
Paukenschlag in 5/4 – Genialität trifft Timing
Lalo Schifrin, geboren als Boris Claudio Schifrin am 21. Juni 1932 in Buenos Aires, erlangte weltweiten Ruhm – insbesondere durch das unverkennbare „Mission: Impossible“-Thema in ungewöhnlichem 5/4-Takt. Dieses ikonische Musikstück wurde 2017 in die Grammy Hall of Fame aufgenommen und gilt als einer der kultigsten Titelmelodien aller Zeiten. Seine Söhne William und Ryan bestätigten, dass Schifrin am Donnerstagmorgen in Los Angeles an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben sei.
Neben vier Grammys gewann er nie einen regulären Oscar – obwohl er sechsmal nominiert wurde. 2018 erhielt er jedoch einen Ehrenoscar, überreicht von Clint Eastwood, für sein Lebenswerk und seine stilprägende Musik, die Jazz, Klassik und Fernsehen verknüpft

Jazz, Kino und mehr – Ein vielseitiger Klangzauberer
Schifrins Karriere begann beim klassischen Klavierunterricht in Buenos Aires und führte bald in die Welt des Jazz – unter anderem mit Dizzy Gillespie in New York. Anschließend komponierte er für über 100 Filme und Serien, darunter Meilensteine wie „Bullitt“ (1968), „Dirty Harry“ (1971), „Cool Hand Luke“ (1967) sowie „Starsky & Hutch“.
Tief verwurzelt war seine Musik im Jazz, ergänzte durch klassische und lateinamerikanische Elemente – so entstand ein unverwechselbarer Stil, der Kino und Fernsehen prägte. Er dirigierte auch renommierte Orchester, komponierte Eröffnungsfanfaren für Events wie das Finale der Fußball-WM 1990 und schrieb Symphonien, darunter Werke mit traditionell-argentinischem Einfluss.