsicht eine erfolgreiche. Bereits 1965 erreichte ihre Karriere laut ihres Wikis ihren Zenit: Den Sieg beim Eurovision Song Contest mit dem Song „Poupée de cire, poupée de son“ von Serge Gainsbourg.

Gainsbourg war es auch, der ihr das Lied „Les sucettes“ anbot und hiermit die jugendliche Leichtgläubigkeit des jungen Stars gnadenlos ausnutzte. Wohl den Nerv der französischen Bevölkerung treffend, legte er dem unschuldigen aber doch wunderhübschen Mädchen Worte in den Mund, die vordergründig eine kindliche Geschichte, im Subtext jedoch eine voller Sexualität erzählten. Als France Gall von ihrem neu erworbenen Lolita-Image erfuhr, brach es ihr das Herz. Sie zog sich fürs erste aus dem Musikgeschäft zurück.
1966 dann zog es sie ins deutsche Nachbarland, wo sie auch deutsche Stücke sang und zum gefragten Schlagerstar wurde. Auch hier behielt sie das Image des unschuldigen Mädchens bei, Hits wurden „Ich bin zuckersüß“ oder „Links vom Rhein und Rechts vom Rhein“ Doch glücklich wurde France Gall trotz des Erfolgs in Deutschland nicht, viel lieber hätte sie eine normale Kindheit gehabt.

1972 ging sie zurück nach Frankreich und legte sich ein neues Image zu: Sie wollte nun als Frau wahrgenommen werden. 1973 begann France Galls Kooperation mit Michel Berger, den sie bald darauf heiratete und zwei Kinder mit ihm zeugte. Nach eigener Aussage war es Bergers Musik, die Gall der Musik erhalten bleiben ließ – sie hätte diese aufgrund ihrer wiederholten Desillusionierung aufgegeben. Erst 1988 kehrte sie mit der Single „Ella elle l'a“ zurück in die Wahrnehmung der deutschen Musiklandschaft, in der Zwischenzeit kamen zu ihrer Discographie vor allem französische Songs hinzu. Doch das France Gall Wiki nennt „Ella elle l'a“ als ihren größten Hit in Deutschland: 4 Wochen hielt sich die Ella Fitzgerald Hommage auf Platz 1 der Charts.
Völlig überraschend starb Berger 1992, 1997 ihre Tochter Pauline. Das war zu viel für Gall. Sie zog sich aus der Öffentlichkeit zurück, gab ihre französische Heimat vorübergehend auf und lebte größtenteils im Senegal. Später begann sie sich sozial zu engagieren. 2015 erschien das von ihr mitgeschriebene Musical „Résiste“. France Gall starb am 07. Januar 2018 an ihrem langjährigen Krebsleiden.

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