Philipp Poisel verzaubert den Heimathafen Neukölln

Philipp Poisel: Tour-Konzert Neukölln

Gänsehautmomente!

Philipp Poisel beehrte am Montagabend die Berliner Musikliebhaber. Im Heimathafen Neukölln hat er Gänsehautmomente und Tränen ausgelöst. SchlagerPlanet war live dabei und hat für Euch genau diese Emotionen eingefangen.

Philipp Poisel Konzert Neukölln
Philipp Poisel mit seinen Bandkollegen auf dem Roten Teppich.

Es gibt diesen einen Sänger im deutschsprachigen Musikbusiness, der mit seiner Stimme unweigerlich Gänsehaut erzeugt. Seine Texte und Melodien sind so traurig ehrlich, dass man sentimental wird. Seine Fans jubeln schon bei den ersten Akkorden auf der Gitarre. Es ist Montagabend im Heimathafen Neukölln. Das Licht ist auf Kerzenschein gedimmt und der Ausnahmekünstler Philipp Poisel betritt die Bühne. Das alleine ist Grund genug für hunderte Zuschauer, in Jubelstürme zu verfallen. Er greift zur Gitarre, spielt die ersten vier Akkorde und die Zuschauer erkennen ihn sofort – den Song „Froh dabei zu sein“.

Hoher Musikgenuss und Romantik

Ein Statement nicht nur aus der Zuschauerperspektive, sondern vom Künstler selbst. Philipp Poisel hat sich lange Zeit genommen und keine Auftritte gegeben. „Ich habe eine Wohnung im Schwabenländle bezogen. Da habe ich dann erstmals ein Klavier ins Wohnzimmer gestellt, welches ich nach kurzer Zeit wieder raus stellen musste.“ Seine Fans lachen über den trockenen Humor.
Da hat er wohl ein paar spießige Nachbarn und ein Musikverbot bekommen.
Andere hingegen genießen seine Musik in vollen Zügen. Pärchen wiegen sich während des Konzerts liebevoll hin und her, kaum einer der Zuschauer bewegt sich mehr als ein paar Zentimeter zum sanften Schunkeln. Eine romantische Stimmung kehrt in den Saal, der mit Stuck besetzt ist und zu einem der schönsten Konzerthallen Berlins zählt – mitten in der Karl-Marx-Straße in Neukölln, versteckt zwischen den vielen Billigläden des Bezirks.

Music for Lovers

Wer Liebeskummer hat, hätte vermutlich bei den schönen Songs in einer Tour weinen können. Seine Lieder handeln viel von Trennung, Schmerz, aber auch Neubeginn. Philipp Poisel, der seine Texte selber schreibt, besitzt ein Feingefühl für besondere Zeilen. „Im Radio lief unser Lieblingslied und ich habe aufgedreht, weil du hast immer falsch gedrückt“ heißt es bei „all die Jahre“. Eine Reise im Auto, die man sich bei seinen Worten filmreif vorstellen kann.

So sind die Lieder von ihm – keine Partylyrics, die von einer ausschweifenden Sause erzählen, sondern aus dem Herzen eines Jungen stammen, der mit offenen Augen durch die Welt läuft und sein Herz auf der Zunge trägt. Ausgelassene Stimmung gibt es in Neukölln nur dann, wenn er sich verspielt und humorvoll bei „Wie soll ein Mensch das ertragen“ eine kleine Jazzversion als Einstieg wählt oder sich mit dem Mikro an seine Fans wendet. Das lockert die romantische Stimmung auf, denn während seine Songs langsam und melancholisch klingen, ist der Künstler selber ganz aufgeweckt und lustig, versteht es seine Zuschauer mit Anekdoten zu unterhalten.

Ein unverfälschter Konzertgenuss

Philipp Poisel ist nach eigenen Angaben aus der Musikpause zurück. Wer auf seine Lieder steht, kann von einer romantischen Stimmung ausgehen, perfekt für alle Frischverliebten oder diejenigen, die gerne Gänsehautmomente erleben wollen. Eines lässt sich vorab verraten: viele Stars klingen live plötzlich anders als auf Platte, Philipp Poisels Stimme ist hingegen unverfälscht. Es lohnt sich seinen Terminkalender anzuschauen und ihn aus der Nähe zu hören.

Madleen Schröder
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