Sonja Weissensteiner moderiert bei GoldStar TV (exklusiv auf Sky) „Schlager & Co. Extra“. Sie ist als Schlager-Sängerin Insiderin der Branche. Alle zwei Wochen lässt Sonja Weissensteiner die SchlagerPlanet-Leser in ihre Gedanken einfühlen. Diesmal grübelt sie über den ESC:
Lest hier Sonjas Kolumne über den umstrittenen Michael Wendler >>>
„Hallo ihr Lieben,
wer von Euch hat mitgefiebert als am Samstag der Eurovision Song Contest über die Bühne ging? Ich bin ein großer Fan dieser Veranstaltung und kann mir vorstellen, dass es für einen Künstler nichts Größeres und Aufregenderes gibt, als auf dieser gigantischen Bühne zu stehen. Es muss der Wahnsinn sein, wenn man für sein eigenes Land an den Start gehen darf und mit Sicherheit ist es nicht nur Spaß, ein klein bisschen Druck und Erwartungshaltung lasten doch bestimmt auf jedem Künstler.
Ich hatte mal ein sehr schönes Interview mit Johnny Logan zu diesem Thema. Er ist ja Grand Prix-erfahren wie kein anderer, als Komponist und auch als Sänger. Bis heute ist er der einzige, der den Eurovision Song Contest, früher ja noch Grand Prix d‘Eurovision genannt, zweimal gewonnen hat.
Das erste Mal in Den Haag im Jahr 1980. Damals war er so überhaupt nicht auf diesen Sieg vorbereitet, dass es ihm anschließend nicht gelang an diesen Erfolg anzuknüpfen. Sieben Jahre später versuchte er es ein weiteres Mal und gewann abermals. Mit seiner Popballade „Hold me now“ gelang dem Musiker ein spektakuläres und sehr emotionales Comeback nach einer privat und beruflich sehr schweren Zeit, wie er mir verriet.
Es ist ein Liebeslied, in dem das Ende der Beziehung bereits anklingt. Als Johnny Logan das Lied beim Grand-Prix sang, lag die Trennung von seiner Frau erst kurze Zeit zurück. Wahrscheinlich war es diese Authentizität, die das Publikum so begeistert hat, Authentizität die mir heutzutage übrigens manchmal etwas fehlt.
Der Wettbewerb hat mit Loreen und Lena Meyer-Landrut zuletzt zwei große Sängerinnen als Sieger hervorgebracht, einfach nur gute Musik ohne viel Schnickschnack. Johnny Logan hofft übrigens auch, dass Qualität sich langfristig durchsetzt, „es sollen die Besten gewinnen und nicht jene, die am schrillsten und lautesten sind.“
Dass so ein Auftritt beim Eurovision Song Contest für jeden Künstler etwas ganz
Besonderes ist, konnte mir Logan nur bestätigen: „Auf der Bühne des Eurovision Song Contest zu stehen, kann man mit keinem anderen Auftritt vergleichen“, hat er mir erzählt. „Man unterschätzt als Künstler, was das für eine gewaltige Kulisse und Stimmung ist. Der Mund wird trocken, der Puls geht schneller, das Herz schlägt bis zum Hals!“
Übrigens, ich warte mal wieder auf einen schönen, deutschen Schlager, der für Deutschland an den Start geht… würde mich freuen.
In diesem Sinne alles Liebe,
Eure Sonja“
Wer ist Sonja Weissensteiner? Hier stellen wir die Moderatorin vor
