
Am Sonntag zog ein Sturmtief über Wien. Das hielt tausende Menschen jedoch nicht davon ab, in die Stadthalle zu pilgern. Hier erwartete sie eine Starparade der besonderen Art: „Die Schlagernacht des Jahres“ hatte eingeladen und viele waren gekommen. Bis auf den letzten Platz war die Halle gefüllt. Nach fast fünf Stunden betrat dann auch Helene Fischer die Bühne.
T-Shirts für Florian Silbereisen
Schon zuvor hatte eine Riege an Künstlern den Fans eingeheizt. Dann aber war es soweit und als absoluter Star des Abends betrat die Freundin von Florian Silbereisen die Bühne. Unter „Helene, Helene“-Rufen begann sie ihre Bühnenshow und sang „Phänomen“. War es bisher noch gesittet zugegangen, waren die Fans nun außer Rand und Band. Viele sprangen von ihren Stühlen auf und stürmten zur Bühne. Schließlich gaben die Sicherheitskräfte nach und ließen die Fans sogar bis zum Bühnenrand und Helene ging auf Tuchfühlung - sie bekam Rosen und Teddys. Einige Männer warfen sogar ihre T-Shirts auf die Bühne. „Was soll ich denn damit machen?“ fragte Helene Fischer ungläubig. „Ha, die bring ich dem Florian mit“, scherzte die 29-Jährige kurzerhand.
Ein Hit folgte dem nächsten. „Mitten im Paradies“, „Ich will immer wieder dieses Fieber spür’n“, „Die Hölle morgen früh“, „Fehlerfrei“ und natürlich ihr aktueller Hit „Atemlos“. Mit „So kann das Leben sein“ und einem Konfetti-Regen verabschiedete sich Helene Fischer aus Wien. Aber auch schon vorher war in der gefüllten Wiener Stadthalle einiges los.
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Zwerg auf dem Berg
Begonnen hatte der Abend mit einer Fanfare. Der Jingle kündigte schon an, dass die Schlagerfans einiges zu erwarten hatten. Auftakt waren Die jungen Zillertaller. Sie verbreiteten von Beginn an Stimmung und animierten mit ihrem „Fliegerlied“ die vom Sturm durchgeblasenen Schlagerfreunde. Die Halle wurde innerhalb von wenigen Minuten zu einer riesigen Tanzfläche und alle bewegten sich zum Fliegerliede. Natürlich durfte auch ihr Hit „Drobn aufm Berg“. Mit ihrer heimatverbundenen Musik und zwei Backgroundtänzerinnen heizten die jungen Zillertaler gleich zu Beginn die Stimmung an. Zwischen den einzelnen Künstlern führte ORF-Niederösterreich Moderator Karl Trahlbücher durch den Abend.

Die jungen Zillertaler rockten die Wiener Stadthalle. Alle Neuigkeiten zur Band findet Ihr hier!
König von Mallorca

Nachdem die Künstler aus dem Zillertal die Stimmung vorbereitet hatten, kam bereits der König von Mallorca. Jürgen Drews begann mit „Komm lass uns tanzen geh‘n“. Es folgte der Hit des letzten Jahres: „Kornblumen“. Natürlich durfte auch „Ein Bett im Kornfeld“ nicht fehlen. Jeder in der Halle konnte den Text des Liedes und sang aus voller Kehle a cappella mit Jürgen Drews. Der Prinz von Arenal verabschiedete sich mit „Ich bau dir ein Schloss“ und „Wenn die Wunderkerzen brennen“.
Doch bei solch einem Kaliber ist auch beeindruckend zu sehen, für welche Lieder Jürgen Drews keine Zeit mehr hatte. Selbst bedauerte er, dass er „Wieder alles im Griff“ und „König von Mallorca“ wegen Zeitmangels nicht singen konnte. Und dann plauderte er noch aus alten Zeiten: „Ich war hier in Wien schon mit Les Humphries Singers“ erinnerte sich der Sänger melancholisch.
Ruhige Töne

Jürgen Drews wurde von der aus der Steiermark stammenden Monika Martin abgelöst. Sie schlug die leisen Töne an und brachte mit ihrer klaren Stimme die Menschen in der Halle zum träumen. In einem Rock mit goldenen Pailletten sah die 51-Jährige unglaublich aus. Davon konnten sich die Fans auch persönlich aus der Nähe überzeugen. In der Pause war Monika Martin, genau wie die jungen Zillertaler und Nik P. im Foyer der Halle, beantworteten Fragen und jeder Fan konnte ohne Scheu ein Bild mit den Stars machen. Ihre Show beendete sie sehr persönlich: „Ich wünsche Euch alles Gute und Gottes Segen.“
Highlight vor der Pause
Das Highlight vor der Pause war der Österreicher Nik P. Er hatte seinen Band mitgebracht und bereits ab dem ersten Ton die Halle fest in der Hand. „Ich sehe Euch gar nicht alle, ich habe meine Brille zuhause vergessen“ schmunzelte der Sänger. Kaum hatte er die Bühne betreten hatten sich die meisten von ihren Stühlen erhoben und setzten sich erst, als er sich mit „Ein Stern der deinen Namen trägt“ wieder verabschiedet. Dazwischen tanzten Paare in den Gängen zu „Gloria“. Neben seiner Band griff auch Nik P. selbst zum Instrument und beeindruckte mit seinen Fähigkeiten an der Gitarre und der Ukulele.
Ganz in Weiß
Ganz in Weiß kamen nach der Pause die nächsten Stars. Die Paldauer hatten eine umfangreiche Mischung von Songs für diesen Abend zusammengestellt. So spielten sie auch mit dem Gefangenenchor aus der Verdi-Oper „Nabucco“ das einzige Instrumentalstück des Abends. Der ganze Saal sang mit ihnen das alte Seemannslied „Deine Heimat ist das Meer“.

Die Musiker waren erst vor kurzem von ihrer Fan-Reise aus Südafrika zurückgekehrt. Sänger Franz Griesbacher verriet aber dem Publikum, dass die nächste Fan-Reise nach Kuba gehen wird: „Wir wollen das Land noch erleben, solange es so ist wie jetzt.“
Frisch aus Bremen

Frisch aus Bremen von ihrem Konzert am Samstag kam die bayerische Sängerin Claudia Jung. Diese feiert bald ihren 50. Geburtstag und verriet den Fans einiges über die kleinen Schwächen und die Tücken des Alters: „Die Zeitung kann ich ohne Brille nicht mehr lesen und oft vergesse ich Kleinigkeiten. Manchmal gehe ich morgens in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen, wenn ich dann in der Küche bin, frage ich mich, was ich eigentlich dort wollte.“
Ihre 49 Jahre sieht man der Sängerin im hautengen Lederoutfit, zu dem sie Goldketten und Goldringe trug, nicht an. Sie begann ihren Auftritt mit der Liebeserklärung „Je t’aime mon amour“. Ein Medley mit ihren Hits verdeutlichte, wie viele Hits die Sängerin in ihrer Karriere bereits hatte.
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Bis zur Zugabe
Als letzter vor Helene Fischer trat schließlich G.G. Anderson auf.

Der Sänger feierte in diesem Jahr sein 30. Bühnenjubiläum. Mit „Mädchen Mädchen“ begeisterte er die Fans. Aber auch „Nein heißt Ja“ und „Sommernacht in Rom“ durften nicht fehlen. Die Fans waren so begeistert, dass der Künstler auch eine Zugabe geben musste.
Ein unglaubliches und wunderbares Ereignis war „Die Schlagernacht des Jahres 2014“ in Wien auf jeden Fall. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal und können Euch nur ans Herz legen, dieses Spektakel auch einmal zu besuchen.