
Marie-Luise Marjan spricht Klartext
Marie-Luise Marjan (84), vielen als „Mutter Beimer“ bekannt, ist selbst gut abgesichert. Doch genau deshalb meldet sie sich jetzt zu Wort – mit einer kritischen Beobachtung: „Ich habe viele Menschen erlebt, die das System auch ausnutzen. Gleichzeitig gibt es Alte, die am Existenzminimum leben müssen – das ist doch eine Schieflage!“
In einem Interview mit t-online zeigt sich die Schauspielerin besorgt über die Gerechtigkeit im deutschen Sozialsystem. Sie fordert mehr Augenmaß und verweist auf ihre eigene Generation, die gelernt habe, „Verantwortung zu übernehmen“ und Dinge zu Ende zu bringen.

Soziale Absicherung: Stark – aber ungerecht verteilt?
Die Schauspielerin betont, dass Deutschland grundsätzlich ein starkes Sozialsystem habe – vielleicht sogar „zu stark“, wie sie provokant anmerkt. Was sie damit meint? Für sie liegt das Problem nicht in der Existenz von Hilfen, sondern in ihrer ungleichen Verteilung. Während manche das System ausnutzen, müssten andere mit dem Nötigsten auskommen.
Dabei wünscht sie sich, dass jeder im Alter würdevoll leben kann – unabhängig vom beruflichen Werdegang. Ihre eigene Sicherheit verdankt sie bewussten Entscheidungen: keine Schulden, keine Exzesse, kluge Altersvorsorge – etwa über die Frankfurter Pensionskasse.
Ein Appell an Eigenverantwortung und Politik
Marie-Luise Marjan lebt bescheiden – „Ich brauche keine Tasche für 2.000 Euro“, sagt sie – und appelliert an mehr Verantwortungsbewusstsein, sowohl individuell als auch staatlich. Bildung, medizinische Versorgung, sauberes Wasser – das seien in Deutschland Selbstverständlichkeiten, die anderswo fehlen.
Doch im eigenen Land müsse verhindert werden, dass Menschen im Alter vergessen werden. Ihr Appell: Ein starkes System dürfe nicht aus dem Gleichgewicht geraten – sonst sei echte soziale Gerechtigkeit nur ein leeres Versprechen.