Auch Schlagerstars haben eine politische Meinung

Politisch engagierte Schlagerstars: Roland Kaiser, Peter Maffay & Co.

Engagiert

Schlager ist bekannt für die Präsentation von heilen Welten. Trotzdem sehen viele Interpreten nicht weg, wenn es in der Realität zu Krisen und Problemen kommt. Diese Schlagerstars engagieren sich politisch.

Schlagerstars politisch engagiert
Roland Kaiser hat sich in den letzten Jahren immer wieder politisch geäußert.

Deutscher Schlager – das sind Himmel, Herzen und Glücksgefühle, eingängige Melodien und eine große Portion heile Welt. Die Schlagerstars bieten ihren Fans Lieder zum Wegträumen, meist fern von jeglichen Sorgen. Politische Aussagen? Sucht man hier in der Regel vergebens. Schlagerstars sind doch die, die hauptsächlich für ihr eigenes Image bei Wohltätigkeitsveranstaltungen singen, könnte man meinen. Doch wer so denkt, liegt falsch. Einerseits gibt es zahlreiche Stars wie beispielsweise Frank Zander oder Andrea Berg, die sich mit enormem Einsatz und voller Leidenschaft für soziale Zwecke engagieren. Andererseits beziehen auch immer mehr Schlagerstars politisch Stellung, auch wenn sie damit anecken könnten.

Schlagerstars fordern: Geht wählen!

Bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2013 versuchten gleich mehrere Schlagerstars die Bevölkerung davon zu überzeugen, wählen zu gehen. Heino, Linda Hesse und Roland Kaiser wollten beispielsweise mit ihren Aufrufen die Wahlbeteiligung wieder in die Höhe treiben. Schließlich gab es bei der vorangegangen Wahl im Jahr 2009 mit 70,8 % Beteiligung ein historisches Tief. In den 1970er-Jahren waren in Deutschland noch über 90,0 % der Bevölkerung zur Wahlurne gegangen. Doch der Einsatz zeigte keine große Wirkung. Letztendlich beteiligten sich zwar etwas mehr Menschen an der Abstimmung, jedoch auch nur 71,5 %.

Kampf gegen Rassismus: Auch für Schlagerstars ein wichtiges Thema

Gerade in Zeiten, in denen rechtspopulistische Strömungen an Auftrieb gewinnen, in denen rechtsradikale und fremdenfeindliche Übergriffe sich vermehren, erheben viele Stars ihre Stimme gegen Rassismus. Udo Lindenberg, Nena, Sebastian Krumbiegel, Silly oder auch Peter Maffay sind nur einige Beispiele. Roland Kaiser sprach sich im letzten Jahr öffentlich gegen die PEGIDA-Bewegung aus und legte sich dadurch auch mit einem Teil seiner eigenen Fans an. Auf seinem aktuellen Album „Auf den Kopf gestellt“ befindet sich mit dem Lied „Und wenn dein Name Leila wär“ ebenfalls ein kleines politisches Statement.

Claudia Jung: Zweitkarriere als Politikerin

Bei Claudia Jung kann schon nicht mehr nur von politischem Engagement gesprochen werden. Sie ist seit ein paar Jahren neben ihrem Beruf als Schlagersängerin auch noch Politikerin. Als Abgeordnete der Freien Wähler sitzt sie seit 2008 im Bayerischen Landtag. Ihre Kerngebiete sind dort die Themen Soziales, Familie und Arbeit. Damit ist Claudia Jung der beste Beweis dafür, dass sich Schlager und Politik schon länger nicht mehr gegenseitig ausschließen.

Roland Kaiser & Maite Kelly singen „Warum hast du nicht nein gesagt“.
©Youtube/rolandkaiserVEVO
Lenne Kaffka
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