2012: Schlager-Schicksale und emotionale Momente

Jahrescountdown Teil 2: Die tragischsten Ereignisse

Rückblick 2012 / Teil 2

Freud und Leid liegen bekanntlich nah beieinander. Und so hielt das Jahr 2012 viele schöne, aber auch einige traurige Momente für uns bereit. Im zweiten Teil des Jahresrückblicks gedenkt SchlagerPlanet den größten Verlusten des letzten Jahres.

Udo Jürgens Taschenuhr
Udo Jürgens trauert um seinen wertvollsten Besitz, die Taschenuhr seines Vaters.
  • Diebe stehlen Udo Jürgens wertvollsten Besitz

Erst die Vaterschaftsklage, dann das: Als er im August von einem Abendessen mit Freunden in sein Züricher Haus zurückkehrte, schlug Udo Jürgens Rauch und beißender Gestank entgegen. Diebe hatten seinen Tresor gesprengt und flüchteten mit ihrer Beute durch den Garten. Zwar ist der Schlagerstar versichert, doch die Diebe nahmen auch ein Stück von großem persönlichen Wert mit: Die Taschenuhr seines Großvaters, die u.a. eine große Rolle in der Familiensaga „Der Mann mit dem Fagott“ spielt. „Sie war ein Teil von mir, hat zwei Weltkriege überstanden. Als ich meinen Kindern John und Jenny sagte, dass sie gestohlen wurde, haben wir geweint“, erzählt er der Bild. Sein Großvater hatte die Uhr vor 150 Jahren in New York gekauft und für die Fahrt nach Helsinki versetzt, um sich vor den Revolutionswirren in Russland zu retten. Jahre später löste er die Uhr wieder aus und gab sie an Udo Jürgens Vater weiter, der sie an ihn gab. Zwar wurden die Diebe inzwischen gefasst, von der Uhr fehlt aber weiterhin jede Spur.

  • Margot Werner nimmt sich das Leben

55 Jahre lang stand sie auf internationalen Bühnen und arbeitete mit Legenden wie Klaus Kinski, Leonard Bernstein und John Neumeier zusammen. Ihr Hit „So ein Mann“ ist noch heute ein Klassiker. Dann im Juli die Schockmeldung: Margot Werner ist tot! Die österreichische Sängerin sei aus dem Fenster eines Münchener Krankenhauses gestürzt. Zunächst war von einem Unfall die Rede, doch dann wurde klar: Margot Werner war freiwillig gesprungen. Nach einer Karriere als Primaballerina und Chansonsängerin hatte sie in den letzten Jahren viele Schicksalsschläge erlitten. 2003 verlor sie ihr gesamtes Vermögen, rund 1,6 Millionen Euro, als sie versuchte, das Hotel ihres Mannes zu retten. Vergeblich. Außerdem litt Margot Werner unter dem abnehmenden Interesse der Öffentlichkeit. Der „Bunten“ sagte sie bereits im Mai 2005: „Nach einem schönen Leben, das wie ein langer schöner Fluss war – mal langsamer, mal schneller –, steuere ich geradewegs auf die Niagarafälle zu.“ Als sie im Sommer diesen Jahres wegen einer Lähmung im Halswirbelbereich in das Klinikum Bogenhausen eingeliefert wurde, brachte es das Fass zum Überlaufen. Zu groß war die Angst vor einem Leben im Rollstuhl. Ein unvorstellbares Schicksal für eine Frau, die ihr Leben lang getanzt hat. Der Sprung aus dem Fenster schien der einzige Ausweg zu sein. Ein trauriges Ende einer Karriere, die von so vielen Erfolgen gekrönt war.

  • Feuer-Auftritt schwört Gabaliers traurige Vergangenheit herauf

Das Spiel mit dem Feuer ging beim „Herbstfest der Überraschungen“ nach hinten los: Ein Stuntman stellte einen neuen Weltrekord auf, indem er als lebende Fackel 153 Meter brennend durch das Studio lief – vor den Augen von Andreas Gabalier. Eine böse Überraschung für den Volks-Rock’n’Roller, brachen doch alte Wunden wieder auf: Vor fünf Jahren hatte sein Vater sich mit Benzin übergossen und angezündet. Für Gabalier bis heute ein unerklärlicher Schritt: „Ich weiß bis heute nicht, warum Papa sich auf so grausame Weise tötete. Er war doch genau so ein lustiger Kerl wie ich!“, erzählte er der Bild. Seine Schwester konnte mit dem großen Verlust nicht umgehen. Ein Jahr später nimmt sie sich mit nur 19 Jahren auf die gleiche Weise das Leben. Kein Wunder also, dass Andreas Gabalier geschockt auf die Überraschung in Florian Silbereisens Show reagierte. „Ich musste in der Show wegschauen. Den Anblick hätte ich nicht ertragen.“ Florian Silbereisen zeigt sich zerknirscht, hatte er doch von der traurigen Vergangenheit des Volks-Rock’n’Rollers keine Ahnung. Eine böse Panne, an der Gabalier sicherlich eine Weile zu knapsen hatte. Seinen Bambi, den er im November 2012 erhielt, widmete er seiner verstorbenen kleinen Schwester.

  • Dirk Bach wird tot aufgefunden

Eine weitere Schocknachricht erschütterte im Oktober die Unterhaltungsbranche: Kultmoderator Dirk Bach wird tot in seinem Appartement in Berlin aufgefunden. Mit nur 51 Jahren erlag er einem Herzversagen, alle Reanimationsversuche blieben erfolglos. Dirk Bach war seit vielen Jahren sowohl im Fernsehen mit seiner „Dirk-Bach-Show“ und als Moderator von „das Dschungelcamp“, als Synchronsprecher bei „Urmel aus dem Eis“ und als Theaterschauspieler u.a. bei den Nibelungen-Festspielen in Worms erfolgreich. Außerdem setzte er sich für die politische und soziale Akzeptanz von Schwulen und Lesben ein und ging offen mit seiner eigenen Homosexualität um. Seine Rolle als „Heinz Wäscher“ in dem Musical „Kein Pardon“ übernahm Roberto Blanco (SchlagerPlanet berichtete). Ein schweres Erbe.

  • Norbert „Bert“ Berger heiratet auf dem Sterbebett

Dass Liebe über den Tod hinausgeht, bewiesen Norbert "Bert" Berger und seine Milly im Juli. In den 70ern hatte Norbert Berger mit seiner ersten Frau als Schlagerduo Cindy & Bert mit Songs wie "Der Hund von Baskerville" oder "Ich fand eine Hand" große Erfolge auf den deutschen Bühnen gefeiert. 1988 trennte sich das Paar und Milly wurde die neue Frau an seiner Seite. Auf seine zweite Hochzeit musste Norbert Berger 26 Jahre warten: Erst als er an einer Lungenentzündung erkrankte, nahm Milly seinen Antrag an. Das Paar heiratete im engsten Freundeskreis in einer Düsseldorfer Klinik - einen Tag später verstab Norbert Berger im Alter von 66 Jahren.

Autorin SchlagerPlanet: FS

Dirk Bach Dschungelcamp
Der überraschende Tod von Dirk Bach erschütterte die Unterhaltungsbranche.
©Ruprecht Stempell/RTL
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