Helene Fischers Songs geht der Atem aus

Helene Fischer: Song-Verbot

Song-Verbot

Helene Fischer ist in aller Munde – und in aller Ohren. Genau das wollen ein Dozent und ein Politiker jetzt verhindern und machen sich mit dieser Forderung nicht nur Freunde.

Helene Fischer Stuttgart
An Helene Fischers Song „Atemlos“ scheiden sich die Geister.

Schlagermusik ist spätestens seit Helene Fischer nicht mehr nur Unterhaltung für die ältere Generation – längst dröhnt ihr Hit „Atemlos“ auch aus den Lautsprechern von Diskotheken und Co. Und das scheint für manch einen jetzt geradezu zur Lärmbelästigung zu werden. An der Stuttgarter Hochschule der Medien spielten die Studenten Helene Fischer wohl einmal zu oft im Hörsaal ab, denn dort sprach ein Dozent jetzt ein Verbot für die Songs der Schlagersängerin aus. „Auch an dieser Stelle nochmals der Hinweis: Das Abspielen von Liedern der Interpretin 'Helene Fischer' in den Räumen der HdM verstößt nicht nur gegen die Hausordnung der Hochschule der Medien (§3, Absatz 2/14), sondern auch gegen die Europäische Menschenrechtskonvention (Art. 3) sowie gegen den guten Geschmack“, so lautet das Verbot auf der offiziellen Facebook-Seite der Stuttgarter Hochschule der Medien, für deren Posts der akademische Mitarbeiter verantwortlich ist.

Shitstorm gegen den Dozenten

Doch diesem Verbot wollten sich die Stuttgarter Studenten nicht beugen, sie teilten den Post mittlerweile bereits über 450 Mal auf Facebook und was daraus entstand, war große Empörung und ein regelrechter Shitstorm gegen den akademischen Mitarbeiter. Dieser sei spießig und unseriös, soll es auf Facebook geheißen haben. Mit solch einer Reaktion der Studenten hatte er wohl nicht gerechnet, mittlerweile entschuldigte er sich im Netz bei Helene Fischer: „Dass der Post solche Kreise zieht, hätte niemand von uns gedacht ... Liebe Helene – es war nicht persönlich gemeint.“

Werbung für die Stuttgarter Hochschule der Medien

Für die Hochschule selbst scheint ihre plötzliche Medienpräsenz nicht nur negative Seiten zu haben, bezeichnen sie den Vorfall doch auf ihrer Homepage als „Viralen Durchbruch – Helene Fischer macht OMM bekannt“ und den Post mit dem Verbot als „von langer Hand geplant“. Ursprünglich sollte dieser Post wohl eher mit einem Augenzwinkern gedacht gewesen sein. Für eine Hochschule der Medien jedenfalls ein sehr medienwirksamer Auftritt.

„Atemlos“ zu hohe Lärmbelästigung auf dem Wasen

Mit seiner Meinung steht der Stuttgarter Dozent aber nicht alleine: ein Politiker forderte jetzt ein Verbot für das Abspielen der Helene Fischer Songs auf dem Wasen in Stuttgart. Denn weil die Wasen-Besucher zu den Liedern des Schlagerstars zu laut mitsingen, sei die Lärmbelästigung außerhalb der Zelte zu groß. Nach draußen gilt eine Beschränkung des Lärmpegels während der Wasen auf 80 Dezibel. Dafür wurden die Zelte extra mit Schallschutz abgedichtet. Wird im Zelt aber Helene Fischer gespielt, beliefe sich der Lärmpegel auf 110 Dezibel, da der Gesang der Feiernden zu laut ist. Das könne man den Anwohnern nicht zumuten, so der Vorsitzende des Volksfestvereins und Stadtrat Robert Kauderer laut BILD-Zeitung. Er sieht die Lösung des Problems nur darin, die Songs der Schlagersängerin gänzlich zu verbieten. Persönlich habe er aber nichts gegen Helene Fischer, seine Frau habe sogar eine CD der Sängerin von ihm zu Ostern bekommen.

Die Lösung

Jetzt endlich wurde die Lösung für das Helene-Fischer-Song-Problem auf dem Wasen gefunden - „Atemlos“ wird einfach höher gespielt. Auf diese glorreiche Idee kam die Party-Band Wips: „Wir spielen ‚Atemlos‘ einfach zwei Tonlagen höher. Da dringt das Gegröle der Fans nicht mehr durch“, so der Bandleader Alex Doczi zur BILD.

Mit dieser Lösung kann sich auch der Stadtrat, der das Verbot gefordert hat, anfreunden. „Damit ist allen gedient und die Anwohner können wieder ruhig schlafen“, meinte dieser im Interview mit der BILD-Zeitung.

Stefanie Rigling
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