Conchita Wurst: wie ein Phönix aus der Asche

Conchita Wurst: Sieg beim „ESC“ 2014 in Kopenhagen

Unstoppable

Die Teilnehmer haben ihr Bestes gegeben, die Zuschauer warten immer wieder gebannt auf die begehrten „12 Punkte“...und plötzlich steht der Sieger fest. Es ist Conchita Wurst aus Österreich. Doch wie kam sie zu ihrem großen Triumph?

ESC 2014 Conchita Wurst
Am Ende war Conchita Wurst die strahlende Siegerin.

Der 59. „Eurovision Song Contest“ wird vielen in Erinnerung bleiben, vor allem den meisten Österreichern: Sie holten den Musikwettbewerb in die Alpenrepublik. Die fulminante Show in Kopenhagen verlief unter dem Motto: „Join us“. Im Vorfeld hatte man kaum mit dem Sieg der exzentrischen Teilnehmerin aus Österreich gerechnet. Die Diva selbst hat auch bis zum Schluss nicht glauben können, dass sie die strahlende Siegerin sein könnte, schließlich „hat sie noch wie etwas gewonnen“. Nach dem Voting war jedoch unwiderruflich klar: Conchita Wurst ist die Siegerin des „ESC“ 2014.

Ihre Power-Ballade „Rise Like A Phoenix“ setzte sich gegen andere Balladen durch. Es war ein ein „Eurovision Song Contest“ der stillen Klänge. Die Niederlande überzeugte mit einer Country-Ballade. Schweden begeisterte mit nacktem Gefühl. Doch Conchita Wursts Ode an die Freiheit übertraf sie alle.

„ESC“ 2014 Platzierungen: Conchitas Verfolger

  • 2 – The common linnets, Niederlande: „Calm after a storm“
  • 3 – Sanna Nielsen, Schweden: „Undo“
  • 4 – Aram Mp3, Armenien: „Not alone“
  • 5 – András Kállay-Saunders, Ungarn: „Running“

Einige weitere Beiträge blieben neben den Auftritten der „Eurovision Song Contest“ Gewinner in Erinnerung. So merkten sich vor allem viele Männer einen erotischen Auftritt beim „ESC“: Polen schickte hübsche Sängerinnen und Tänzerinnen ins Rennen, die bei der Imitation von Hausarbeiten wie Waschen und Butterstampfen ihren prallen Ausschnitt präsentierten und die kurzberockten Hüften schwangen. Letztendlich reichte das für die Top 10. Beim „ESC“ 2014 Deutschland auf den oberen Rängen? Nein, die Teilnehmerinnen von Elaiza konnten sich nicht behaupten. Am Ende reichte es mit „Is it right“ nur für den 18. Platz.

Beim „Eurovision Song Contest“ 2014 bemerkte man eine starke Vorliebe für Balladen. Auch der Siegersong „Rise like a Phoenix“ gehörte dazu. Das Lied handelte jedoch nicht nur von der Liebe, sondern von Charakterstärke und dem Wunsch sich nicht unterkriegen zu lassen. Der Songwriter Ali Zuckowski verriet, dass er das Lied schon lange komponiert hatte und nur auf den perfekten Moment wartete. Als er Conchita Wurst zum ersten Mal sah, war ihm klar, dass sie die Richtige für dieses Lied ist. Nichtsdestotrotz musste Conchita Wurst und ganz Österreich mit ihr im Semi-Finale vom „Eurovision Song Contest“ 2014 zittern, denn sie bekam den letzten Startplatz zugeteilt. Es war kein einfacher Weg zum Triumph.

Im Alltag hört Conchita Wurst auf den Namen Tom Neuwirth und wurde in Gmunden geboren. Anfangs probierte er sein Glück als Teilnehmer der 3. Staffel der österreichischen Gesangsshow „Starmania“, wo er den zweiten Platz erreichte. Etwas später gründete er die Boyband „Jetzt anders“, die sich jedoch noch im selben Jahr auflöste. 2011 trat Tom Neuwirth mit Conchita Wurst in die Öffentlichkeit. Die bärtige Diva probierte ihr Glück bei der Talentshow „Die große Chance“ und erreichte ebenfalls das Finale.

In zahlreichen Interviews meint der Verwandlungskünstler, dass Conchita und Tom sich niemals begegnen, denn Conchita wäre stets in der Öffentlichkeit, Tom gäbe es nur im privaten Bereich. Der Sieg beim Song Contest veränderte alles: Conchita Wurst wurde zum Star und einem Symbol der Freiheit, da sie ihr Sieg „allen die für Frieden und Freiheit kämpfen“ widmete. Später meinte die „Eurovision Song Contest“ Gewinnerin, sie müsse auch heute jedes Mal weinen, wenn sie die Verkündung ihres Sieges ansehe.

Der 60. „Eurovision Song Contest“ wird also 2015 in Wien stattfinden. Man darf sich nicht nur auf tolle Acts, sondern auch auf ein Wiedersehen mit der strahlenden Siegerin freuen, denn Conchita Wurst wird die Beiträge aus dem Green Room moderieren.

Krystyna Konovalova
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