Rex Gildo

Rex Gildo

Als eine fast tragische Figur im ewig glänzenden Schlagerhimmel muss Rex Gildo gelten.
1999 kam er durch einen Sturz aus dem Fenster ums Leben. Er hatte unter Drogen- und Alkoholeinfluss gestanden, wie häufig gegen Ende seiner Karriere. Rex Gildo hatte sich aufgerieben. Das Selbstbild und die öffentliche Wahrnehmung seiner Person waren seit Beginn seiner Schlager Biographie immer weiter auseinander gedriftet. Dass der gefeierte, verehrte „Sexy Rexy“, dem die Damenwelt zu Füßen lag, dessen Privat- und vor allem Liebesleben eine ganze Nation bewegte, homosexuell war, ist nur einer der Knackpunkte des Menschen Ludwig Franz Hirtreiter, der sich in der Öffentlichkeit Rex Gildo nannte.

Rex Gildos Biographie begann 1936 in Straubing.1956 begann er zu schauspielern, erste kleinere Nebenrollen wurden bald zu großen. Als Referenzen gab er die Regensburger Domspatzen sowie die altehrwürdige Otto-Falckenberg-Schule an, von der er behauptete, dort Schauspiel, Gesang und Tanz studiert zu haben, was sich erst ein halbes Jahrhundert später als Lüge herausstellen sollte. 1958 spielte er, nun als Alexander Gildo unter Vertrag, seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm. 1959 bekam er einen Plattenvertrag. Seine Popularität war bereits enorm gewachsen. Der eingangs erwähnte Spitzname „Sexy Rexy“ war sprichwörtlich geworden. Aus diesem Grund entschied er sich auch, das „Alexander“ durch ein simpleres, prägnanteres „Rex“ einzutauschen. Wiedererkennungswert hatte er immer, zum Rex Gildo Steckbrief gehören die großen Kulleraugen genauso wie der stets gesunde, braune Teint. Sein Song „Sieben Wochen nach Bombay“ schaffte es bereits 1960 in die Charts und dort bis in die Top-20. Ebenfalls 1960 tat sich Rex Gildo laut seines Wiki mit Gitte Haenning zusammen, das Duo Gitte & Rex wurde enorm erfolgreich, die beiden galten als Traumpaar und kultivierten diesen Status.
Die Rollenangebote und Auszeichnungen flatterten nur so ins Haus, Rex Gildo lebte den Schlagertraum. Seinen größten Hit fuhr er 1972 mit dem Evergreen „Fiesta Mexicana“ ein. Auf kaum einer ernstzunehmenden Schlager Kompilation fehlt dieser Titel.

Doch spätestens seit Beginn der 80er begann der Stein zu bröckeln. Rex Gildos Discographie konnte kaum noch echte Erfolge verbuchen, auch die Konzerte wurden spärlicher und kleiner. Als sein mutmaßlicher Lebensgefährte 1988 verstarb, brach für Rex Gildo eine Welt zusammen. Der Alkohol und die Drogen wurden ständige Begleiter, die Gildo bis zur Unfähigkeit, ordentlich Konzerte zu geben, fest in seinen Klauen hielten.
Das Image der Jugendlichkeit, des Frauenschwarms – bereits in den 70ern hatte er kurzer Hand eine Cousine geheiratet, um die aufgekommenen Gerüchte über seine Homosexualität zu widerlegen – bröckelte zusehends. Rex Gildo war am Ende. So ist es kaum verwunderlich, dass sein Sturz am 26.10.1999 höchstwahrscheinlich selbst initiiert war.

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