Tom Beck: „Ich probiere mich gerne aus“

Interview mit Tom Beck in München

Im Interview

Tom Beck ist vielen aus „Alarm für Cobra 11“ bekannt. Doch er ist nicht nur Schauspieler: Am 20.02. erscheint bereits sein drittes Studioalbum. Wir haben ihn zum Interview getroffen und gefragt, warum sein Herz jetzt für deutsche Musik schlägt.

Tom Beck Interview
Tom Beck in München in seiner ehemaligen Ausbildungsstätte.

Am 20. Februar veröffentlicht Sänger und Ex-„Alarm für Cobra 11“-Darsteller Tom Beck sein drittes Studioalbum. Das Besondere: erstmals wird es eine deutsche Platte sein. Erscheinen wird „So wie es ist“ am 20. Februar 2015. SchlagerPlanet traf den 36-Jährigen in München zum Interview in einer ganz besonderen Location: „Das sind die Räumlichkeiten der Bayrischen Theaterakademie, hier habe ich Musical studiert.“ Vier Jahre lang war der gebürtige Nürnberger hier Schüler. Was folgte waren nicht nur eine Hauptrolle in der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“, sondern auch zahlreiche Nebenrollen in deutschen Kinofilmen wie zum Beispiel „Vaterfreuden“ oder kürzlich „Alles ist Liebe“.

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Doch in Tom Beck schlagen zwei Herzen: Schauspielerei und Musik – das sind beides seine Leidenschaften. So lange keiner zu mir sagt ‚Mach das nie wieder‘, probiere ich mich gern aus. Warum auch nicht, dazu sind künstlerische Berufe auch da“, erklärt uns das Multitalent.

„So wie es ist“: Tom Beck hat sich musikalisch gefunden

Doch musikalisch ist das Gefühl des Ausprobierens erstmal vorbei: Mit seiner deutschen Platte, die den Namen „So wie es ist“ tragen wird, hat der 36-Jährige musikalisch zu sich gefunden: „Also ich sing zum ersten Mal auf Deutsch und ich glaub‘, das ist schon spannend genug. Jeder Song ist irgendwie anders und da bin ich sehr stolz drauf. Ich glaub, es wird sehr abwechslungsreich. Es sind sehr intime, sehr persönliche Songs dabei und deswegen ist es ein sehr authentisches Album geworden. Sowohl rockige Nummern, als auch Balladen sind auf „So wie es ist“ zu finden, es ist eine gute Mischung, musikalisch nicht in einer Schiene festgefahren. „Ich denke, viele können etwas mit meinem Album anfangen“, so Tom Beck über seine Musik.

Zwei Alben hat der Musiker bereits veröffentlicht – nun erstmals die deutsche Platte: „Ich hab mich vorher eigentlich nie wirklich herangetraut an Deutsch, aber schon immer mit dem Gedanken gespielt. Klar hab‘ ich schon viel Deutsch gesungen, aber halt nie meine eigenen Nummern. Weil ich gemerkt hab‘, ich muss halt einfach meine Sprache finden. Ich bin kein Udo Lindenberg und ich bin kein Tim Bendzko, ich hab meine eigene Sprache. Und da dauert das einfach, bis man die findet. Und da hab ich mich jetzt zwei Jahre damit auseinandergesetzt.“

„Die deutsche Sprache verzeiht nichts“

Lange Zeit hatte sich Tom Beck gar nicht an deutsche Nummern herangetraut. Nur für sich selbst, nicht aber für die breite Masse, setzte er sich lange Zeit mit deutschen Texten auseinander. Und das hatte auch seine Gründe: Die Schwierigkeit auf Deutsch ist, dass man feiner sein muss als im Englischen, also die deutsche Sprache verzeiht nicht so viel wie das Englische. Ich hab mir auch einfach Zeit für meine Songs gelassen, weil du kannst in Deutschland nicht mit irgendeinem Text rausgehen, der du nicht bist, den du nicht fühlst oder nicht transportieren möchtest. Ich habe durch das Musical-Studium zu lange andere Texte irgendwie dargestellt und gesungen, dass ich da lieber bei mir bleiben möchte.“

Gefühlvoll und authentisch

Viele seiner Songs schreibt Tom Beck selbst, einige entstehen im Co-Writing. Bei jedem Song gibt er ein Stück von sich selbst preis, identifiziert sich mit seinen Titeln. Doch rein biografisch sind die Werke auf seinem neuen Album nicht: „Die Songs haben immer den Anker bei mir. Ob ich den Song komplett bei mir lasse oder mal fiktional abdrifte, das überlasse ich dann jedem selbst. Ich will mich auf keinen Fall da privat oder seelisch auskotzen irgendwie und das will auch keiner hören. Also die Songs haben schon alle was mit mir zu tun, aber ich hab natürlich versucht, sie so textlich zu verarbeiten, dass jeder Hörer das auf sein Leben übersetzen kann und selber was damit anfangen kann.“

Tom Beck Interview
Musik muss für Tom Beck aus dem Herzen kommen und ehrlich und authentisch sein.
©SchlagerPlanet/Jenny Rommel

Erste Singleauskopplung: „Fort von hier“

Mit „Fort von hier“ hat Tom Beck bereits einen Vorboten auf das neue Album „So wie es ist“ gesendet. Es ist eine Ballade, gefühlvoll, klar und absolut authentisch. Sie regt zum Träumen an und ruft Bilder in den Kopf. Genau die Intentionen, unter denen der Titel auch entstanden ist, denn auch Tom Beck muss manchmal einfach den Kopf frei kriegen, abschalten und einfach „fort von hier“: „Selbst wenn man mal zwei Tage nach Paris fährt oder so, das muss ja gar nicht weit sein, selbst da kommt man zurück und denkt sich so, ‚ja es gibt noch anderes, es gibt noch ein größeres Universum als das, in dem man sich bewegt‘.“

Sport und Jungsabende: Abschalten muss sein

Doch es muss nicht immer gleich eine andere Stadt sein, um abzuschalten. Neben der Musik und der Schauspielerei macht Tom Beck gerne einmal im Monat einen Jungsabend, bei dem er mit seinen Freunden „so richtig auf die Kacke haut“. Und dann oftmals auch am nächsten Tag, ganz bodenständig, das böse Erwachen kommt: „Ich bin leider keine 25 mehr, dass der nächste Tag dann auch immer im Arsch ist. Aber das reicht mir dann schon, das ist für mich auch Urlaub.“

Außerdem macht der ehemalige Actionstar mehrmals die Woche Sport, das macht nicht nur den Kopf frei, sondern ist in dem Beruf wichtig, um fit für die Bühne zu sein: „Ja klar brauch ich auch mal so eine Stunde Sport am Tag, dann bin ich auch wieder ziemlich entspannt. Sobald ich mich auch mal dazu zwinge, um elf ins Bett zu gehen und dann mal jeden Tag neun Stunden oder acht Stunden schlafe, dann bin ich auch ziemlich erholt. Aber meistens klappt das natürlich nicht so gut.“

Auf Tour durch 16 deutsche Städte

Am 20. Februar erscheint das Album, am 27. geht es dann direkt auf Tour. Nervös, wie seine Fans auf die neuen, deutschen Nummern reagieren, ist Tom Beck nicht. „Ich fühl mich eher sogar ein bisschen ruhiger, weil es mehr bei mir ist und ich ein sehr gutes Gefühl hab mit dem Album. So lange wir auch gut proben und ich mich gut vorbereite, dann sinkt auch die Nervosität. Und diesmal hab ich auch Zeit – wie gesagt, ich drehe vorher auch nicht mehr – und dann werden wir uns die nächste Zeit mit der Tourvorbereitung beschäftigen“, erklärt uns der Sänger. Um das letzte bisschen Nervosität vor dem Auftritt „runterzuschlucken“, gibt es dann jedes Mal einen Schluck Whiskey und einen Schlachtruf mit Tom Becks Band den „Horny Honks“ – typisch Männer eben.

Ab sofort kann das Album vorbestellt werden, ab dem 20. Februar ist es überall erhältlich. Dann geht auch schon die Tournee los. Bereits jetzt seien die Resonanzen seiner Fans auf Facebook sehr positiv, freut sich der 36-Jährige. Und für alle, die sich bisher noch nicht mit Tom Becks Musik beschäftigt haben und jetzt die Neugierde gepackt hat, hat der Sänger und Schauspieler noch abschließende Grüße: „Ich würde mir natürlich wünschen, wenn die Leute zumindest mal reinhören ins Album, um mir einfach mal eine Chance zu geben. Es reicht ja, wenn man sich auch mal die Snippits auf iTunes anhört und da kann man ja erst mal gucken und 'ne Minute hören und sich dann sein eigenes Bild machen.“

Tom Beck singt „Fort von hier“.
©Tom Beck
Stefanie Rigling
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