EAV: „Andreas Gabalier ist keine heilige Kuh“

EAV: Kritik an Andreas Gabalier

„Lederhosen-Zombie“

Andreas Gabalier ist aktuell einer der erfolgreichsten Volksmusiker. Sein Markenzeichen: Lederhose und österreichische Mundart. Genau darüber spottet jetzt die österreichische Rock-Pop-Band EAV und erklärt im Interview, warum.

Andreas Gabalier EAV
Andreas Gabalier wird scharf attackiert.

Am 09. Januar erscheint das neue Album der „Ersten Allgemeinen Verunsicherung“ mit Namen „Werwolf-Attacke“. Schon jetzt sorgen sie mit ihrem Titel „Lederhosen-Zombies“ für Furore: Es wird gestichelt im Austropop! Aktuell gab Frontmann Klaus Eberhartinger dem österreichischen Kurier ein Interview und erklärte: „Auch Andreas Gabalier ist keine heilige Kuh, deren Weide man nicht antasten darf.“ Kurz darauf hat sich auch Andreas Gabalier selbst zu Wort gemeldet.

EAV schießen gegen den VolksRock’n’Roller

Andreas Gabalier ist der VolksRock’n’Roller. Wie kein Zweiter steht der Steirer zu seinem Land Österreich, trägt traditionelle Tracht, singt in Mundart und performt mit Stolz die österreichische Nationalhymne. Nicht nur mit dieser, auch mit seinem Nationalstolz stand er bereits vor wenigen Wochen in der Kritik. Jetzt wird der 30-Jährige erneut attackiert und das ausgerechnet von seinen Landsmännern. Die österreichische Rock-Pop-Band Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) hat auf ihrem neuen Album „Werwolf-Attacke“ einen Titel mit Namen „Lederhosen-Zombies“. Wie die „Tageszeitung Österreich“ heute titelt, wäre der Track eine „dreiminütige Abrechnung mit Andreas Gabalier“.

Im Text fordere die Band Modezar Karl Lagerfeld auf, die Schere zu betätigen und dem Trachtenlook ein Ende zu setzen. Außerdem wird das Frauenbild des Steirers Andreas Gabalier kritisiert. „Reingequetscht ins Dirndl wird jeder Tuttelzwerg im Nu zu Madame Busenberg“ laute eine weitere Textzeile. Andreas Gabalier selbst hat sich bisher nicht öffentlich zu dem Text geäußert. Die Aufmerksamkeit für ihre neue Album-Veröffentlichung hat die EAV mit diesen Schlagzeilen jedenfalls bereits auf sich gelenkt.

Klaus Eberhartinger wettert im „Kurier“ gegen Trachtenboom und Volkstümelei

Das Lied ist in keinster Weise ein Frontalangriff auf Andreas Gabalier. Er hat sein Publikum und das ist völlig legitim. Erfolg braucht man ihm keinen zu wünschen, den hat er. In 'Lederhosen-Zombies' geht es um den Trend der Trachtenuniformierung. Wobei wir von der EAV sehr gerne privat Tracht tragen, wenn es passt. Aber wenn Tracht plötzlich mit einem Wertesystem gekoppelt wird, das sehr nationalistisch eingefärbt ist, dann ist das etwas anderes.“, so das Statement des EAV-Sängers. Privat habe er mit „dem Andi“ kein Problem.

Unangenehm war Eberhartinger aber in jedem Fall die Diskussion um den Ursprungstext der österreichischen Bundeshymne: „Als 'Rock ’n’ Roller', wie er sich nennt, sollte sich Gabalier gegen, nicht für die Konservierung völlig überholter Werte einsetzen.“

Einen Künstler und sein Werk auf die Schippe zu nehmen, wenn damit auch Gesellschaftskritik verbunden ist, findet Eberhartinger durchaus legitim und begegnet dem berühmten Songtext des Steirers mit Humor: „Es gibt in unserem Song auch nur den einen Satz 'Hat irgendwer a Liad für mi', weil Gabalier den Trachtenboom vor sich herträgt und gnadenlos vermarktet. So lange das Leute wollen, sei ihm das nicht genommen.“

Lediglich politisch sollte sich Gabalier vorsichtiger ausdrücken: „Er muss nur aufpassen, weil er auch aus dem rechten Lager viel Applaus bekommt.“

Reaktion Andreas Gabalier

In dem Presserummel um das neue EAV-Album hat 0e24.at auch den Künstler Andreas Gabalier selbst befragt, wie er zu der Diskussion steht. Dieser erläutert gelassen: „Ich habe diese ganze Diskus­sion nur am Rande mit­bekommen und weiß gar nicht genau, um was es geht. Ich kenne Klaus Eber­hartinger gut und bin sicher, dass er mich nicht ­angegriffen hat. Das juckt mich gar nicht.“

Stefanie Rigling
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