Unheilig: Der Graf erobert als „Gipfelstürmer“ Berlin

Unheilig: „Gipfelstürmer“ in der Max-Schmeling-Halle in Berlin

Konzertbericht

Es war das vorletzte Unheilig Konzert in Berlin, bevor sich die Band zurückziehen wird. Kein Wunder also, dass das Event restlos ausverkauft war und die Fans Stunden auf die Musiker warteten, und vor allem auf den Grafen.

Unheilig Berlin
Der Graf machte gestern in Berlin Station.

Als die Band Unheilig im letzten Jahr verkündete, ihr Projekt zu beenden, war es für viele Fans sicherlich ein Schock. Und gleichzeitig war es für viele selbstverständlich: Unheilig muss noch einmal live erlebt werden. Gestern Abend gab die Band um den Grafen ihr vorletztes Konzert in Berlin. Die Max-Schmeling-Halle war bis auf den letzten Platz belegt. Bereits viele Stunden vorher waren die ersten Gäste zur Konzerthalle gekommen, um sich einen guten Platz in den ersten Reihen zu sichern.

Ein Kniefall für die Fans

Pünktlich stürmte der Graf im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bühne. Gut gelaunt und übermütig sprang der Frontmann durch den lodernden Nebel, hopste über Lautsprecher bis an den Bühnenrand und wurde zu Beginn gleich von den rund 10.000 Fans gebührend gefeiert. In seinem typischen schwarzen Anzug stimmte er nach einem Gitarrensolo den ersten Song an und schon waren die Fans kaum mehr zu halten. „Es ist immer wieder der Hammer, ich komme gerne in diese schöne Stadt“, erklärte der Graf zwischen den Songs und ging für seine Fans auf die Knie. Beim Titelsong seines aktuellen Albums „Gipfelstürmer“ wurde es wild. Der Graf übte sich im Headbangen und schleuderte seinen Kopf in alle Richtungen. Und auch ganz ohne lange wehende Haare bewies er sich als echter Rocker.

Romantisch im Kerzenschein

Neben stimmungsvollen Songs, die den Grafen, aber auch das Publikum mitreißen konnten, zeigte sich Unheilig auch von einer ruhigen Seite. Durch viele Kerzen, Nebel und gedämpftes Licht war die Stimmung bei den Balladen besonders im Einklang. Beim Lied „Licht und Schatten“ ließ sich der Graf ausschließlich vom Piano begleiten, was zu einer sehr intimen und romantischen Atmosphäre führte. Zwei Stunden ohne eine längere Pause folgte ein Song dem anderen und die anwesenden Fans konnten tatsächlich jeden davon bis ins kleinste Detail mitsingen. Sogar der Graf war darüber anscheinend überrascht und sagte lachend: „Berlin hat einen neuen Chor. Dankeschön!“ und seine Fans antworteten mit einem sehr lauten und synchronen „Bitteschön!“. Vielen war bewusst: Es war eine der letzten Möglichkeiten Unheilig noch einmal live zu erleben, was etwas traurig stimmte. Nur noch ein Konzert im Herbst dieses Jahres werden Unheilig im Rahmen ihrer großen Abschiedstournee in Berlin bespielen.

Als sich der Abend langsam dem Ende neigte, stimmte der Graf „Zeit zu gehen“ an und verpasste dem Konzert somit den perfekten Ausklang. Mit den Worten: „Wenn es bekanntlich am Schönsten ist, ist es Zeit zu gehen“ beendete er das Konzert und entließ die Fans so in die kühle Nacht.

Batari-Aisyah Tamara
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