Max Raabes Israel-Tournee

Max Raabe in Israel

Heute vor 3 Jahren...

Heute vor 3 Jahren startete Max Raabes Tour durch Israel. Max Raabe und das Palast Orchester schafften eine besondere Stimmung: Brisant – durch die deutsch-jüdische Historie. Wann der Film darüber wieder ausgestrahlt wird, erfahrt Ihr hier.

Max Raabe Israel
Max Raabe konnte mit sehr feinem Humor und viel Feingefühl in Israel punkten.

Gerade für deutschsprachige Israelis war das ein ganz spezielles Highlight: Heute vor 3 Jahren begann das Palast Orchester mit Aushängeschild Max Raabe in Israel zu touren. Mit dem Programm „Heute Nacht oder nie“ trumpfte das Ensemble auf – mit in den Reisekoffern: Vor allem 20er Jahre-Lieder jüdischer Komponisten, die unter der grausamen Herrschaft der Nationalsozialisten verboten waren.

Eine Dokumentation über die Konzertreihe drehte der deutsche Regisseur Sönke Wortmann. Erst zwei Jahre später wurde der Film gezeigt: Bei dem 18. Jüdischen Filmfestival in Berlin-Potsdam.
In dem Film ist die emotionale Stimmung der Auftritte von Max Raabe in Israel eingefangen. Mit seinem Frack und der Pomade im Haar versetzt der Sänger Israelis verschiedener Generationen in ein anderes Jahrzehnt. Gerade ältere Semester erinnern sich an ihre Kindheit in den 20er und 30er Jahren, haben Tränen in den Augen. Max Raabe interpretiert Liedgut von Walter Juhrmann, Mischa Spolinsky und Werner Richard Heymann. Alle drei emigrierten 1933. Konzerte in Israel – Max Raabe war sich der Brisanz der Konzerte bewusst:

„Es ist ein schwarzes Kapitel. Hier aufzutreten hat eine ganz andere Dramatik. Das ist nicht einfach – aber gleichzeitig aufregend.“, sagte er laut tagesspiegel.de vor seinem Auftritt in Jerusalem.

Die Zeitepoche hatte aber nicht nur negative Seiten. Der Sänger begrüßt seine Zuhörer auf Hebräisch: „Erev Tov lekulam“ – „Guten Abend alle zusammen“. Der damals 47-Jährige versetzt mit seinem Äußeren, dem feinen Humor und den frivolen Liedern in die Zeit der Golden Twentys und den Swing der 30er Jahre. Max Raabe – in Israel stellte er fest:

_„Immer, wenn wir im Ausland auftreten, gibt es diesen Moment der Irritation, wenn sich die Leute nicht sicher sind, ob wir das ernst meinen oder ironisch. Hier in Israel ist das besonders gefährlich, aber die Menschen erkennen schnell, was das Orchester da auf der Bühne treibt“, so Max Raabe beim Auftritt in Jerusalem laut tagesspiegel.de.
Ältere Konzertbesucher zeigen sich emotional – sie wollen tanzen, die deutsche Sprache zelebrieren – sie denken an die guten Tage ihrer Kindheit vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Natürlich dürfen auch Klassiker wie „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Abschiedskuss“ und „Du bist meine Greta Garbo“ nicht fehlen.

Das Bild Deutschlands bei den Israelis hat sich zum Besseren gewandelt – der Wandel in Deutschland ist auch hier angekommen, vor allem Berlin als Hauptstadt ist für seine Toleranz und Multikulturalität populär. Auch Wahl-Berliner Max Raabe freut sich darüber, wie beliebt Berlin und die Deutschen mittlerweile sind – sicherlich hat seine Musik mit dem Palast Orchester dazu auch etwas beigetragen.

Einschalten: Donnerstag, 14.11.2013, 23:15 bis 00:00 Uhr, beim Bayerischen Fernsehen.

Mehr über Max Raabe erfahrt Ihr im Wiki!

Jennifer Victoria Withelm
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