
Ein Wendepunkt in Portugal
Im Sommer 2023 begab sich Kerstin Ott (43) allein auf eine Wanderreise entlang des Fisherman’s Trail in Portugal. Bei Temperaturen um die 30 Grad und einer Tagesetappe von 27 Kilometern ging ihr das Wasser aus – im Rucksack befand sich jedoch noch eine halbe Flasche Wodka. Dieser Moment wurde für sie zum Schlüsselerlebnis: "Ich hatte kein Wasser mehr, aber eine Flasche Wodka im Rucksack – da wusste ich, es muss sich etwas ändern", wie sie im Podcast "Plantbased" erzählt.
Zurück in Deutschland entschloss sie sich, ihr Leben zu ändern. Sie hörte mit dem Rauchen auf, verzichtete auf Alkohol und stellte ihre Ernährung auf vegan um. "Innerhalb von drei Monaten habe ich diesen Wandel damals vollzogen, das war sehr überfordernd. Ich würde es so nicht nochmal machen. […] Aber es lohnt sich."
Veganismus aus Überzeugung
Ursprünglich motivierten Hautprobleme Kerstin Ott zur Umstellung ihrer Ernährung. Doch mit der Zeit entwickelte sie eine tiefere Überzeugung: „Wenn man aus den Gründen vegan wird, warum ich es bin, nämlich, weil mir die Tiere am Herzen liegen, fällt es einem nicht schwer, zu verzichten.“
Besonders der Gedanke, Muttermilch von einem anderen Lebewesen zu konsumieren, erscheint ihr heute absurd. Auch die Zustände in der Tierhaltung, selbst bei Bio-Produkten, lehnt sie ab. Ihre Frau Karolina, die bereits zuvor vegan lebte, unterstützte sie bei diesem Wandel.