Vom gefeierten Synchronstar zum Gang zur Tafel
Schauspieler und Synchronsprecher Tommi Piper (84) wurde durch seine markante Stimme weltbekannt: Er sprach den Außerirdischen „Alf“ in der gleichnamigen US-Sitcom. Auch als Schauspieler war er in zahlreichen Filmen zu sehen. Doch vom früheren Erfolg ist heute wenig geblieben. „Ich bin heute zum ersten Mal bei der Tafel, weil ich mir nichts mehr zum Essen kaufen kann“, sagt Piper traurig in München.
Seine Rente sei gering, zusätzlich erhalte er eine kleine Unterstützung von seinem Sohn. Das Auto hat er verkauft, Luxus könne er sich längst nicht mehr leisten. „Ich bekomme einfach keine Angebote mehr“, erklärt er die ausbleibenden Einnahmen. Auch sein Buchprojekt „Ja, ich war Alf“, das er gemeinsam mit Co-Autor Johannes Maria Brunner fertiggestellt hat, fand bisher keinen Verlag.
Dankbarkeit trotz schwerer Zeiten
Seit dem Tod seiner Frau Angelika lebt Piper allein im Haus seines Sohnes, für das er lediglich Nebenkosten zahlt. Gedanken über betreutes Wohnen begleiten ihn immer öfter: „Irgendwann reicht die Hilfe meiner Putzfrau nicht mehr aus.“ Dennoch zeigt er Dankbarkeit: „Ich habe ein Dach über dem Kopf – andere haben nicht einmal das.“
Besonders bewegt ihn das Schicksal seiner ukrainischen Putzfrau, der er selbst immer wieder unter die Arme greift. Der Besuch bei der Tafel, begleitet von ihr, war für Piper ein Schritt mit gemischten Gefühlen – doch er wurde positiv überrascht: „Ich war sehr berührt vom Angebot und den tollen Lebensmitteln. Die Tafel hilft mir wirklich in dieser schweren Zeit.“