
Leben und Karriere
Elisabeth Orth wurde am 8. Februar 1936 in Wien als älteste Tochter des Schauspielerpaars Paula Wessely und Attila Hörbiger geboren. Sie war die Schwester von Christiane und Maresa Hörbiger. Um sich von der prominenten Familienlinie abzugrenzen, nahm sie den Mädchennamen ihrer Großmutter mütterlicherseits an.
Nach ihrer Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar begann Orth ihre Theaterkarriere am Wiener Volkstheater und am Theater der Courage. 1965 debütierte sie am Burgtheater und wurde 1968 festes Ensemblemitglied. In rund 80 Inszenierungen wirkte sie dort mit und wurde 2015 zur Doyenne des Hauses ernannt.
Neben ihrer Tätigkeit am Burgtheater gastierte Orth an renommierten Bühnen in Deutschland, darunter das Bayerische Staatsschauspiel München und die Berliner Schaubühne. Seit Ende der 1960er-Jahre trat sie regelmäßig bei den Salzburger Festspielen auf.

Gesellschaftliches Engagement
Orth engagierte sich zeitlebens gegen Rassismus, Antisemitismus und soziale Ausgrenzung. Sie war Präsidentin der "Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich" und trat öffentlich für Menschenrechte ein.
Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler würdigte sie als „herausragende Schauspielerin“ und „engagierte Demokratin“, die sich mit „großer Klarheit und Konsequenz für Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt“ eingesetzt habe.
Das Burgtheater nimmt Abschied
Das Burgtheater würdigte Orth mit emotionalen Worten: "Das Haus trauert um Elisabeth Orth, eine der prägendsten Stimmen unseres Ensembles. Sie war nicht nur eine großartige Künstlerin, sondern auch in ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement eine Instanz."
Elisabeth Orth war dreimal verheiratet. Aus ihrer Ehe mit dem Burgschauspieler Hanns Obonya stammt ihr Sohn Cornelius Obonya, der ebenfalls eine erfolgreiche Schauspielkarriere verfolgt. Nach dem Tod ihres Mannes lebte Orth über 20 Jahre lang mit der Theaterregisseurin Andrea Breth zusammen.