Als am gestrigen Dienstag, 18, Februar, die Nominierten für den 20. Amadeus Award 2020 bekannt gegeben wurden, rieben sich manche die Augen. Denn Österreichs erfolgreichster Musiker Andreas Gabalier taucht ausgerechnet im Jubiläumsjahr des Preises in keiner Kategorie auf. Dabei hat der 35-Jährige im vergangenen Jahr nicht nur eine Rekordtour mit über 100.000 Zuschauern veranstaltet, sondern auch ein „Best Of“-Album zum 10-jährigen Bühnenjubiläum veröffentlicht, das es in Österreich auf Platz fünf der Charts schaffte.
Andreas Gabalier und der Amadeus Award
Zumindest als „Live Act des Jahres“ hätte Andreas Gabalier nominiert sein müssen, alleine aufgrund der Besucherzahlen. Die Nominierten in dieser Kategorie wurden allerdings nach folgendem Kriterium ausgewählt: Zu 50 % gaben Ticketverkäufe den Ausschlag und zu 50 % eine Jury. Auf die Frage, warum Andreas Gabalier trotz seiner Tourneeerfolge in diesem Jahr nicht nominiert ist, sagte Award-Präsident Dietmar Lienbacher zu „oe24.at“: „Er war zwar in puncto Ticketverkäufen locker in den Top Five, hatte aber zu wenig Jury-Stimmen.“
Kritik für Manderl-Weiberl-Spruch
Damit ist ein weiterer Tiefpunkt in der an Tiefpunkten nicht armen Geschichte des Amadeus Awards mit Andreas Gabalier erreicht. 2015 gab es bei der Award-Verleihung einen Aufschrei, als Gabalier den Spruch „Es ist nicht leicht auf dieser Welt, wenn man als Manderl heute noch auf ein Weiberl steht“ sagte. Viele sahen darin eine Äußerung gegen gleichgeschlechtliche Liebe. 2019 war der Steirer zwar für drei Amadeus Awards nominiert, gewann aber keinen einzigen. Als hätte er dies geahnt, blieb der Volks-Rock’n‘Roller der Veranstaltung fern.
Beschämender Umgang
Sein Manager Sepp Adlmann kritisierte 2019 jedoch die Vergabe des Preises an Künstler, die nicht mit dem Erfolg von Gabalier mithalten könnten. „Wir sind natürlich keine i-Tüpfelchen-Reiter, auch sind wir keine Personen, die anderen den Erfolg nicht gönnen und schon gar nicht sind wir nachtragend. Wir möchten hiermit lediglich anmerken: Wenn man würfelt, sollte man eben aufpassen: Beim Schummeln erwischt zu werden, kann schneller passieren, als man denkt.", schrieb Adlmann in einer Stellungnahme. Und Andreas Gabalier schrieb kurz danach in einem Posting auf Facebook: „Die schönste Auszeichnung seid ihr !!! ... und mehr kann man dazu auch wirklich nicht sagen!!!“
Wir von SchlagerPlanet finden es auf jeden Fall beschämend, wie die österreichischen Musikschaffenden mit ihrem erfolgreichsten und beliebtesten Musiker umgehen!
