Mireille Mathieu im Wandel der Zeit

Mireille Mathieu früher und heute zum 70. Geburtstag

Früher und heute

Morgen feiern wir Geburtstag! Mireille Mathieu, der Spatz von Avignon wird am 22. Juli stolze 70 Jahre alt. Die Grand Dame des Chanson ist eine der erfolgreichsten französischen Sängerinnen des 20. Jahrhunderts. SchlagerPlanet blickt zurück…

Mireille Mathieu
Mireille Mathieu im Jahr 1998.

Am 22. Juli 1946 wurde Mireille Mathieu als erstes von 14 Kindern in Avignon geboren. Ihr Vater war Maurer und da die Familie nicht viel Geld hatte, musste Mireille viele Aufgaben sowie die Betreuung der jüngeren Geschwister übernehmen. Lange lebte die Familie in einer Kaserne, als dann das vierte Kind geboren wurde, zog sie in eine vier Zimmer Wohnung um.

In der Schule hatte Mireille Schwierigkeiten, da ihr Lehrer einfach nicht akzeptieren wollte, dass sie Linkshänderin ist. Er zwang sie rechtshändig zu schreiben und war sehr streng mit ihr, woraufhin die junge Französin zu stottern begann und immer mehr Probleme in der Schule entwickelte. Durch diesen Unterricht entmutigt, bricht die 13-jährige Mireille die Schule ab und beginnt in einer Fabrik zu arbeiten, in der Briefumschläge hergestellt werden.

Ihr einziger Halt war der Gesang

Schon von Klein auf liebte es das junge Mädchen zu singen. Ihr Vater bemerkte ihre schöne Stimme und so ermutigte er sie damit weiterzumachen. Sie singt in jeder freien Minute.

Dass Mireille Mathieu es an die musikalische Spitze geschafft hat, verdankt die damals 19-jährige und aus sehr einfachen Verhältnissen stammende Französin einer Castingshow. Im Jahre 1965 hieß das natürlich noch nicht so, aber bei „Télé-Dimanche“ trat Mathieu mit dem Piaf-Chanson „Jézabel“ auf und gewann. Nur kurze Zeit später durfte sie auf den Brettern der Bühne des legendären Pariser Konzertsaals Olympia stehen.

Eine neue Piaf ist geboren

Die junge Brünette sang nicht nur wie die Piaf. Verblüffenderweise sah Mireille Mathieu mit ihren rund 1,50 Metern Größe und in ihrem schwarzen Kleid auch aus wie der „Spatz von Paris“. Der Journalist des Figaro, der bei diesem Auftritt im Pariser Konzertsaal dabei war, schrieb daraufhin: „Sie ist das lebende Gespenst der Piaf.“ Piaf selbst, der große Weltstar, war da bereits seit Monaten tot. Sie starb im Oktober 1963.

Piafs Tod hinterließ eine große Lücke, in die nur eine zu passen schien, die junge Mathieu. Mal eher zufällig, mal mit Bedacht wählte sie die Rolle der verstorbenen Diva und es war und ist ein Erfolgsrezept. Daher ist sie im Wesentlichen auch dabei geblieben. Natürlich hat die Sängerin mittlerweile längst viele eigene Hits und um die 125 Millionen Tonträger verkauft. Geehrt wurde Mathieu, indem ihr Gesicht als Modell für die offizielle Büste des französischen Nationalsymbols Marianne diente. Man verlieh ihr den höchsten Orden, den die Republik Frankreich zu vergeben hat. Dennoch ist die kleine Sängerin immer noch der „Spatz von Avignon“ und ein Konzertabend ohne Lieder von Piaf nicht denkbar....

Michèle Fichtner
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