Zarah Leander

Einen Megastar vergangener Zeiten offenbart uns Zarah Leanders Biographie. Nicht, dass die hübsche Brünette, die durch ihren schräg nach oben gerichteten Blick und vor allem ihre tiefe Stimme unvergesslich wurde, nicht auch heute noch gefeiert wird. Doch ihre größten Erfolge feierte sie während sich Deutschland und Europa in Geiselhaft des Nationalsozialismus befanden. Zarah Leanders Steckbrief beginnt mit ihrer Geburt 1907 in Karlstad, Schweden. Die deutsche Sprache lernte sie von Kindesbeinen an und sprach Deutsch spätestens seit ihrem Sprachurlaub 1922 in Riga vorzüglich. Zuvor war sie bereits im Klavier- und Violinespielen unterrichtet worden. Zarah Leanders Wiki schreibt, dass auch ihre Eltern bereits im musikalischen Gewerbe tätig waren.
Bis 1936 baute sie sich in Schweden eine ansehnliche Reputation auf, Revuen, bezaubernde Lieder und Filme ließen sie langsam aber sicher in ihrem Heimatland immer berühmter werden.

Doch dann erfolgte der Durchbruch in Österreich: Mit der Operette „Axel an der Himmelstür“ erlangte sie von jetzt auf gleich unvergleichlichen Ruhm, der bald dazu führte, dass die deutschen Verantwortlichen der Filmwirtschaft, namentlich der Ufa, ihr ein Angebot machten, das sie nicht ablehnen konnte.
Innerhalb kürzester Zeit begann die Werbetrommel sich für das neu entdeckte Aushängeschild des deutschen Films zu drehen. Hitler und Goebbels wurden ihre größten Fans und so wurde dafür Sorge getragen, dass Zarah Leander laut ihres Wiki während der Zeit ihres Vertrags, also bis 1942, die höchsten Gagen des deutschen Filmgeschäfts einstrich. Sie drehte Filme wie „Zu neuen Ufern“ von 1937, „La Habanera“ von 1937 und „Der Weg ins Freie“ von 1941. Immer wieder spielte Zarah Leander auch in politisch wie moralisch verwerflichen Propagandafilmen mit, versuchte aber augenscheinlich, ihre Verstrickung mit dem NS-Regime nicht ausarten zu lassen.

Gleichzeitig begann ihre Biographie als deutsche Schlagersängerin. In diese Zeit fielen die größten Schlager ihrer Diskographie wie zum Beispiel „Bei mir bist du schön“, „Kann denn Liebe Sünde sein“ oder „Davon geht die Welt nicht unter“. Nach ihrer Kooperation mit der Ufa und dem deutschen Kulturbetrieb, zog sie zurück nach Schweden, wo sie bald nach dem Krieg begann, ihre Karriere fortzuführen. Sie sollte jedoch nie mehr an den früheren Erfolg anknüpfen können. Auch, als sie wieder in Deutschland arbeitete, war sie - trotz finanziellem Erfolg - mit der künstlerischen Qualität ihrer Filme selten zufrieden. Ihre Musik jedoch wurde weiterhin gefeiert, auch wenn nicht mehr so wie zuvor, weil ihr der Ruf als Kollaborateurin, so berechtigt oder unberechtigt er gewesen sein mag, anhing. In den Sechzigern und Siebzigern stand sie vor allem auf der Bühne. In Opern, Musicals oder Theaterstücken gab sie all das zum Besten, was sie so hervorragend konnte: Singen und Schauspielen. Als sie 1981 starb, trauerten die Menschen einem Star von Weltrang nach, der auch bis weit ins neue Jahrtausend gefeiert werden sollte.

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