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Vincent Gross im Interview über sein neues Album „Möwengold“

Vincent Gross im Interview über sein neues Album „Möwengold“

Zu Besuch in der Redaktion

Vincent Gross ist der Shooting-Star des modernen Schlagers. Im Interview mit SchlagerPlanet sprach der junge Sänger über sein zweites Album „Möwengold“, was für ihn „Heimat“ bedeutet, wie seine Freundin sein sollte und vieles mehr.

Vincent Gross
Vincent Gross' Heimat liegt an der Nordseeküste – und in den Schweizer Bergen.

Vincent Gross wirkt wie eine Frischzellenkur für den Schlager. Der 21-Jährige schweizer Wirbelwind begeistert seit seinem Debütalbum „Rückenwind“ aus dem vergangenen Jahr mit seinen Entertainerqualitäten, seinen Hammer-Songs und seiner positiven Energie. In nur einem Jahr trat er in allen großen Schlager-Shows im TV auf, ging solo sowie mit Maite Kelly auf Tournee. Am 10. August ist sein neues Album „Möwengold“ erschienen. Für unser Interview zum Album besuchte Vincent Gross die SchlagerPlanet-Redaktion, um über seine neuen Songs, die anstehende Tournee und vieles mehr zu plaudern:

SchlagerPlanet: Was erwartet uns auf Deinem neuen Album?

Vincent Gross: Auf meinem neuen Album sind einige Überraschungen drauf. Es ist sehr facettenreich und ich kann definitiv jetzt schon sagen, dass dieses Album glücklich macht.

SchlagerPlanet: Wie bist Du auf den Titel gekommen?

Vincent Gross: Das Wort „Möwengold“ ist eine Erfindung von mir, die ich schon im letzten Sommer hatte. Ich wohne in Basel, meine Wurzeln sind aber an der Nordsee. Zu der Zeit war ich schon länger nicht mehr im Norden gewesen und das zweite Album war schon ein Thema. Ich war mit meiner Gitarre draußen, ein Glas Rotwein, schöne Sommernacht, alles tiptop. Erst ist mir gar nichts eingefallen, doch dann habe ich ein paar Vögel gesehen und mir gedacht: Du kannst ja mal was über deine Lieblingsvögel machen, und das sind Möwen. So bin ich irgendwie auf das Wort „Möwengold“ gekommen.

SchlagerPlanet: Der Song „Möwengold“ ist wirklich sehr lustig, wie seid ihr auf diesen Dreh im Text gekommen?

Vincent Gross: (lacht) Wenn man „Möwengold“ nicht aktiv hört, versteht man den Song nicht. Aber hinter diesen fast schon einfachen Worten steckt eigentlich eine ganze Philosophie, deshalb habe ich den Song auch zum Albumtitel gemacht. Ich bin der Meinung, dass das Glück und die Freude, die jeder von uns ausstrahlt eine Einstellungssache ist. Wenn man es schafft in allen Sachen das Positive zu sehen, dann wird man glücklich. Es gib eine alte Weisheit, die mir meine Oma mitgegeben hat: Alles Gute kommt von oben. Und hier in Hamburg gibt es viele Möwen. (lacht) Es bringt Glück.

SchlagerPlanet: Was ist auf dem neuen Album anders als bei Deinem Debütalbum „Rückenwind“?

Vincent Gross: Bei diesem Album habe ich mich definitiv mehr eingebracht. Ich habe auch damals schon mitgeschrieben, aber Songwriting ist ein sehr intimer Prozess und manchmal traut man sich noch nicht, sich so ganz einzubringen. Bei diesem Album habe ich mich mehr getraut. Es ist definitiv noch mehr Vincent drauf.

 

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Vincent Gross' Herz schlägt für zwei Heimaten

SchlagerPlanet:„Dieser Beat“ ist auch stimmlich anspruchsvoll. Wie ist der Song entstanden?

Vincent Gross: „Dieser Beat“ ist in einem Songwriting-Camp im verschneiten österreichischen Lechtal entstanden. Das Lied haben wir am letzten Tag dort geschrieben. Ich saß mit meinen Team am Frühstückstisch, wir haben vielleicht zwei Stunden geschlafen. Einer von uns hatte da auf einmal diese schöne Melodie im Kopf, pfiff sie und wir haben sie dann zum Song gemacht. Die Nummer hebt sich auch vom letzten Album ab, sie hat eine stimmliche Bandbreite, die viel weiter ist. Ich finde sie richtig geil, eine Party-Nummer zum Abgehen.

SchlagerPlanet:„Nordlichter“ ist eine Liebeserklärung an den Norden. Die ersten Worte des Albums sind „Moin, moin“. Was verbindest Du mit dem Norden?

Vincent Gross: Geboren und aufgewachsen bin ich in Basel, aber meine Wurzeln sind an der deutschen Nordseeküste. Jedes Jahr fahre ich nach Husum in die Ferien. Mein erstes Album hieß ja auch schon „Rückenwind“. Mich haben damals viele Journalisten gefragt: Hä, ich dachte du bist Schweizer, was hat denn das mit Norddeutschland auf sich? Doch die Heimat ist mehr als nur ein Ort. Heimat ist da wo du dich wohl fühlst, wo deine Familie ist und wo du glücklich bist. Das können auch mehrere Orte sein, wie bei mir Basel und die Nordseeküste. Deshalb habe ich das auch mit „Moin, Moin“ in der ersten Strophe angesprochen. Und die zweite Strophe handelt von der Schweiz.

SchlagerPlanet: Wer ist „Sarah“? Ist der Song eine persönliche Geschichte?

Vincent Gross: Ich habe mit meiner Musik auf Youtube angefangen und später auch viele Fan-Treffen veranstaltet. Dabei ist mir beim Schreiben der Autogramme aufgefallen, dass gefühlt 90 Prozent an Sarah, mit h geschrieben gingen. In diesem Sinne ist „Sarah“ eine Nummer für meine Fans.

SchlagerPlanet:„Du bist wunderbar“ klingt wie eine Hommage an die Münchener Freiheit, war das auch so gemeint?

Vincent Gross: Diesen Song habe ich nicht selber geschrieben. Ich war im letzten Herbst mit meiner Musik unterwegs und bin unter anderem bei einem Branchentreffen von Uwe Hübner in der Disko „Nina“ aufgetreten. Dabei habe ich unter anderem den Titel „Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein“ gesungen. Den spiele ich sehr gerne in meinem Programm, weil ich mit ihm 2015 den Newcomer-Wettbewerb von „Hello Again!“ im Schweizer Fernsehen gewonnen habe. Jeder kennt diesen Song, er ist einfach ein Evergreen. Nachdem ich „Ohne dich“ gesungen habe, stand jemand vor mir und sagte: Richtig geil wie du meinen Song gesungen hast! Es war Stefan Zauner. Unglaublich, er hat mir ein Megakompliment gemacht. Wir haben dann an dem Abend noch ein bisschen geredet und er meinte, er könne ja mal einen Song für mich schreiben. Am nächsten Tag dachte ich, vielleicht hat er das nur so gesagt, aber eine Woche später hat er „Du bist wunderbar“ für mich geschrieben und mir geschickt. Ich bin richtig stolz, dass ich vom ehemaligen Chef der Münchener Freiheit höchstpersönlich einen Song auf meinem Album habe.

SchlagerPlanet: Du hast ein unglaubliches Jahr hinter Dir, das erste Album veröffentlicht, etliche TV-Auftritte, die erste eigene Tournee. Wie hast Du die Zeit erlebt?

Vincent Gross: Manchmal wenn du zurückdenkst, kommt es einem nicht ganz real vor. Ich find‘ es so krass, was ich alles erleben durfte. Jedes Wochenende bin ich im Sommer auf riesigen Festivals, wie beim radio B2 Schlagerhammer mit 20.000 Leuten. Mit dem neuen Album „Möwengold“ darf ich bald auch auf meine bisher größte Tournee gehen. 18 Städte sind‘s in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es ist einfach krass! Ich hätte nie damit gerechnet. Es ist einfach nur schön.

SchlagerPlanet: Was erwartet uns auf Deiner Tournee?

Vincent Gross: Es wird ein überraschend lustiges Programm. Ich habe meine Loop-Station, mein Klavier und meine Gitarre, sozusagen eine One-Man-Band. Viele Songs werde ich akustisch spielen, das ist im letzten Jahr so gut angekommen. Das waren magische Momente auf meiner Tour. Man hätte eine Nadel fallen lassen können und hätte es gehört.

Große Fan-Liebe

SchlagerPlanet: Was bedeuten Dir Deine Fans?

Vincent Gross: Meine Fans bedeuten mir alles. Ich habe ganz früher auf Youtube angefangen, wirklich ohne Erwartung, dass ich einmal auf so großen Bühnen spielen darf. Ich wollte nur Feedback für meine Musik haben. Und die Kommentare und die Kraft, die mir meine Fans geben, das ist der Grund dafür, warum ich hier bin. Ich finde es das Mindeste, dass ich mir so viel Zeit wie möglich für sie nehme, auch auf Instagram und Facebook so oft wie ich kann zurückschreibe und Autogrammstunden bei meiner Tour mache. Ich lasse mir da Zeit bis jeder ein Foto und eine Autogrammkarte hat. Meine Fans unterstützen mich dafür auch megacool mit Plakataktionen und allem möglichen, wie jetzt beim Fernsehgarten.

© Vincent Gross/youtube

SchlagerPlanet: Du studierst auch noch nebenbei, oder?

Vincent Gross: Ja, ich habe drei Semester Psychologie studiert, neben der Musik. Im Winter habe ich mich aber dazu entschlossen das zu pausieren. Ich könnte immer noch genau da weiter machen, wenn ich wollte. So ein Psychologiestudium macht man nicht mit der linken Hand, das ist schon extrem aufwendig.

SchlagerPlanet: Warum hast Du Dich eigentlich für Psychologie entschieden?

Vincent Gross: Weil ich sehr gerne mit Menschen zusammen arbeite und zusammen bin. Psychologie finde ich spannend, weil man hinter die Kulissen des Denkens guckt. Das Fach hat auch viele Parallelen zur Musik, vor allem im Bereich der Therapie. Was ist die schönste und einfachste Therapie, die man bekommen kann? Musik. Daher hat mich Psychologie schon immer interessiert.

SchlagerPlanet: Hast Du eine Freundin?

Vincent Gross: Nein, dafür bin ich momentan einfach zu viel unterwegs. Ich halte mir die Möglichkeit offen, aber suche jetzt nicht aktiv. Vielleicht kommt sie ja dann gerade, wenn ich nicht suche.

SchlagerPlanet: Wie müsste sie denn sein, wenn sie denn käme?

Vincent Gross: Sie muss auf jeden Fall gerne reisen. (lacht) Sie muss witzig sein, das ist eigentlich das Wichtigste. Und süß sollte sie sein.

SchlagerPlanet: Würde es Dich reizen, einmal so eine bombastische Show wie Helene Fischer auf die Bühne zu stellen?

Vincent Gross: Definitiv ja. Mein größter Traum ist wirklich irgendwann einmal so eine Stadion-Tournee zu haben. Ich finde es fantastisch, was Helene Fischer macht und wie sie die Stadien rockt. Das wäre mein größter Traum. Aber ich freue mich jetzt erstmal auf meine Tour im November.

SchlagerPlanet: Du hast also schon Ambitionen die erste männliche Helene Fischer zu werden?

Vincent Gross: Ne, aber der erste männliche Vincent Gross. (lacht)

SchlagerPlanet: Lieber Vincent, vielen Dank für das Gespräch und Deinen Besuch bei uns!

© Vincent Gross/youtube
Patrick Kollmer
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