Live und unplugged: Max Herre und Freunde

Max Herre: Konzert begeistert Jung und Alt

Generationen-Treffen

Mit Orchester und Special Guests wie Afrob und Megaloh brachte Rapper Max Herre gestern sein Publikum im Wasserschloss Klaffenbach bei Chemnitz abwechselnd in Ekstase und wunderbar melancholische Stimmung.

Max Herre Konzert Chemnitz
Max Herre begeisterte Jung und Alt.

Die „Quadratur des Kreises“ war es nicht am Sonntagabend im Wasserschloss Klaffenbach. Aber es war ein Stück weit eine kleine Reise in die Vergangenheit. Zurück ins Jahr 1997, zurück zum „Freundeskreis“-Gefühl. Max Herre lud zur MTV Unplugged Kahedi Radio Show und viele Chemnitzer folgten seiner Einladung nach Klaffenbach. Vor andächtiger und traumhafter Kulisse im Schlossinnenhof spielte der Musiker gut zweieinhalb Stunden lang Songs vom aktuellen Album „Hallo Welt“ und auch den ein oder anderen Hit von „Freundeskreis“.

Funkhaus-Flair

Als Max Herre pünktlich um 20:00 Uhr am Sonntagabend die Bühnen im Innenhof vom Wasserschloß Klaffenbach die Bühne betrat, hatte zuvor Fetsum den Fans eingeheizt mit feinen Reggae-Sounds. „Wir freuen uns, dass so viele Leute heute Abend hier sind“, sagte Herre. „Wir wollen heute Abend zurück reisen in den Oktober 2013, ins Berliner Funkhaus in den großen Sendesaal.“ Denn dort wurde die Unplugged-Show im vergangenen Jahr mit Orchester aufgezeichnet. Und tatsächlich mutete das Bühnenbild ein wenig dem Funkhaus-Charme an. Im Hintergrund sahen die Zuschauer eine nachgebaute Radiostation. Ansonsten verzichtete Max Herre auf großartige Bühnendeko, denn das Orchester mit Kontrabass- und Trompetenspielern, Geigern und Saxophonisten war bereits Bühnenbild genug. Auch der Künstler selbst trat gewohnt zurückhaltend auf. Sein Outfit: Turnschuhe, dunkles Hemd zu dunkler Jeans plus typischem Lockenkopf.

Konzert Chemnitz" title="Seine Musik ist unverkennbar, genauso wie sein Stil." />
Locken und lässiges Auftreten: Max Herre singt!
©SchlagerPlanet/Caroline Staude

Familiäre Atmosphäre im Publikum

Erwartet man normalerweise jüngeres Publikum bei einem HipHop-Konzert so hat das Open-Air von Max Herre das Gegenteil bewiesen. Vom Teenager, über junge Pärchen bis hin zu Familien war im Publikum alles vertreten. Die Eltern, die ihre Kinder mit zum Konzert gebracht haben, hatten den alten „Freundeskreis“-Pulli wieder aus dem Kleiderschrank ausgegraben, die jüngeren im Publikum das Max-Herre-Fanshirt dabei. Bot er den einen Erinnerungen an ihre „wilde Zeit“, gab er den anderen das gewünschte Unplugged-Erlebnis, dass das erste Live-Album von Herre überhaupt erst zu solch einem grandiosen Erfolg geführt hatte. Allgemein hätte die Stimmung nicht besser sein können, denn nach einem Wochenende mit wechselhaftem Wetter und Regenschauern am Sonntag strahlte gegen 18 Uhr noch einmal die Sonne vom Himmel, als der Einlass auf dem Veranstaltungsgelände begann. Keine Spur vom sonst hektischen Konzerttreiben, gemütlich standen die Besucher an, um sich Getränke und Snacks zu kaufen. Kein Drängeln in den vorderen Reihen, auch nach Konzertbeginn.

Lässig und cool wie immer

Lässig auf seinem Hocker sitzend, übertrug der Künstler schnell auch diese Ruhe ins Publikum und es dauerte nicht lange bis die ersten bereits ihre Hände hoben zum Klatschen oder andere im Takt mitwippten. Als Herre dann den Freundeskreis-Hit „Esperanto“ anstimmte, gab es beim Publikum kein Halten mehr. „Seid ihr da?“, fragte der Sänger. Logisch, waren alle da, denn diesen Song kennen nicht nur diejenigen, die von Anfang dabei waren. Zusammen mit Sängerin Grace performte Herre nicht nur diesen Song, sondern auch seinen Hit „1ste Liebe“, den er normalerweise mit seiner Partnerin und Mutter seiner beiden Söhne Joy Denalane singt. Doch auf sie warteten die Fans am Sonntag leider vergebens. Dennoch, auch ohne sie, machten die Fans bei diesem Lied Stimmung, sangen im Chor die Textzeile „Schön, dass du wieder da bist“. Mit mittlerweile 41 Jahren hat Max Herre nichts von seiner Coolness eingebüßt. Oldschool? Vielleicht. Aber immer noch verdammt hip. Mit dabei waren außerdem Herres Rap-Kollegen Megaloh und Afrop.

Max Herre Konzert Grace
Grace performte gemeinsam mit Max Herre.
©SchlagerPlanet/Caroline Staude

Seine erste Liebe

„Wo sind die Leute, die Reggae lieben?“, fragte Herre das Publikum. Die standen natürlich zu Hauf vor der Bühne. „Denn meine wirklich erste Liebe war der Reggae. Denn mit 13 wollt' ich singen wie Bob Marley.“ Und weiter ging es im Songkarusell. Nach fast zweieinhalb Stunden gab das Chemnitzer Publikum noch einmal den Background-Chor zu „Halt dich an deiner Liebe fest“. „Chemnitz, wenn du mal nen Job als Chor brauchst, vielleicht könntet ihr dann nachher irgendwie eure Nummern da lassen“, scherzte Herre.

Max Herre Konzert Chemnitz
Gemeinsam mit dem Publikum beschlossen Max Herre und Freunde den Abend.
©SchlagerPlanet/Caroline Staude

Das Fazit: Max Herre holte den entspannten Sommer zurück, der sich sonst in diesem Jahr ein wenig zu selten blicken lässt! Danke dafür!

Caroline Staude
Lade weitere Inhalte ...