Berlin: Zwischen Schlager und Sightseeing

Berlin Tipps: Sehenswertes rund um Schlagerkonzerte in der Hauptstadt

Da steppt der Bär

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Die heimliche Hauptstadt des Schlagers hat viel zu bieten. Hier unsere Berlin Tipps für ein gelungenes Konzerterlebnis.

Berlin Brandenburger Tor Fernsehturm
Moderne und Geschichte Seite an Seite: Das ist Berlin!

Kein Schlager-Star, der etwas auf sich hält, geht auf Tour und lässt die Hauptstadt aus! So verwundert es nicht, dass der Konzert-Kalender für Berlin vor Highlights nur so strotzt:

Und das alles noch in 2013! Für nächstes Jahr hat sich schon Florian Silbereisen mit „Das große Fest der Besten“ angekündigt und an gleich zwei Tagen hintereinander wird Andrea Berg die o2 World in „Atlantis“ verwandeln. Tja, in Berlin müsste man leben! Doch nicht nur die Berliner kommen in den Genuss dieser Events: Treue Fans reisen aus ganz Deutschland an, denn neben diesen großartigen Konzerten hat Berlin noch so einiges zu bieten! Hier haben wir wieder ein paar Berlin Tipps für Euch, was Ihr in rund um Euren Konzertbesuch alles erleben und sehen könnt.

Berlin Tipps Schlagerkonzerte
Sehenswertes Berlin: Für eine Großansicht bitte klicken!
©OpenStreetMap/SchlagerPlanet.com

Vom Alexanderplatz zum Reichstag

Wir starten unsere Tour am Alexanderplatz, den der Berlin-Kenner kurz „Alex“ nennt. Über die Ästhetik dieses Platzes lässt sich streiten, dennoch ist der Alex eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Berlins. Geprägt wurde der Platz vor allem während der DDR-Zeit durch den Bau des markanten Einkaufszentrums, sowie der Errichtung des Fernsehturms und der Weltzeituhr. Vor allem im Sommer bietet die Mischung aus Touristen aus aller Welt, Straßenmusikanten und bunten Vögeln einiges zum Entdecken, ganz nach dem Motto „sehen und gesehen werden“.

Nur wenige Gehminuten entfernt herrscht eine ganz andere Stimmung: An der Spree schiebt sich die Kuppel des Berliner Doms in den Himmel. Der evangelische Kirchenbau ist nicht nur von außen beeindruckend und die 270 Stufen hinauf in die Kuppel werden mit einem fantastischen Ausblick über die Stadt belohnt. Die ansprechend gestaltete Grünfläche zwischen Berliner Dom und Altem Museum, dem sogenannten Lustgarten, lädt zum Verweilen ein. Doch wer sich jetzt auf die faule Haut legt, der verpasst ein Unesco Weltkulturerbe: Die Museumsinsel präsentiert in 5 historischen Bauten 8 Sammlungen von internationalem Rang, die sich mit den unterschiedlichsten Epochen und Kulturkreisen befassen. Allein dieses Ensemble ist eine Reise wert!

Von der Museumsinsel aus können wir die Prachtmeile Unter den Linden entlang schnurrgerade bis zum Brandenburger Tor durchlaufen, doch der Gendarmenmarkt ist einen kleinen Umweg wert. Wir folgen der Charlottenstraße Richtung Süden und stoßen bald auf einen Platz, der gleich drei Prachtbauten beheimatet. Der Deutsche Dom, der Französische Dom und das Konzerthaus verwandeln den Platz im Herzen Berlins in ein architektonisches Schmuckkästchen mit ganz besonderem Flair.

Nun aber zurück auf die Allee Unter den Linden. Am westlichen Ende der Straße zeichnet sich bereits das Brandenburger Tor ab. Während der deutschen Teilung stand das Brandenburger Tor mitten im Sperrgebiet. Die Symbolik eines Tores, durch das niemand gehen kann, stand stellvertretend für die Situation des Kalten Krieges. Als schließlich die Mauer fiel, gingen die Bilder der feiernden Menge am Brandenburger Tor um die Welt.

Im wahrsten Sinne gleich um die Ecke steht ein weiteres Gebäude, das nicht nur ein Wahrzeichen der Stadt Berlin, sondern der ganzen Bundesrepublik ist: Der Reichstag. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bau als Sitz des Reichstags errichtet. Mit dem Fall der Mauer 1989 wurde beschlossen, dass der deutsche Bundestag wieder in diesem historischen Gebäude tagen solle. Dies nahm man zum Anlass, das Gebäude umfassend zu sanieren, wozu auch die Neugestaltung der heute so berühmten Glaskuppel gehörte. Ein Besuch dieser Kuppel gehört zu einer Berlin-Reise einfach dazu, doch bitte beachten: Aus Sicherheitsgründen müssen sich Besucher vorher schriftlich anmelden.

Berlin Potsdamer Platz
Berlin Tipp aus der Vogelperspektive: Der Potsdamer Platz.
©Michael J. Zirbes/wikicommons

Vom Bundeskanzleramt zum Checkpoint Charlie

Eine weitere „Zentrale der Macht“ steht gleich gegenüber des Reichstags: Das Bundeskanzleramt. Seit 2001 beherbergt das von Axel Schultes und Charlotte Frank entworfene Gebäude die Oberste Bundesbehörde. Im Gegensatz zu vielen anderen Regierungssitzen besteht für den amtierenden Kanzler übrigens keine Pflicht, im Bundeskanzleramt zu wohnen. Dennoch nennen die Berliner den Kubus bisweilen liebevoll „Kanzlerwaschmaschine“. Die Besichtigung ist für Reisegruppen möglich, allerdings muss man sich auch hier frühzeitig anmelden.

Nach so viel Architektur kann man seinen Augen etwas Entspannung gönnen. Auf über 2 km² schließt das grüne Herz Berlins an das Regierungsviertel an: Der Tiergarten. Die durch den Tiergarten führenden Straßen, darunter die Straße des 17. Juni, treffen sich sternförmig an der Siegessäule. Gerade die Straße des 17. Juni wird oft als Veranstaltungsort genutzt, so fand hier lange die Loveparade statt und während großer Fußball-Turniere kommen viele Fans zum große Public Viewing zusammen.

Am Ostende des Tiergartens befindet sich das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust Mahnmal. Erst 2005 erbaut, hat sich das Mahnmal schnell zu einem Besuchermagneten entwickelt. Auf 19.000 m² stehen 2711 Betonstelen verschiedener Höhe. Unterschiedliche Deutungsansätze sehen darin symbolische Grabsteine oder Urnen, doch eine offizielle Deutung durch den Architekt Peter Eisenmann gibt es nicht. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch ein Mahnmal zur Erinnerung an die vom Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, sowie Sinti und Roma.

Wer dem Verlauf der Ebertstraße folgt, trifft bald auf einen Platz, der stellvertretend für die Wandlungsfähigkeit des modernen Berlins steht. Der Potsdamer Platz war während der Teilung der Stadt durch die Mauer entzweit. Der breiteste Todesstreifen Berlins hatte zur Folge, dass viele Gebäude abgerissen wurden und sich das einstige Herz der pulsierenden Metropole in Brachland verwandelte. Mit der Wiedervereinigung wurde der Platz zur größten Baustelle Europas, auf der sich die Stararchitekten austoben konnten. Zu den beeindruckendsten Gebäuden gehören neben dem Sony Center der Kollhoff Tower und die „Twins“ von Richard Rogers, der auch das Centre Pompidou in Paris entworfen hat. Kaum vorzustellen, dass sich hier noch vor wenigen Jahrzehnten absolutes Sperrgebiet befand!

Über den Leipziger Platz folgen wir der Leipziger Straße, bis wir rechts in die Wilhelmstraße abbiegen. An der Ecke Wilhelmstraße – Niederkirchnerstraße wird ein dunkles Kapitel Berliner und Deutscher Geschichte beleuchtet: Der Terror des Nationalsozialismus. An dieser Stelle befanden sich die Zentralen der Geheimen Staatspolizei, der SS und des Reichssicherheitshauptamts, kurzum die Machtzentralen des Terrorregimes. Die „Topographie des Terrors“ bietet neben Informationen zur Geschichte dieses unheilvollen Ortes auch wechselnde Sonderausstellungen, die sich mit verschiedenen Aspekten des Dritten Reichs beschäftigen, aber auch eine Mahnung an die Zukunft sein sollen.

Mit welcher Dichte deutsche Geschichte in Berlin zu finden ist, wird einem bewusst, wenn man nur wenige Gehminuten vom einstigen Zentrum des Dritten Reichs entfernt, auf den sogenannten Checkpoint Charlie trifft. Der Grenzübergang zwischen dem US-amerikanischen und dem sowjetischen Sektor der Stadt ist heute ein beliebtes Fotomotiv, nachdem dort die erste Kontrollbaracke originalgetreu rekonstruiert wurde. In unmittelbarer Nähe findet man das Mauermuseum, das neben der Geschichte der Berliner Mauer auch von den Opfern erzählt, die auf der Flucht oder in den Todesstreifen umkamen.

Auf zum Konzert!

Ein umfassendes Berlin Programm liegt hinter uns, so dass wir fast vergessen haben, warum wir eigentlich hier sind: Auf zum Schlager-Konzert!

Wer Karten für das Tempodrom hat, kann vom Checkpoint Charlie aus in circa 15 Minuten zu Fuß gehen oder zu den Stationen Möckernbrücke (U1 und U7), Mendelssohn-Bartholdy Park (U2) oder zur S-Bahn Station Anhalter Bahnhof (S1, S2, S25 und S26) fahren. Von da aus sind es jeweils nur wenige Gehminuten.

Die o2 World im Osten der Stadt ist ebenfalls gut angebunden: Die Arena liegt inmitten der Stationen Ostbahnhof (S3, S7, S5 und S9 sowie Regional Express und ICE Verbindungen) und Warschauer Straße (S3, S5, S7 und S9, sowie Tram M10 und M13).

Zur Waldbühne fahren die S5 bis S-Bahnhof Pichelsberg und die U2 bis U-Bahnhof Olympiastadion. Von beiden Stationen müssen aber 10 bzw. 20 Minuten Fußweg eingerechnet werden, also plant Eure Anreise nicht zu knapp.

Mit diesen Berlin Tipps kann eigentlich nichts mehr schief gehen! Wir wünschen Euch viel Spaß bei dem Konzert Eurer Wahl.

Die Auswahl der dargestellten Restaurants und Hotels erfolgt nach keinen festgelegten Kriterien, daher können wir für die genannten Lokale keine Gewähr übernehmen.

Carolin Kobelt
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