Das neue Zuhause des „ESC“

„ESC“ 2015 – Österreich das Gastgeberland

Der Gastgeber

Der „ESC“ 2015 in Österreich steht vor der Tür. Grund genug sich das deutsche Nachbarland einmal näher anzuschauen. Dabei gibt es viel Spannendes zu entdecken. Unser Wien-Korrespondent sagt Euch ein bisschen mehr über seine neue Heimat.

ESC 2015 Wien Österreich
Das diesjährige Gastgeberland hat viel zu bieten.

Wenn im Mai der „ESC“ 2015 in Österreich stattfindet, ist es schon das zweite Mal für die Alpenrepublik im Herzen Europas. Doch das deutsche Nachbarland, die neue Heimat des „Eurovision Song Contest“, hat mehr zu bieten als Skigebiete.

Die Alpenrepublik kennen viele nur aus dem Urlaub. Hier wohnen ungefähr 8,5 Millionen Menschen, wobei jeder zehnte aus dem Ausland kommt. Besonders bekannt von den neun Bundesländern sind die Skifahrregionen und die Bundeshauptstadt Wien im Osten des Landes. Wohl fühlen sich in Österreich die Deutschen nicht nur im Urlaub. Die Piefke – wie die Deutschen in Österreich gerne abfällig bezeichnet werden – sind inzwischen die größte Ausländergruppe. Daneben hat Österreich aber auch eine Nähe zum Balkan, was sich besonders im Osten des Landes in der Sprache und im kulinarischen Angebot zeigt.

So klingt’s in Österreich

Wenn der „ESC“ 2015 in Österreich im Mai stattfindet, dann trifft sich Europa in der Weltstadt der Musik. Mozart und der in Bonn geborene Beethoven haben in Wien gewirkt. Auch Anton Karas hat mit seiner Zittermelodie aus dem Film „Der dritte Mann“ den Klang aus Heurigen, den Wiener Weinschenken, in der Welt verbreitet. Doch es gibt auch modernere Musikexporte: Der Österreicher Marque hatte 2000 großen Erfolg mit seinem Hit „One to make her happy“. Daneben sind DJ Ötzi, Andy Borg, die Seer und Hansi Hinterseer weitere musikalische Erfolgsexporte des Landes. Aber auch Popmusik aus Österreich – der so genannte Austropop – schafft es immer wieder in die deutschen Charts, wie EAV, Rainhard Fendrich, Christina Stürmer, Hubert von Goisern, Falco, Opus und zuletzt auch Andreas Gabalier und viele andere bewiesen haben.

Blick in die Vergangenheit

Noch heute wird Wien von dem konservierten Flair der Kaiser- und königlichen Donaumonarchie unter den Habsburgern durchwabert. Besonders beliebt bei den Touristen ist die Sommerresidenz Schloss Schönbrunn. Auch der Gebäudekomplex der Hofburg, in dem mehrere Kunstgalerien und die berühmten Lipizzaner untergebracht sind, scheint so als sei Kaiserin Sisi erst vor kurzem ausgezogen. Aktuell regiert hier aber nur Bundespräsident Heinz Fischer, der am ehemaligen Hof seine Amtsräume hat.

Auch wenn Österreich und Deutschland eine lange gemeinsame Geschichte verbindet, gibt es auch viele Unterschiede. Es beginnt bei der Bettwäsche, die in Österreich andere Maße hat und geht bis zur Sprache. Zahlreiche andere Begriffe sind in Wien gebräuchlich. Sahne heißt hier Obers, Kren ist Meerrettich und Erdäpfel sind Kartoffeln.

Kulinarische Highlights

Kein Land lädt auch kulinarisch mit so vollen Händen ein wie die Alpenrepublik. Ob in Tirol, wo das Tiroler Tris aus Spinat- und Käseknödeln oder Speckknödeln sowie Käseknocken regiert oder bis ins Marchfeld, aus dem der Spargel kommt: Österreich hält zu jeder Zeit des Jahres einige Leckerbissen bereit. Weltbekannt wurde das Wiener Schnitzel, das selbst in einigen Kaffeehäusern serviert wird. Hier wird nicht nur eine Vielzahl von wohlklingenden Kaffeesorten serviert, sondern nach einer durchzechten Nacht auch ein frisches Gulasch. Wem die ersten zwei Gänge schon geschmeckt haben, für den wird der Nachtisch ein Fest. Die vielen Mehlspeisen, Strudel und Kuchen verführen selbst den hartnäckigsten Diätkonvertierten zur Sünde. Und bei Namen wie Kardinalsschnitte, Kipferl, Buchteln oder Mohr im Hemd bekommt man selbst am nächsten Morgen auf der Waage kein schlechtes Gewissen.

Spätes Fieber

„ESC“ 2015 – Österreich erwacht so langsam und das Fieber für den Song Contest beginnt. 2006 und 2008 bis 2010 setzte Österreich sogar beim Song Contest aus, weil die Erfolgschancen zu gering schienen. Nur neun Jahre später trägt das Land die Veranstaltung nach dem Sieg im Vorjahr selbst aus, auch wenn manche sich immer noch an den Gedanken gewöhnen müssen, dass gerade das traditionsbewusste Land mit der Travestiekünstlerin Conchita Wurst gewonnen hat – kein anderer Bart hat in Österreich mehr Diskussion ausgelöst, nicht mal der des Kaisers. Es war bereits der zweite Sieg für Österreich beim „ESC“. 1966 gewann das Land mit dem kürzlich verstorbenen Udo Jürgens bereits den Liederwettbewerb.

Welche Österreich-Erlebnisse habt Ihr gesammelt? Schreibt uns einen Kommentar!

Ansgar Gersmann
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