Jubiläumskonzert in Berlin: Vier Jahrzehnte Karat

Karat: Jubiläumskonzert in der Waldbühne in Berlin

Konzerthighlight

Karat gaben am Samstag ihr einziges Jubiläumskonzert. Doch trotz Regen wurde es für die 10.000 Fans ein unglaublicher Abend. Nicht zuletzt, weil Karat jede Menge Überraschungen dabei hatten.

Karat Berlin Jubiläumskonzert
Karat hatten 25 Songs im Gepäck.

Der Wettergott hatte es wirklich nicht gut mit den Fans und den Männern von Karat gemeint. Aktuell schwanken die Temperaturen in Berlin zwischen winterlich kalt und „man-kann-es-gerade-noch-so-aushalten“ – dazu schüttet es, als hätte es jahrelang keinen Regen gegeben. Doch obwohl es wieder einmal am Samstag regnete, trotzten tausende Besucher der Waldbühne dem Wetter. Es gab ja auch ein echtes Highlight, das es nicht zu verpassen galt: Karat gaben ihr einziges Jubiläumskonzert. Seit 40 Jahren sind die fünf Rocker unterwegs und haben jede Menge Hits produziert. Einige darunter sind so häufig gecovert worden, dass man schon nicht mehr weiß, von wem das Lied ursprünglich stammt. „Schwanenkönig“ ist solch ein Song und wahrscheinlich noch viel eher „Über sieben Brücken“, wo viele Hörer Peter Maffay für den Liedvater halten.
Einer dieser Interpreten war sogar am Samstagabend zu Gast: Matthias Reim kam zu „Schwanenkönig“ auf die Bühne und startete zusammen mit Karat in den Abend. Doch es sollten noch viele weitere Gäste erscheinen, um diesen Abend unvergesslich zu machen.

Karat Matthias Reim
Auch Matthias Reim kam nach Berlin.
©SchlagerPlanet/Madleen Schröder

Stundenlanger Musikgenuss

Die Band hatte für ihren Jubiläumsabend groß aufgefahren: 25 Lieder hatten sie im Gepäck, zahlreiche Gäste und Überraschungsmomente, unterhaltsame Gitarrensoli. Wer Fan von Karat ist, hat hier die volle Packung bekommen. Die Besucher standen sich trotz Regen die Beine in den Bauch, um ganz nah an Frontmann Claudius Dreilich zu kommen, der vor knapp zehn Jahren in die Fußstapfen seines Vaters trat. Doch natürlich wurde auch an Herbert Dreilich gedacht, der seinen langen Kampf gegen den Krebs leider nicht gewonnen hat. „Damals stand ich wahrscheinlich vor der wichtigsten Entscheidung meines Lebens. Aber ich kann Euch sagen: Ich habe es bis heute nicht eine einzige Sekunde bereut“, so Sohn Claudius zu den Fans. Mit ihm konnte die Karat-Musik weiter leben.
Passend dazu auch der Song „Ich liebe jede Stunde“, der zu Beginn des Konzerts gespielt wurde.

Rutschige Bühne und kein Halten

„Wir waren schon gestern hier“, erzählt Claudius Dreilich seinen Fans „denn das Ganze aufzubauen dauert zwei Tage. Und als wir hier gestern Abend so standen – es hat so doll geschüttet! Wir dachten uns echt ‚sowas haben wir nicht verdient!'“.
Doch als hätte es die Wetterfee gut mit den Karatmännern gemeint, hörte der Regen endlich auf. „Und was ist jetzt? Nichts mehr mit Regen!“, so Dreilich.
Für die Fans war das ein echter Befreiungsschlag, mit dem die Stimmung auch deutlich nach oben ging. Die Bühne war durch das viele Regenwasser ganz rutschig geworden und eigentlich durfte nicht mehr auf der glatten Brücke gespielt werden – aber das war Karat egal, sie powerten trotzdem.

Namhafte Gäste in der Waldbühne

Neben Matthias Reim gab es noch viele weitere Überraschungsgäste. Als zweites kam Ute Freudenberg auf die Bühne und hatte den Song „Die Abendstimmung“ mitgebracht. Die Fans feierten das Duett von Karat und Freudenberg und sangen lauthals mit, freuten sich über die Schlagersängerin. Kurz nach dem Song „Gewitterregen“, schaute dann ein bekannter Singer-Songwriter vorbei. Kein geringerer als Gregor Meyle kam zu dem Song „Der Albatros“ mit seiner Gitarre auf die Bühne. Wer die Show „Meylensteine“ auf VOX aufmerksam geschaut hat, wird sich sicher an die Sendung mit Karat erinnern, wo Meyle und die Musiker erstmals im TV aufeinander trafen.
Inspiriert durch die Zusammenarbeit schrieb Gregor Meyle dann den Song „Soll ich dich befreien“ für Karat, der es sogar auf die neue CD „Seelenschiffe“ geschafft hat.
Emotional wurde es in der Waldbühne – Claudius Dreilich und sein Gast sangen sich die Seele aus dem Leib und begeisterten die rund 10.000 Zuschauer.
Doch ein Gast wurde klammheimlich auf die Bühne samt Schlagzeug gezogen: Zu dem Song „Das Narrenschiff“ kam Rammstein Schlagzeuger Christoph „Doom“ Schneider auf die Bühne.
Ein heißes Schlagzeug-Battle zwischen ihm und Michael Schwandt von Karat folgte.

Karat Berlin Jubiläumskonzert
Gregor Meyle schrieb einen Song für die Männer von Karat.
©SchlagerPlanet/Madleen Schröder

Großes Finale trotz Regen

Sicherlich wäre das Konzert in der Waldbühne mit Sonnenschein sehenswerter gewesen. Doch trotz des Regens war es sicherlich DAS Highlight für viele Fans, die teilweise weit angereist waren. Dresdner und Leipziger Kennzeichen sah man auf den Parkplätzen. Für die 10.000 Fans war es einfach ein gelungenes Konzert mit jeder Menge Hits und Gästen. Karat lieferte in der Waldbühne ein stilvolles Jubiläum ab und schaffte es die letzten 40 Jahre aufleben zu lassen. So dürfen die Fans sicherlich auf weitere tolle Jahre mit den fünf Karat-Männern hoffen. Emotionen, Überraschungen und jede Menge Musik – die Band zeigte, dass sie ihrem Ruf alle Ehre macht. Karat: ein echtes Juwel in der deutschsprachigen Musikszene.

Madleen Schröder
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