„Legenden – Rex Gildo“ im TV: Die Lieben und Lügen des Schlager-Stars

„Legenden – Rex Gildo“ im TV: Die Lieben und Lügen des Schlager-Stars

TV-TIPP

Rex Gildo war einer der größten Schlagerstars. 1999 nahm er sich selbst das Leben. Die Dokumentation „Legenden – Rex Gildo“ räumt mit den frei erfundenen Geschichten seiner Biografie auf.

Rex Gildo in den 1960er Jahren.
Rex Gildo in den 1960er Jahren.

Rex Gildo, über 26 Jahre Deutschlands beliebtester Schlagerstar, verkaufte in vierzig Jahren über 25 Millionen Schallplatten und drehte über dreißig Spielfilme. Sein „Hossa, Hossa“ war zum Markenzeichen geworden. Doch es ist auch die Geschichte eines einsamen Mannes, der sich am Ende aus dem zweiten Stock eines Wohnhauses stürzte.

Die Geschichte seiner Herkunft ist frei erfunden: Geburtsdatum, Geburtsort, Beruf der Mutter, Ausbildung zum Sänger zuerst bei den Regensburger Domspatzen, dann zum Schauspieler an der Otto-Falckenberg-Schule - alles frei erfunden. Ulrike Bremer erzählt in ihrem Film die wahre Geschichte des Mannes, der sich mit seinem Künstlernamen zur Kunstfigur machte.

Rex Gildos Leben

Als „Rex Gildo“ hatte er den Erfolg, von dem er als Ludwig Franz Hirtreiter geträumt hatte. Am Ende konnte er nicht mehr anders, als mit Perücke und viel Make-up den ewig jungen Beau zu geben, den Frauenschwarm, den „Sexy Rexy“ auch noch mit 63 Jahren.

10 Jahre nach seinem Tod, versuchen seine treuen Freunde die Legendenbildung aufrecht zu erhalten. Seine Kollegen aus der Schlagerbranche sind da offener. Freimütig gibt der mittlerweile verstorbene Costa Cordalis Auskunft über seinen Freund Rex, der die Frauen, die ihn so anschmachteten, satt hatte, der Männer liebte und daran zerbrach, dass er nach der einen großen Liebe keinen passenden Mann mehr gefunden hatte. Cornelia Froboess erinnert an die unschuldige Zeit der fünfziger Jahre, als sie mit Rex Gildo in zahlreichen Filmen auftrat und auf Tourneen sang.

Festgefahren in der Schlager-Rolle

Ralph Siegel berichtet über den ersten Manager von Rex, der zugleich dessen erste Liebe war und für seinen Schützling geschickt das Image des Schwiegermutter-Schwarms aufzubauen wusste. Rex musste sogar heiraten, seine Cousine erklärte sich dazu bereit. Auch Gitte, die dänische Sängerin, sollte zu Rex' Image beitragen. Rex' Stern ging Mitte der achtziger Jahre langsam unter. Sein vorwiegend weibliches Publikum war mit ihm gealtert, doch er wollte weiterhin in der Pose des vitalen Schönlings bleiben. Der Film zeichnet die Stationen seiner Karriere nach, macht eine Zeitreise vom biederen Nachkriegsdeutschland bis in die neunziger Jahre und blickt hinter die Kulissen des Showbusiness.

„Legenden – Rex Gildo“ seht ihr am heutigen Donnerstag um 23:15 Uhr im HR-Fernsehen oder hier bis zum 31. Oktober in der ARD Mediathek. Die Dokumentation ist eine wiederholung aus dem Jahr 2009. Rex Gildos Todestag jährt sich am 26. Oktober zum 20. Mal.

Patrick Kollmer
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