Warum zerbrach der Traum der Beatrice Egli-Show?

Warum wurde Beatrice Eglis „Große Show der Träume“ abgesetzt?

Kommentar

Vor zwei Wochen wurde das endgültige Aus für Beatrice Eglis „Große Show der Träume“ verkündet. Doch woran lag es, dass die Sendung nach nur zwei Folgen abgesetzt wurde?

Beatrice Egli Kommentar Show der Träume
Beatrice Eglis ARD Show wurde nach nur zwei Sendungen abgesetzt.

Der Albtraum schlich sich auf leisen Klauen an, während Beatrice Egli noch in ihren Show-Träumen schwelgte und mit ihr ihre Fans. Manch einer deutete es damals bereits als schlechtes Omen, als der geplante Ausstrahlungstermin der ersten „Show der Träume“ im Sommer 2015 aufgrund eines Frauenfußballspiels verschoben werden musste. Doch die schlagartige Ernüchterung folgte erst, nachdem die Quoten der ersten „Show der Träume“ vorlagen. Nur 2,59 Millionen Zuschauer lockte die erste Show vor den Fernseher, was für die ARD einen enttäuschenden Marktanteil von 11,9 Prozent bedeutete.

Trotzdem wurde beschlossen, dem Format eine Fortsetzung zu gönnen. Doch der Moment als auch der letzte Beatrice Egli Fan aus dem „Show der Träume“-Traum aufschreckte war, als die Quoten der zweiten Sendung ihr hässliches Gesicht zeigten. Denn dieses Mal spielten diese Limbo mit dem Senderschnitt der ARD. Nur 2,57 Millionen Menschen schauten sich die „Große Show der Träume“ im Fernsehen an. Was danach folgte, war das endgültige Aus für die Sendung. Doch wieso konnte sie beim Publikum nicht punkten?

Lag es an Beatrice Egli?

Welche Eigenschaften braucht ein Moderator um eine Schlagersendung zum Erfolg zu führen? Einzigartigkeit und Wiedererkennungswert, würden manche sicherlich sagen. Im deutschen Fernsehen gibt es so einige Charaktermoderatoren, die jeden Showabend zu einem Highlight gestalten können. Bei ihren zwei Sendungen erweckte das blonde Honigkuchenpferd jedoch mehr den Eindruck, als würde sie dem Traum, jeden Moderator des deutschen Fernsehens nachzuahmen, hinterhergaloppieren.

Ob sie nun ihre Bühne den außergewöhnlichsten Talenten zur Verfügung stellte, wie Thomas Gottschalk, oder mit ihren prominenten Gästen im Stil von Helene Fischer sang, selten wirkte die Sängerin wie sie selbst. Doch jede einzelne Showgröße zeichnet nun mal eine Sache aus: Sie sind nicht zu kopieren. Das was von Beatrice Egli auch während der Show noch Beatrice Egli blieb, war ihr alles überstrahlendes Lachen. Die noch junge Moderatorin muss ihren eigenen Stil noch finden und wird dazu in anderen Sendungen sicher noch genug Chancen dazu bekommen. Doch auch das Beatrice-egliste Lächeln konnte kein Licht ins Dunkel bringen, was das Konzept der Show anging.

Großes Show-Potpourri

Während man die „Show der Träume“ sah, meldete sich immer wieder das angeeignete Fernsehlexikon eines jeden regelmäßigen Fernsehzuschauers zu Wort. Man fragte sich: „Ist das jetzt ‚Das Supertalent‘ oder doch eine neue ‚Helene Fischer Show‘?“ Denn weder die Bewerber, deren Bühnenträume sich in der Sendung erfüllen sollten, noch die Auswahl an musikalischen Gästen wurden auf eine einheitliche Linie gesetzt. So traten Zauberer, Akrobaten und Sänger gegeneinander an, um als Sieger des Abends hervorzugehen.

Auch die prominenten Gäste waren bunt durchmischt und stammten aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen. Neben Andreas Gabalier und Roland Kaiser und Howard Carpendale, traten auch internationale Stars wie Madcon oder Samu Haber von Sunrise Avenue auf der Bühne auf. Es scheint als hätten die Sendeverantwortlichen versucht sich Zuschauer aus der gesamten Breite der Bevölkerung zu angeln.

Der Traum von der Show, die alles kann

Die Macher der „Großen Show der Träume“ schienen bei der Planung der Sendung ein Ziel vor Augen gehabt zu haben: Einfach jeder in Deutschland soll sich hier wiederfinden. Grundsätzlich wäre eine Abendsendung, die die gesamte Familie vor dem Fernseher versammelt, ein erstrebenswerter Wunsch. Doch wie realistisch ist es, dass ein „Supertalent“-Fan gleichzeitig Schlager und internationale Pop-/Rockmusik hören möchte? Die Sendung wirkte wie ein Kompromiss aus den verschiedensten Konzepten, zwischen denen sich der Sender nicht entscheiden konnte. Möglicherweise ist das der Grund, weshalb die Show kein Erfolg wurde und vielleicht ist auch Beatrice Egli bei ihrer neuen Sendung „Schlager & Meer“ im MDR bei einem ausgereifteren Konzept besser aufgehoben.

Viktoria Vokrri
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