Nachbericht: so war der ESC-Wildcard-Vorentscheid in Hamburg

Eurovision Song Contest 2014 - Wählt heute den Wildcard Gewinner

TV-Tipp

Gestern Abend traten zehn hoffnungsvolle Newcomer in Hamburg gegeneinander an, um sich die begehrte Wildcard für den offiziellen ESC-Vorentscheid am 13. März 2014 zu sichern. Wie erwartet, gab es viele schüchterne Mädchen, aber auch Überraschungen!

ESC Wildcard 2014
Elaiza traten mit ihrem Lied „Is It Right“ an.

Heute Abend fällt im Hamburger Club „Edelfettwerk“ die Entscheidung über den Wildcard-Gewinner, der am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2014 antreten darf. Für den Wildcard-Vorentscheid wurden junge, weitestgehend unbekannte Künstler ausgewählt, die heute Abend um ihre Teilnahme und die Möglichkeit kämpfen, vor einem Millionenpublikum aufzutreten. Der große und entgültige Vorentscheid findet dann in Köln, am 13. März 2014, statt.

Wer noch alles beim offiziellen ESC-Vorentscheid in Köln antritt, lest Ihr hier.

Mehrere Tausend Bewerber

Mehrere Tausend Künstler hatten sich um die Teilnahme am Wildcard-Contest beworben. Leider kann auch dieses Jahr nur einer für Deutschland in Kopenhagen antreten. Deswegen stellen sich die Newcomer heute Abend im Hamburger Club „Edelfettwerk“ ihrer Konkurrenz. Wer gewinnt, entscheidet Ihr – per Telefon könnt Ihr heute Abend für Euren Favoriten voten, der dann mit den bekannten Stars beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest am 14. März in Köln antreten darf.

Die Auswahl der Teilnehmer

Bei den Bewerbern dominiert das Modell nettes Mädel/netter Junge mit der Gitarre. Sie heißen Melanie Schlüter, Max Krumm, Simon Glöde oder Nicole Milik. Brav und bieder wirken die meisten Teilnehmer, die Fachjury orientierte sich bei der Auswahl offensichtlich an Vorgängern wie Max Mutzke und Roman Lob. Kaum zu glauben, dass sich bei immerhin 2.240 eingesendeten Bewerbungsvideos keine bunteren Vögel finden ließen – man sucht, so scheint es, hier die neue Emmelie de Forest, die den internationalen Musikwettbewerb im letzten Jahr für sich entscheiden konnte. Aber man soll den Tag bekanntlich nicht vor dem Abend verfluchen, gut möglich, dass der ein oder andere Teilnehmer live ein ganz anderes Bild abgibt. Und zugegeben: schlecht sind die Beiträge keineswegs. Der Oberhausener Max Krumm etwa, hat einen ganz wunderbaren Titel für den Wettbewerb komponiert, der gut ins Ohr geht. Auch am Spiel und Harmonie der Folkband Elaiza ist absolut nichts auszusetzen, Potenzial ist also durchaus vorhanden.

  • Der Kampf um die Wildcard wird heute Abend um 22:00 Uhr live im NDR übertragen

Und wer weiß, vielleicht erleben wir ja heute Abend tatsächlich noch eine Überraschung? Für alle, die nicht so lange aufbleiben wollen oder können, gibt es morgen an dieser Stelle den Nachbericht.

Nachbericht: So war der Vorentscheid zum Vorentscheid des ESC 2014

„Edelfett“, witzelt Barbara Schöneberger, „Das ist nicht nur mein Spitzname in der Branche, sondern auch der Name dieser Location“ – die blonde Moderatorin führt heute Abend durch den Wildcard-Vorentscheid im Hamburger Club „Edelfettwerk“. Heute soll jungen, hoffnungsvollen Newcomern die Chance gegeben werden, sich für den offiziellen Vorentscheid zum ESC 2014 am 13. März in Köln zu qualifizieren. Sie heißen Melanie Schlüter, Max Krumm und Nicole Milik, haben in der Regel eine Gitarre dabei und sind ganz furchtbar aufgeregt. Für viele der jungen Künstler ist heute Abend der erste Auftritt auf so einer großen Bühne.
„Die schlechte Nachricht“ verkündet Schöneberger, Ralph Siegel ist nicht dabei und Michael Wendler ist auch nicht dabei“. Aber die große Enttäuschung über das Wegbleiben der beiden Diven wird angesichts des ersten Auftritts schnell vergessen: Mit blondem Wuschelkopf und buntgeblümten Klamotten begeistert Ella, die Sängerin der Band Elaiza, das Publikum. Elaiza, das sind die ukrainisch-stämmige Frontfrau Ella und ihre beiden Mädels am Kontrabass und an der Ziehharmonika. Ihr Lied „Is It Right“, erklärt Ella, sei von typisch-ukrainischen Schluchz-Liedern inspiriert. „Neo-Folklore heißt das, glaube ich“ sagt Barbara Schöneberger mit fachmännischer Miene.

Es mag nicht recht zünden

Es folgt Nicole Milik, das blonde Mädchen mit der Gitarre. Milik gibt ein schön gesungenes, aber wenig feuriges Cover des Lieds „I See Fire“ vom britischen Singer-Songwriter Ed Sheeran zum Besten. Der lange, schlacksige Simon Glöde erinnert in seinem schwarzen Outfit und den schulterlangen Haaren an den jungen Nick Cave. Auf der Bühne stellt er allerlei wilde Verrenkungen an, während er das rockige Lied „Blame it on the Boogie“ singt. Für eine Wildcard reichte es zwar nicht bei Glöde, aber er konnte im Gegensatz zu den meisten anderen Teilnehmern mit seiner Bühnenpräsenz überraschen. Bei etlichen teilnehmenden Damen an diesem Abend war nämlich überwiegend Schüchternheit statt Star-Allüren. Da ist Melanie Schlüter, die in die neunte Klasse geht und ein Cover von Leona Lewis‘ „Run“ singt, oder Lassie Greene, die mit einem Avicii-inspirierten Lied über Hamburg antritt, deren Auftritt ebenfalls etwas steif wirkt, die Logopädie-Studentin Valentina und die Halbfranzösin Ambre Valet, die gerade einmal sechzehn Jahre alt ist, alles irgendwie nett, süß, schön gesungen, es fehlt der zündende Funke.

Max Krumm überzeugt mit „Home“

Ebenfalls etwas brav wirkt der Oberhausener Max Krumm, mit seinem Lied namens „Home“. Das Lied, erzählt Krumm, hat er für seinen besten Freund zum Abschied geschrieben, der gerade ein Jahr lang durch Australien reist, wie süß! Und das Lied ist auch noch richtig schön, die harmonischen Gitarrenläufe und Krumms ruhige Stimme gehen wunderbar ins Ohr. Für die ganz große Bühne ist so etwas freilich nicht geeignet, deswegen geht der Kandidat auch an diesem Abend trotz des schönen Lieds leer aus.

And the Winner is...?

Die Boyband Bartzosz spielen eingängigen Instrumental-Pop, der streckenweise tatsächlich hängenbleibt. Mit beindruckendem schwarzem Vollbart und traurigen Augen trägt der Frontman das Lied „Walk Away“ vor. Dem Publikum gefällt es offensichtlich: Bartosz holen an diesem Abend den dritten Platz. Der zweite Platz geht an Rockröhre Caroline Rose, die ihren Auftritt mit einer ähnlich lebhaften Mimik untermalte, wie Moderatorin Barbara Schöneberger. Das Besondere, etwas Andere, fand das Publikum aber letztlich bei dem ukrainisch inspirierten Sound der Gruppe Elaiza. Deswegen ging auch der erste Platz und damit die Wildcard an die Band. Elaiza werden beim offiziellen ESC-Vorentscheid 2014 am 13. März in Köln gegen Künstler wie Santiano und Unheilig antreten. SchlagerPlanet drückt den Mädels ganz fest die Daumen!

Jenny Rommel
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