Ohne Tiefe und Sinn – Fettes Brot rechnen mit Schlager ab

Fettes Brot gegen Helene Fischer & Co.: Schlager ist ignorante Musik

Schlagermanie

Am 4. September veröffentlichen die Hamburger Hip-Hopper von Fettes Brot ihr neues Album „Teenager vom Mars“. Ein Song übt heftige Kritik am Genre Schlager und dessen Fans.

Fettes Brot Schlager
Schlager ist ignorant und irrational – so sehen das zumindest die Jungs von Fettes Brot.

Morgen erscheint das neue Album von Fettes Brot mit dem Titel „Teenager vom Mars“. „Alle hörn jetzt Schlager“ heißt einer der neuen Songs der Band, der noch vor seinem Erscheinen für Aufruhr in der Schlagerwelt sorgen könnte. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur liefern die drei Hip-Hopper das Statement zu Textzeilen wie dieser: „Alle hörn jetzt Schlager. Da wird man ja zum Schläger, Haken auf die Leber“.

Helene Fischer & Co. in Verruf

Da müssen sich die Fans von Helene Fischer und ihren Kollegen der Schlagerwelt warm anziehen, denn der neue Titel von Fettes Brot „Alle hörn jetzt Schlager“ setzt sich eben mit ihrer geliebten Musik äußerst kritisch auseinander und könnte somit schon vor seiner Veröffentlichung für Empörung sorgen.

Um Tiefgründigkeit und den Mangel an Reflexion macht sich die Band vor allen Dingen Sorgen und das nicht nur bei den Liedern an sich, sondern auch bei denen, die es hören.

Wir machen uns Gedanken über unsere Gesellschaft, wenn sich in einer Zeit, wo es an allen Ecken und Enden brennt und viele verrückte Dinge passieren, ein Großteil dieser Gesellschaft darauf einigt, Schlagermusik wieder gut zu finden mit Texten, die keinerlei Stellung zu irgendwas beziehen und im schlimmsten Fall ein sehr veraltetes Weltbild propagieren“, äußert sich Boris Lauterbach gegenüber der dpa.

Es sei aber auch nicht alles schlecht, früher habe es Schlager gegeben, die durchaus das Weltgeschehen kritisch hinterfragt haben. Allen voran sei Udo Jürgens einer dieser Künstler gewesen. „Es gibt ja auch ganz tolle Chansons oder Sachen von Udo Jürgens. Da gibt es großartige Musik. Aber der das Madl und den Buam besingende Retro-Schlager im modernen Sound-Kostüm ist wirklich eine komische Musik“, lenkt Martin Vandreier ein.

Björn Warns sieht Schlager als fernab der Realität, unterstellt dem Genre eine Irrationalität: „Hier dient Musik dazu, eine Fantasiewelt aufzubauen und sich selbst zu besingen. Das finde ich ignorant.“

Morgen erscheint der Titel, mit dem die Jungs aus Hamburg ihre Abrechnung mit dem gerade so aktuellen Musikgenre treffen. Wie die Fangemeinde rund um Stars wie Helene Fischer und Andreas Gabalier reagieren wird, wird sich zeigen.

Gerda Naumann
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