Für immer verstummt: Musikwelt trauert um Schlagersängerin

Für immer verstummt: Musikwelt trauert um Schlagersängerin

Trauriger Abschied

Sie schrieb Hits für große Stars, prägte die Schlagerlandschaft der 70er-Jahre und lebte ein bewegtes Künstlerleben. Nun ist Anja Hauptmann gestorben.

Von der Ansagerin zur Schlagersängerin

Anja Hauptmann (84) wuchs in einer Künstlerfamilie auf: Ihr Großvater war Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann, ihr Urgroßvater der Komponist Max von Schillings. Dennoch schlug sie zunächst einen anderen Weg ein und arbeitete in den 60er-Jahren als Ansagerin beim ZDF. Erst in den 70ern begann ihre eigentliche Musikkarriere – mit Songs wie „Mein Kind“, „Hey, Lange!“ und „Es war einmal eine Liebe“ feierte sie Erfolge.

Zeitgleich entdeckten Schlagergrößen wie Katja Ebstein, Rex Gildo und Lena Valaitis ihr Talent als Texterin. Für sie schrieb Hauptmann Lieder, die zu echten Ohrwürmern wurden. Später erweiterte sie ihr Schaffen, indem sie englischsprachige Musicals wie „Jesus Christ Superstar“ und „Dirty Dancing“ ins Deutsche übertrug.

Ein Leben voller Begegnungen und Freundschaften

Ihr Sohn Emanuel Hauptmann beschrieb seine Mutter als eine Frau, die „immer aus dem Vollen geschöpft“ habe. Sie war fester Bestandteil der Berliner und Münchener High Society, blieb jedoch ihr Leben lang alleinerziehend und unverheiratet. Eine besondere Rolle spielte ihre enge Freundschaft zu Schauspieler Thomas Fritsch (†2021), der sie in entscheidenden Momenten ihres Lebens begleitete – bis in den Kreißsaal und zur Einschulung ihres Sohnes.

Ihre letzten Jahre verbrachte Hauptmann in einer Seniorenresidenz in Bad Belzig, wo sie nun an Organversagen verstarb. Die Schlagerwelt verliert mit ihr eine vielseitige Künstlerin, deren Handschrift unzählige Melodien geprägt hat.

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