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Interview mit ESC-Hoffnung Ben Dolic & Komponist Boris Milanov

Interview mit ESC-Hoffnung Ben Dolic & Komponist Boris Milanov

„Violent Thing“

Der junge Sänger Ben Dolic fährt für Deutschland mit dem von Boris Milanov komponierten Song „Violent Thing“ zum Eurovision Song Contest nach Rotterdam. SchlagerPlanet sprach mit den beiden über ihre Mission im Interview.

Sänger Ben Dolic und Komponist Boris Milanov bei der Verkündung des ESC-Kandidaten in Hamburg.
Sänger Ben Dolic und Komponist Boris Milanov bei der Verkündung des ESC-Kandidaten in Hamburg.

Es war eine Überraschung als in der vergangenen Woche von NDR-Unterhaltungs-Programmleiter Thomas Schreiber der Kandidat für den ESC 2020 in Rotterdam bekannt gegeben wurde: Das Rennen machte der 22-Jährige Ben Dolic, der bereits in einigen Castingshows sein Talent unter Beweis stellte. Der Sänger tritt mit dem vom österreichischen Komponisten B-OK alias Boris Milanov geschriebenen Song „Violent Thing“ an. Im Interview mit SchlagerPlanet verrät Milanov, um was es in dem Song geht: „Der Song transportiert die Liebe auf den ersten Blick, die plötzliche Chemie und Leidenschaft, die man für jemanden empfindet, den man kaum oder gar nicht kennt. Die Liebe ist unerklärlich und nimmt dich ein, ohne dass du dich wehren kannst. Diese Liebe ist das ‚Violent Thing‘.“

Die Art, wie Ben Dolic den Song singt, ist „genauso, wie ich es mir immer vorgestellt habe: modern, gefühlvoll, leidenschaftlich und doch mit einem gewissen Lächeln“, wie Boris Milanov erklärt. „Seine einzigartige und wiedererkennbare Stimme macht aus einem guten Song einen Hit.“

Ben Dolic:Mein Ziel ist es, das Team und die Fans stolz zu machen

Der junge Sänger selbst wirkt bei seinem großen Auftritt in der Sendung „Unser Song für Rotterdam“ eher zurückhaltend und schüchtern. Doch sobald er ein Mikrofon in der Hand hält, ist er nicht mehr zu stoppen. Hier kommt unser Interview mit der ESC-Hoffnung 2020, der mit seiner Freundin in einer Berliner WG lebt:

SchlagerPlanet: Wie ist es für Dich, Deutschland beim ESC zu vertreten?

Ben Dolic: Es war immer ein Traum von mir zum ESC zu gehen. Ich habe die Chance, meine Wahlheimat zu repräsentieren. Ich bin sehr dankbar und stolz.

SchlagerPlanet: Was verbindet Dich mit dem ESC?

Ben Dolic: Seit ich ein Kind bin, schaue ich den ESC. Es war immer ein Tag, an dem die Familie zusammenkam.

SchlagerPlanet: Auf welchem Platz siehst Du Dich beim ESC?:

Ben Dolic: Mein Ziel ist es, das Team und die Fans stolz zu machen. Natürlich will ich aber unter die Top 10 kommen.

© Benjamin Dolic/youtube

SchlagerPlanet: Wie ist der Prozess vonstatten gegangen, bei dem du als Kandidat für Deutschland beim ESC hervorgegangen bist?:

Ben Dolic: Ich bekam einen Anruf und bin gefragt worden, ob ich bei einem der Songwriting-Camps mitmachen möchte. Das Camp war in London und wir haben dort zwei Songs geschrieben und eingereicht. Zur selben Zeit habe ich mit Boris Milanov gearbeitet. Zusammen haben wir uns vorgenommen, ebenfalls einen Song zu produzieren, mit dem wir dann zum ESC gehen können - so entstand „Violent Thing“. In der Top 20 Selektion musste ich den Song dann performen, damit die Jury sehen kann, wie ich das live hinbekomme. Und dann wurde unser Song ausgewählt! 

SchlagerPlanet: Wann hast Du erfahren, dass Du es bist?

Ben Dolic: Ich erfuhr es am 12. Dezember 2019. Sie haben mich in London überrascht.

SchlagerPlanet: Welcher Mensch ist Dir am wichtigsten?

Ben Dolic: Meine Familie, Freunde und meine Freundin sind mir am wichtigsten. Ich habe aber viele Leute kennengelernt, die mir ebenfalls ans Herz gewachsen sind.

SchlagerPlanet: Hast Du Angst, auf dem letzten Platz zu landen?

Ben Dolic: Ich habe keine Angst davor, weil am Ende zählt nur, dass ich einen unvergesslichen Auftritt hinlege und das Land, das Team, und meine Leute stolz mache - und mich natürlich. 

Thomas Schreiber optimistisch

Auch NDR-Unterhaltungs-Chef Thomas Schreiber ist optimistisch, dass es in diesem Jahr besser für Deutschland läuft. Auf die Frage, ob er Angst habe, dass Deutschland einmal wieder auf dem letzten Platz lande, sagte er SchlagerPlanet: „'Never say never' gilt zwar eigentlich immer - aber: Nein.“ 2019 landete Deutschland mit dem Duo S!sters auf dem vorletzten Platz. Auch die Jahre davor waren größtenteils von Misserfolgen geprägt. 2015 und 2016 wurde Deutschland mit den Kandidatinnen Ann Sophie und Jamie-Lee von den anderen Nationen auf den letzten Platz verbannt. Einziger Ausreißer: Michael Schulte, der 2018 auf den 4. Platz gewählt wurde mit seiner Ballade „You let me walk alone“.

SchlagerPlanet drückt Ben Dolic, Boris Milanov und auch Thomas Schreiber die Daumen für das Finale des ESC 2020 am 16. Mai, das wie immer live in der ARD zu sehen ist.

Patrick Kollmer
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