Bernhard Brink über Sterbehilfe und den Tod

Bernhard Brink im Interview über Sterbehilfe und den Tod

Harte Worte

Am 22. Januar veröffentlicht Bernhard Brink sein neues Album „Unendlich“. In einem Song auf der Platte behandelt er ein ernstes Thema – den Tod. Wir sprachen mit dem Sänger über diese düstere Thematik.

Bernhard Brink Interview Sterbehilfe Schicksal
Bernhard Brink sprach sich im Interview mit SchlagerPlanet für Sterbehilfe aus.

„Wenn du alle Beerdigungen wahrnimmst, hast du eine richtige Tour vor dir“ – das sagte uns Sänger Bernhard Brink vor ein paar Tagen in München. Für sein neues Album „Unendlich“, das diese Woche erscheint, hat er einen Song mit dem Titel „Wenn der Vorhang fällt“ aufgenommen. In dem Lied behandelt der 63-Jährige das Lebensende. Auch für ihn ist der Tod ein Thema, mit dem er sich gedanklich befasst.

Sänger spricht sich für Sterbehilfe aus

In den letzten Tagen und Wochen gingen viele Todesfälle durch die Medien – Stars wie David Bowie, Achim Mentzel und Maja Maranow schieden überraschend und viel zu schnell aus dem Leben. Mit den Song „Wenn der Vorhang fällt“, geschrieben von Michael Kunzi, Mitglied der Münchener Freiheit, verarbeitet Schlagersänger Bernhard Brink dieses doch sehr schwierige Thema. Auch persönlich kam er damit schon in Berührung:

„Jeder, der älter wird, befasst sich mit dem Thema. Man hat grade eine Phase gehabt, wo ein paar Bekannte von mir verstorben sind, eine bekannte Maskenbildnerin, die auch eine Freundin von Andrea Berg war. Wenn du alle Beerdigungen wahrnimmst, hast du eine richtige Tour vor dir. Und so bitter es klingt, es ist die Wahrheit. Insofern ist das immer ein Thema. Deswegen fand ich den Titel auch in einem Kleid des Schlagers so toll. So ein bisschen diese poppige Schlager-Ummantelung der Musik und dann dieses ernste Thema.“

Sänger Bernhard Brink geht noch weiter – er ist der Meinung, dass man todkranken Menschen helfen sollte, wenn sie ihre Schmerzen nicht mehr aushalten: „Ich bin für Sterbehilfe, wie zum Beispiel in der Schweiz. Wenn das gut organisiert ist und ein Mensch nur noch dahinsiecht, nur noch Schmerzen und keine Freude mehr am Leben hat und gerne sterben möchte, weil es einfach nicht mehr auszuhalten ist – dann verdammt nochmal, warum soll man diesem Menschen nicht helfen? Natürlich darf das nicht zu einer Sterbeindustrie werden, dass man das ausnutzt. Ein sehr guter Freund von mir ist sehr krank.“

„Ich glaube, dass es einen Regisseur gibt, der auf dich aufpasst“

In seinem Song „Wenn der Vorhang fällt“ heißt es: „Ich glaub‘, wir war‘n von Anfang an ein Teil vom großen Plan.“ Für den Sänger keine wahllose Textzeile, denn er selbst glaubt fest an Schicksal. Er ist nicht „der total gläubige Mensch“, ist aber dennoch der Meinung, dass alles vorbestimmt ist:

„Ich glaube schon, dass es einen Regisseur gibt, der auf dich aufpasst. Ich glaube auch, dass es vorbestimmt ist, wann wir irgendwann dran sind. Aber man kann auch auf dem Weg zum Taxi zum nächsten Termin überfahren werden, wenn es unglücklich läuft. Insofern darf man sich gar nicht so viele Gedanken machen darüber. Gesundheit ist ein Segen. Aber Gesundheit kannst du eigentlich nicht erzwingen. Ich glaube schon, dass es schon vorgezeichnet ist, was die Gesundheit und das Schicksal angeht.“

Im Leben spielt neben dem Schicksal auch das Glück eine große Rolle. Sänger Bernhard Brink hatte in seinem Leben bereits mehrfach Glück im Unglück: „Mit zwei Jahren, ich konnte gerade laufen, und bei uns Zuhause in Nordhorn war ein Gartentor offen und wie ein kleiner Mensch eben neugierig ist, bin ich auf die Straße. Da kam ein Motorroller und hat mich leider umgemangelt. Dann lag ich 14 Tage im Krankenhaus, auf Leben und Tod.“ Eine andere lebensgefährliche Situation erlebte der Sänger auf der Autobahn: „Ich weiß noch, ich und mein Fahrer sind bei 180 gerade noch zwischen zwei Autos, die einen Unfall hatten, durchgekommen. Hätte auch sein können, dass wir da voll reinkrachen, dann wäre es schon vor Jahren oder vor langer Zeit vorbei gewesen.“

Bernhard Brink im Interview über die ernsten Themen des Lebens.
Jenny Rommel
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