ARD streicht Karnevals-Klassiker zur Primetime - Aus diesem Grund

ARD streicht Karnevals-Klassiker zur Primetime

Das sagt der WDR

Seit über einem halben Jahrhundert verleiht der Aachener Karnevalsverein den "Orden wider den tierischen Ernst" im Ersten zur Primetime um 20:15 Uhr - nicht so jedoch in diesem Jahr. 

Daniel Günther,  Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst durch den Aachener Karnevalsvereins, 2023

Karnevals-Klassiker wird nicht mehr um 20:15 Uhr gezeigt

Der Aachener Karnevalsorden "Wider den tierischen Ernst" ist seit langem fest verankert in der Karnevalssaison des Rheinlandes und hat eine bemerkenswerte Fernsehpräsenz. Bereits seit 1950 wird dieser Orden verliehen und zählt wichtige politische Persönlichkeiten wie Christian Lindner, Markus Söder, Armin Laschet und zuletzt Annalena Baerbock unter seinen Empfängern in den letzten zehn Jahren.

Zahlreiche politische Führungskräfte reisen seit jeher ins Dreiländereck, um an dem Event teilzunehmen. Im Rahmen der 73. Ausgabe des Ordens "Wider den tierischen Ernst" wurde Daniel Günther, der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, bereits am 28. Januar, zum Ordensritter ernannt. Jedoch könnte seine mediale Präsenz diesmal weniger groß sein, da die Sendezeit der Aufzeichnung des Abends verschoben wurde.

Anstatt um 20:15 Uhr wird die von Jessy Wellmer moderierte Veranstaltung erst um 22:35 Uhr am Montag, 29. Januar, ausgestrahlt. Eine Sprecherin des WDR erklärt diese Entscheidung mit einem nachlassenden bundesweiten Interesse an einigen Karnevalsübertragungen in den vergangenen Jahren. "Krieg und Krisen könnten dabei eine Rolle gespielt haben", so die WDR-Sprecherin.

 

Annalena Baerbock bekommt auf der AKV-Festsitzung (Aachener Karnevalsverein) den Orden - Wider den tierischen Ernst - verliehen.

WDR "steht zu Karneval und Brauchtum"

Im Jahr 2023 war ursprünglich geplant, die Sendung "Wider den tierischen Ernst" um 20:15 Uhr auszustrahlen. Jedoch wurde sie aufgrund des Erdbebens in der Türkei kurzfristig auf 22:12 Uhr verschoben. Trotz der Verschiebung konnte sich eine sehr gute Quote halten, wie der WDR rückblickend feststellte. Sowohl 2022 als auch 2023 erreichte die Sendung jeweils knapp 2,5 Millionen Zuschauer.

Die Entscheidung, diese traditionelle Sendung dauerhaft aus der Hauptsendezeit zu verbannen, war innerhalb der ARD nicht vollständig unbestritten, wie das WDR-Statement andeutet. Der Aachener Karnevalsverein (AKV) wurde jedoch frühzeitig informiert und der Sender und der AKV befanden sich in "konstruktivem Austausch". Es war letztlich die ARD-Programmdirektion, die "eine Abwägung getroffen, die wir als WDR akzeptieren müssen", so die WDR-Sprecherin.

Trotzdem steht der WDR "zu Karneval und Brauchtum und zum traditionsreichen Orden wider den tierischen Ernst und hält es selbstverständlich für angemessen, für das Publikum in Nordrhein-Westfalen die Übertragung aus Aachen um 20.15 Uhr zu platzieren." Dies wird am Samstag, 3. Februar, im WDR-Fernsehen stattfinden. An diesem Tag ist eine "XL-Version" der Sendung bis 23 Uhr im Programm. Unter den Mitwirkenden sind u.a. Guido Cantz, Wilfried Schmickler als "Kaiser Karl", Cat Ballou und die Außenministerin Annalena Baerbock, die traditionell die Laudatio als Vorjahrespreisträgerin hält.

Jenny
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