Faustdicke Überraschung beim ESC: Elaiza siegen beim Vorentscheid!

Elaiza fährt für Deutschland zum ESC

Elaiza siegt beim ESC!

Am Ende eines tollen Events hatten die Zuschauer entschieden. Elaiza heißen die strahlenden Sieger des Vorentscheids. Sie werden am 10. Mai für Deutschland beim Eurovision Song Contest antreten. Und SchlagerPlanet war für Euch live in Köln dabei!

ESC Vorentscheid Elaiza
Elaiza und Unheilig zitterten bis zum Schluss.

Es war fast halb elf Uhr abends, als die drei Mädels von Elaiza die Hände vors Gesicht schlugen und ihr Glück kaum fassen konnten. Zur Überraschung aller und zur Freude der meisten im Publikum der Kölner Lanxess Arena hatten die Zuschauer per Anruf oder SMS für die bis dahin noch unbekannten Newcomer und damit gegen die etablierte Band Unheilig, den anderen Finalisten, gestimmt. Elaiza heißt die Gruppe, die Deutschland nun am 10. Mai beim Eurovision Song Contest vertreten wird.

Ein rundum gelungener Abend

Der diesjährige ESC Vorentscheid war eine rundum gelungene Veranstaltung. Die bunte Mischung der Künstler bot etwas für fast jeden Musikgeschmack und bei den Auftritten stand auf sehr wohltuende Weise die Musik im Vordergrund. Den Anfang machte, natürlich außer Konkurrenz, die dänische Siegerin des letztjährigen ESC, Emmelie de Forest, die das Publikum mit ihrem Siegertitel vom vergangenen Jahr von der allerersten Minute an von den Sitzen riss. So konnte es weitergehen. Barbara Schöneberger, die souverän, lustig und unterhaltsam durch den Abend führte, moderierte den ersten Teilnehmer an.

Die Künstler des Abends

Der Berliner Sänger Das gezeichnete Ich eröffnete den Wettbewerb mit seiner aktuellen Single „Weil du da bist“. Ihm folgte Oceana mit „Thank you“, einer souligen Pop-Nummer. Als danach Santiano auf die Bühne kamen, gab es zum ersten Mal an diesem Abend für viele in der Halle kein Halten mehr. Zu ihrem „The Fiddler On The Deck“ stampften die zahlreichen, teilweise von weither angereisten Fans, mit den Füßen und sangen lauthals mit. Der Stimmung ganz und gar keinen Abbruch tat der darauffolgende Auftritt der Sängerin MarieMarie, die mit „Cotton Candy Hurricane“ einen kraftvollen, von ihr selbst als „Folktronic-Pop“ bezeichneten, Song zum Besten gab und sich selbst dabei auf der Harfe begleitete. Mit fast klassischem Rock'n'Roll machten die drei Jungs von The Baseballs weiter. Mit ihrer Single „Mo Hotta Mo Betta“ nahmen Sie das Publikum in der Lanxess Arena vom ersten Ton an mit. Es war Zeit zum Feiern.

Elaiza rissen alle vom Hocker

Mit der Startnummer sechs gingen dann Elaiza ins Rennen. Nur über eine Wildcard ins Rennen gegangen, zogen sie das Publikum mit dem Titel „Is It Right“ langsam aber sicher auf ihre Seite und wurden im Anschluss mit dem bis dahin längsten Applaus bedacht. Als vorletzter Starter durfte der Graf von Unheilig ran. Der etablierte und erfolgreiche Künstler mit großer Fanbase war, ähnlich wie Santiano, einer der Top-Favoriten auf den Sieg. Performt wurde die Hit-Single „Als wär´s das erste Mal“. Dabei kam in der Halle aber erkennbar weniger Stimmung auf, als bei Santiano oder Elaiza zuvor. Madeline Juno, dadurch bekannt, dass sie den Titelsong für den Erfolgsfilm „Fack ju Goethe“ gesungen hat, überraschte im Anschluss an Unheilig mit einer gewagten Titelauswahl, dem etwas gewöhnungsbedürftigen „Like Lovers Do“.

ESC Elaiza Sieg
Elaiza performen nach Bekanntgabe des Gewinners.
©SchlagerPlanet/Christian Khalil

Die Zuschauer wählten vier Teilnehmer in Runde zwei

Nun hatten zum ersten Mal die Zuschauer das Wort. Per Anruf oder SMS konnten sie für einen der verschiedenen Interpreten abstimmen. Nur vier der acht Teilnehmer sollten in die nächste Runde einziehen und die Chance erhalten, das Publikum mit einem zweiten Song für sich zu überzeugen.

In die zweite Runde gewählt wurden Santiano, MarieMarie, Elaiza und Unheilig. Diesmal ließ die Stimmung in der Halle zum ersten Mal vorsichtige Rückschlüsse auf das Anrufverhalten der Zuschauer zu. Santiano erzeugten mit „Niemals untergehen“ bei weitem nicht die gleiche Stimmung in der Halle wie bei ihrem ersten Auftritt. MarieMarie kam mit „Candy Jar“ zwar gut an beim Publikum, richtig spannend wurde es aber danach.

Eine knappe Entscheidung zwischen Elaiza und Unheilig

Mit ihrem zweiten Song „Fight Against Myself“ überholten Elaiza die Jungs von Santiano spürbar, zumindest beim Publikum in der Kölner Lanxess Arena. Der lang anhaltende Applaus und die aufgesprungenen Zuschauer ließen Elaiza spätestens in diesem Moment zu mehr als einem Geheimtipp werden. Doch der zweite Auftritt des Grafen von Unheilig stand dem kaum nach. Mit dem eigens für den ESC komponierten „Wir sind alle eins“ schafften auch sie es zunächst, die Stimmung oben zu halten. Nun sollten die Zuschauer aus den verbliebenen vier Bands und Interpretieren acht Songs, je zwei pro Band, ins Finale wählen.Und die Erfolgsgeschichte nahm weiter an Fahrt auf. Ins Finale gewählt wurden Elaiza mit „Is it right“ und Unheilig mit „Wir sind alle eins“.

Elaiza siegen und können es kaum fassen!

Als dann schlussendlich der Sieger verkündet wurde, dauerte es einige Sekunden, bis die drei Mädels von Elaiza überhaupt realisierten, was geschehen war. Während Unheilig sich als sehr fairer Verlierer zeigten und Elaiza schon gratulierten, schlugen die Siegerinnen immer wieder die Hände vors Gesicht und waren offensichtlich in diesem Moment außerstande, ihr Glück wirklich zu fassen.

Nach ein paar Momenten der Besinnung versuchten die sympathischen jungen Damen dann aber doch noch, das eben Erlebte in Worte zu fassen: „Es ist der totale Wahnsinn! Was da auf der Bühne für eine Energie entstanden ist. Die Leute sind alle aufgesprungen und haben mitgemacht. Das hat uns so viel gegeben. Ich kann heute überhaupt nicht mehr aufhören mich für diese tolle Unterstützung zu bedanken.“ Vor allem, wenn man den ESC Werdegang dieser frischen Combo sieht, klingt es nach einem modernen Märchen. Dazu Sängerin Ela: „Ich kann es selbst kaum glauben. Von Youtube zum Clubkonzert, vom Clubkonzert zum ESC Vorentscheid und jetzt von hier nach Kopenhagen!“

Der Ausblick auf die Zukunft blieb nach dem, für alle überraschenden, Sieg verständlicherweise wage, allerdings versprachen Elaiza sich gewissenhaft auf Kopenhagen vorbereiten zu wollen, zu üben und weiter zu arbeiten. In einem Punkt waren Sie sich aber schon jetzt absolut sicher: „Der heutige Abend hat unser Leben total umgekrempelt.“

Christian Khalil
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