Andreas Kümmert lehnt Sieg beim „ESC“-Vorentscheid ab

„Unser Song für Österreich“: Andreas Kümmert will nicht zum „ESC“

Eklat beim Vorentscheid

Das gab es noch nie beim „ESC“-Vorentscheid: Die Zuschauer wählten Andreas Kümmert zum Sieger des Abends, doch dieser lehnte ab! Nun soll die Zweitplatzierte Ann Sophie an seiner Stelle Deutschland vertreten.

Andreas Kümmert ESC Vorentscheid
Andreas Kümmert lehnte die Chance Deutschland zu vertreten ab.

Er wurde mit viel Sympathie durch den Abend getragen und am Ende mit seinem Song „Heart of Stone“ zum Sieger beim „ESC“-Vorentscheid gewählt. 3,20 Millionen Menschen hatten zugesehen. Und dann die Überraschung: Andreas Kümmert lehnt den Sieg ab! „Ich bin nicht wirklich in der Verfassung, diese Wahl anzunehmen“, so der 28-Jährige auf der Bühne während der Siegerverkündung. Das Publikum reagiert fassungslos und mit Buh-Rufen.

Stattdessen übergibt er seinen Titel an die Zweitplatzierte, „ESC“-Wildcard-Gewinnerin Ann Sophie. „Ann Sophie ist viel geeigneter“, sagt Andreas Kümmert bestimmt. Er sei nur ein „kleiner Sänger“ und fühle sich momentan nicht in der Lage Deutschland bei dem Liederwettbewerb zu vertreten. Zuvor war in der Sendung angesprochen worden, dass Andreas Kümmert krank und mit angeblich hohem Fieber in den Vorentscheid starten musste.

Ann Sophie fährt für Deutschland nach Wien

Barbara Schöneberger, Moderatorin des Abends, fragt mehrmals nach, ob der Sänger sich seiner Entscheidung bewusst und sicher sei, was dieser bejahte. Folglich wird die Zweitplatzierte, Ann Sophie mit ihrem Titel „Black Smoke“ Deutschland in Wien vertreten. Erst im Februar hatte sie sich durch das „ESC“-Clubkonzert für den Vorentscheid qualifiziert. Nach Elaiza im vergangenen Jahr reist damit zum zweiten Mal ein Wildcard-Gewinner für Deutschland zum „ESC“.

Von Andreas Kümmert gab es nach der Show keine Äußerung mehr. Statt zur abschließenden Pressekonferenz zu erscheinen, reiste er direkt nach der Sendung ab. Gegenüber der BILD-Zeitung gab seine Plattenfirma folgendes Statement: „Dass Andreas nicht an seinem Traum festhält, hätten wir nicht für möglich gehalten. Er hat alles gegeben, beschäftigt sich aber auch viel mit sich selbst und seinen Dämonen. Dass er sich selbst um den Lohn seiner harten Arbeit bringt, macht uns traurig. Aber wir werden jetzt ganz in Ruhe eine Platte mit ihm machen.“

Kritik aus dem Netz

Nicht nur das Publikum in Hannover zeigt Unverständnis für das Verhalten von Andreas Kümmert, der durch seinen Sieg bei „The Voice of Germany“ bekannt wurde. Auch Kollegen sind fassungslos und tun ihre Meinung auf Facebook kund.

Maxi Arland findet die Entscheidung des Sängers unkollegial: „Andreas Kümmert gewinnt deutschen 'ESC'-Vorentscheid, aber will nicht nach Wien - über diese Entscheidung hätte er vielleicht eine Nacht schlafen oder erst gar nicht antreten sollen. Unfair den anderen Kandidaten und Deutschland gegenüber!“

Und auch Ireen Sheer macht ihrer Enttäuschung Luft: „Heute Abend hat Andreas Kümmert den Vorentscheid des Eurovision Song Contests für Deutschland gewonnen! Ich war total von seinem Song 'Heart of Stone' und seiner Stimme begeistert! Er hat es sich nicht zugetraut in Wien weiterzumachen und hat seinen Platz weitergegeben! Bin enttäuscht!“

Melanie Gladbach
Lade weitere Inhalte ...