
„Ich weiß, dass es geht“ – Carpendale macht Mut
Die Worte des 83-jährigen Unternehmers Wolfgang Grupp haben viele betroffen gemacht: „Ich habe versucht, mein Leben zu beenden.“ Altersdepression, wie er sie beschreibt, trifft oft unerwartet – auch nach einem erfüllten Leben. Einer, der diesen Schmerz kennt, ist Howard Carpendale (79).
Im Interview mit der Bild spricht der Sänger über seine eigene dunkle Zeit: „Ich war fünf Jahre lang sehr depressiv.“ Besonders wichtig sei es, neue Ziele zu finden – auch im Alter. „Man kann nach so einem erfolgreichen Leben auch kleine Ziele kreieren,“ so sein Rat.

Zusammenbruch mit 60 – und der Weg zurück
Carpendale erinnert sich an die Jahre, in denen nichts mehr ging. „Ich kannte das Wort Depression kaum,“ sagt er rückblickend. Der Zusammenbruch kam während einer Bühnenpause, er war fast 60. Sein Sohn Wayne brachte ihn schließlich in eine Klinik. Dort blieb er drei Monate – eine Zeit, die ihm half, die innere Unruhe zu verstehen. „Die Gespräche dort haben mir geholfen, diese Stimme im Kopf ein bisschen zur Ruhe zu bringen,“ erzählt er. Heute lebt er mit der Krankheit – aber nicht mehr gegen sie.
Im Podcast „Hotel Matze“ spricht Carpendale offen über seine Erfahrungen – und richtet sich dabei vor allem an ältere Menschen: „Wer mit 60, 65 in Rente geht, verliert oft seine Ziele.“ Doch er ist überzeugt: Auch mit fast 80 kann man anderen Kraft geben. Seine Botschaft: „Probieren Sie es. Ich weiß, dass es geht.“ Worte, die zeigen: Hinter dem Glanz des Showgeschäfts steckt ein Mensch, der verstanden hat, was es heißt, aus der Dunkelheit zurück ins Leben zu finden.