„ESC“: Kampf um letzte Finaltickets

Die „ESC“-Semifinalteilnehmer 2016 in Stockholm

Final-Anwärter

Am 12. Mai 2016 werden die letzten Finaltickets für die große „ESC“-Show vergeben. Mit dabei sind Teilnehmer von Australien bis nach Norwegen. Die zehn Bestplatzierten werden dann in der großen Show am 14. Mai um die Kristalltrophäe singen.

ESC Teilnehmer Semifinale
Für Bulgarien tritt Poli Genowa an.

Der erste Song Contest der Eurovision war noch recht beschaulich. Nur eine Hand voll Länder beteiligten sich an dem Komponistenwettbewerb. In der Zwischenzeit sieht das Regelwerk wegen vieler Teilnehmer Semifinale vor. Wir stellen Euch heute die interessantesten Kandidaten des zweiten Halbfinales vor.

Die Highlights beim Zweiten Halbfinale

Zahlreiche Künstler haben mit ihren Musiktiteln schon vor der großen Entscheidungsshow für Furore gesorgt.

Wir stellen Euch die Highlights vor:

  • Ukraine: Jamala mit „1944”

Russland und die Ukraine haben nicht erst seit dem Konflikt um die Krim und die Ostukraine ein sehr gespanntes Verhältnis. Auch beim „Eurovision Song Contest” ecken besonders diese zwei Nationen immer wieder an. 2007 trat Verka Serduchka für die Ukraine an. Im Refrain mit dem Phantasietext „Lasha Tumbai“ hörten viele „Russia Goodbye“ und Moskau wertete dies als Angriff. Auch jetzt sorgt der Ukrainische Beitrag „1944“ für Verstimmung. In dem Song, der die Deportation der Krimtataren unter Stalin beschreibt, sah Moskau eine politische Botschaft. Das wäre aber laut „ESC“-Regeln verboten. Die Eurovision entschied aber, dass es keine politische Botschaft sei und so tritt Jamala im zweiten Halbfinale an.

  • Lettland: Justs mit „Heartbeat“

Der Beitrag Lettlands dürfte bei den Halbfinales auffallen. Er hat klar einen eigenen Sound. Der Song kommt zwar nicht richtig in Schwung, aber hat einen interessanten Aufbau und einen Beat, der an Boomwhackers erinnert. Der junge Sänger Justs Sirmais hat einen energischen Gesang und ist auch optisch mit seinen halblangen, dunkelblonden Haaren ein ganz eigener Typ, der im Gedächtnis bleiben könnte.

  • Israel: Hovi Star mit „Made of Stars”

Auch Hovi Star alias Hovi Sekulets aus Israel fällt auf. Mit seinem Sitecut, dem lockigen Haupthaaren und seinem leicht geschminkten Gesicht könnte er die Botschaft der Gleichberechtigung bedienen, die in den vergangenen Jahren besonders viel Unterstützung fand. Die kraftvolle Ballade entstammt der Feder von Doron Medalie, der im vergangenen Jahr die Party-Hymne „Golden Boy“ für Israel zum „ESC“ geschickt hat.

  • Irland: Nicky Bryne mit „Sunlight“

Nick Bryne kennen viele aus der Boyband Zeit. Der Sänger war Mitglied bei Westlife und so ungefähr klingt auch sein Lied. In Irland konnte das Lied sich nicht prominent in den Charts platzieren. Die Nummer ist ein gutes Stück Popmusik, könnte aber zu wenig markant sein, um unter den mehr als 40 Songs des Wettbewerbs aufzufallen.

*Belgien: Laura Tesoro mit „What’s the Pressure“

Mit „Rhythm Inside“ von „Loic Nottet“ und dem eingängigen Text „We‘re going Rapapap, Rapapa, We’re gonna Rapapa papap tonight“ hatte Belgien im vergangen Jahr einen sehr innovativen Beitrag mit einer ausgetüftelten Choreographie. Den diesjährigen Beitrag haben viele auch schon im Ohr, aber ohne das Lied vorher gehört zu haben. Immer wieder wurden Songs wegen möglicher Plagiatsvorwürfe vom Wettbewerb ausgeschlossen. In diesem Jahr hat Belgien mit „What’s the Pressure“ einen Beitrag der mit seinem Bass sehr an „Another One Bites the Dust“ von Queen erinnert.

  • Bulgarien: Poli Genowa mit „If Love Was a Crime”
    Bulgarien kommt in diesem Jahr wieder zurück zum Contest. Der Song „If Love Was a Crime” ist ein loungiger Sommerhit mit Ohrwurmpotential. Sängerin Poli Genowa hat dabei schon „ESC“-Erfahrung. 2011 trat sie bereits mit dem Song „Na Inat“ an.

  • Serbien: Sanja Vučić ZAA mit „Goodbye (Shelter)“
    Optisch erinnert Sanja Vučić mit ihrem auffälligen Augenmakeup an Amy Winehouse, bietet stimmlich aber eine andere Tonlage. Der Song hat eine eingängige Melodie und könnte durchaus den Sprung ins Finale schaffen.

Der bunte Rest

Auf diese Länder dürft Ihr Euch beim zweiten Halbfinale ansonsten noch freuen:

  • Norwegen: Agnete mit „Icebreaker“

  • Georgien: Nika Koscharow & Young mit „Midnight Gold“

  • Albanien: Eneda Tarifa mit „Fairytale“

  • Dänemark: Lighthouse X mit „Soldiers of Love”

  • Polen: Michał Szpak mit „Color Of Your Life“

  • Schweiz: Rykka mit „The Last Of Our Kind”

  • Weißrussland: Ivan mit „Help You Fly”

  • Mazedonien: Kaliopi mit „Dona“

  • Litauen: Donny Montell mit „I’ve Been Waiting for This Night“

  • Australien: Dami Im mit „Sound of Silence“

  • Slowenien: ManuElla mit „Blue and Red“

Dann gilt es

Die Teilnehmer des zweiten Halbfinales haben, wie alle Künstler, mehrere Auftritte. In den sogenannten Rehearsals können sie vor den großen Sendungen und Shows ihrem Auftritt noch einmal ohne Publikum auf der großen „ESC“-Bühne in Stockholm den letzten Schliff verleihen. Jeder Teilnehmer hat hier die gleiche Zeit zur Verfügung. Am 11. Mai wird es um 21:00 Uhr dann schon ernst. Dann beginnt die Jury-Show. Sie hilft den Juroren ihr Urteil zu finden. Am 12. Mai gibt es um 15:00 Uhr den gleichen Ablauf als Family-Show. Abends um 21:00 Uhr gilt es wieder. Dann startet die große Eurovision-Fernseh-Show. Dann können auch wir in Deutschland die einzelnen Acts bewerten.

Ansgar Gersmann
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