Voxxclub im Interview: „Gehst du nie nackt baden?“

Voxxclub im Interview: „Gehst du nie nackt baden?“

EXKLUSIV

Die fünf Jungs von Voxxclub sprechen im Interview mit SchlagerPlanet über ihr neues Album „Donnawedda“, Vaterfreuden, die erste Liebe, Nacktbaden und vieles mehr.

Die fünf Jungs von Voxxclub (v.l.) Michael, Florian, Stefan, Korbinian, Christian.
Die fünf Jungs von Voxxclub (v.l.) Michael, Florian, Stefan, Korbinian, Christian.

Voxxclub, das sind Michael, Florian, Korbinian, Stefan und Christian. Die fünf Jungs, die der Volksmusik eine Frischzellenkur verpasst haben, veröffentlichen am 29. Dezember ihr viertes Album „Donnawedda“. SchlagerPlanet traf die gut gelaunten Voxxclubber zum Interview.

SchlagerPlanet: Habt Ihr nicht manchmal Angst, dass sich Michi vor lauter Papa-Pflichten aus der Band rauszieht?

Michi: Falls ich mich rausziehen sollte, würden mich diese vier Hallodris schon wieder reinziehen. Voxxclub ist ein immanentes Thema in meinem Leben. Klar, die Band ist meine Familie, mein Anker. Aber ohne Voxxclub geht gar nichts. Die Jungs sind nicht nur Beruf, sondern auch Freunde und Familienmitglieder geworden. Deswegen gibt es diese Trennung gar nicht. Musik hat einen sehr wichtigen Platz in meinem Leben. Wenn ich bei meiner Familie bin, denke ich an Voxxclub. Wenn ich bei den Jungs bin, bin denke ich an meine Familie. Das ist eine Medaille mit zwei Kehrseiten.

Bini: Er sagt immer, wie toll das seine Frau macht und wie toll wir das machen. Aber keiner von uns sagt, wie toll er das eigentlich macht. Er hat ja quasi zwei Seelen: Voxxclub und seine Familie. Und Michi, ich finde du machst das wirklich geil, wie du beides unter einen Hut bringst!

Michi: Danke! Aber es geht wirklich nur mit den Jungs. Ich muss das hier aber auch noch einmal betonen: Meine Frau ist eine Heldin. Alle unsere Partner und Partnerinnen unterstützen uns in höchstem Maße. Das ist nicht immer leicht. Damit meine ich nicht nur die Zeit, die wir nicht Zuhause sind, sondern zum Beispiel auch Fans, die mal einen Schritt zu weit gehen. Wenn man Fotos sieht, wie uns Fans abbusseln, dass muss man erst einmal akzeptieren. Wir alle zusammen und unsere Partner wuppen das Schiff Voxxclub und die Familien. Wir haben ein Riesenglück.

SchlagerPlanet: Ist das richtig, dass wir hier zwei verheiratete Männer und sonst nur Singles in der Runde haben?

Michi: Na ja, wenige Singles!

Stefan: Ich bin der einzig übrig gebliebene.

Ehemänner und Singles

SchlagerPlanet: Dann ist mein letzter Stand aber veraltet! Dürft Ihr etwas verraten?

Christian: Das Leben geht ja weiter.

Bini: Ich habe jetzt eine Freundin. Sie ist Tierärztin. Sie hat mit der Branche gar nichts zu tun, was auch sehr schön ist. Ansonsten…was gibt es da viel zu erzählen?

Michi: Und sie ist Taufpatin von Noah!

Bini: Stimmt! Meine Freundin ist Taufpatin von Michis Sohn!

Michi: Und der Stefan ist Taufpate von Eliah.

SchlagerPlanet: Theoretisch fehlen ja dann noch zwei Kinder, Michi…

Michi: Na ja. Es gibt ja immer noch die Firmung!

Bini: Aber da siehst du, wie verwurzelt die Familien und Voxxclub sind. Das ist keine blöde Floskel. Das ist wirklich der Wahnsinn!

SchlagerPlanet: Das schreit ja förmlich nach musikalischer Früherziehung!

Michi: Der Noah kennt unsere neue Single „Donnawedda“ natürlich schon. Der rockt da so drauf ab. Das ist so lustig! Er hat Musikgeschmack. Und wenn das bei ihm ankommt, dann können wir alle beruhigt sein!

SchlagerPlanet: Bini, Du hast mal gesagt heiraten ist nichts für dich. Ist das immer noch so?

Bini: Ja. Ich bin dafür nicht gemacht. Vielleicht habe ich von Zuhause auch das falsche Beispiel. Ich bin ein Scheidungskind. Für mich ist das einfach kein Liebesbeweis. Ich möchte schon jemanden haben, der mich mein Leben lang begleitet, der mein Fels in der Brandung ist. Aber ich brauche dafür weder einen Vertrag unterschreiben, noch einen Hochzeitstag. Meine Freundin hätte das schon gerne. Aber sie weiß das seit Anfang an. Ich habe nicht erst nach zwei, drei Jahren damit ausgepackt. Ich war auf allen Hochzeiten mit dabei und bin auch sehr froh darüber. Ich finde es aber auch romantisch, wenn ich höre, dass Leute 30 Jahre lang zusammen sind – und das aus freien Stücken. Ohne, dass sie etwas unterschrieben haben. Das finde ich fast romantischer. Wenn man quasi jeden Tag gehen könnte aber trotzdem zusammen bleibt, weil man eine Geschichte und etwas aufgebaut hat – das ist für mich das i-Tüpfelchen. Vielleicht kommt irgendwann noch ein Kind dazu. Mit einem Kind ist man quasi untrennbar, davon kann man sich nicht scheiden lassen.

Michi: Ihm haben die Hochzeiten schon sehr gefallen…

©Youtube / ICH FIND SCHLAGER TOLL!

SchlagerPlanet: Stefan, wie müsste Deine Traumfrau denn sein?

Stefan: Sie müsste eine lebenslustige, sportliche, kreative, sympathische Dame sein, die einfach mein Herz erobert. Viel mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Wenn ich sie sehe, mich angezogen fühle und sie sofort in die Arme schließen will, dann ist das super.

Michi: Und Finnin sollte sie sein.

Stefan: Genau, Skandinavierin. Ich finde die in der Tat extrem attraktiv.

Michi: Weil…?

Flo: Da gibt es eine Vorgeschichte.

Stefan: Meine erste große Liebe war aus Finnland. Ich habe mich unsterblich in sie verliebt. Am Ende hat es nicht geklappt. Ich war damals auch noch um einiges jünger. Die erste große Liebe ist ja immer ganz speziell. Wir haben uns dann sehr bald auch wieder getrennt, weil es nicht funktioniert hat. Aber es ist mir irgendwie so geblieben. Diese Skandinavierin mit den blauen Augen. Das war etwas ganz Besonderes.

Michi: Er hat der Frau ein Lied gewidmet auf dieser CD! Das ist schon eine tolle Geschichte.

Stefan: Es heißt „Weiterziehen“. In meinem Fall geht es darum, dass ich diese Frau kennengelernt und mich unsterblich verliebt habe. Ich komme aus Basel und dort gab es jedes Jahr ein Chorfestival. Da kamen ganz viele Chöre aus der ganzen Welt. Und sie kam mit ihrem Chor aus Finnland. Ich habe sie da beim Eröffnungskonzert gesehen und ich konnte meine Augen einfach nicht von ihr lassen. Die hat mich so angeleuchtet. Ich habe so gehofft, dass ich sie irgendwie kennenlernen kann. Und dann, am nächsten Tag, hatten wir ein Mittagessen zusammen. Ich habe mich dann zu ihr gesetzt, habe natürlich ganz viel Mut zusammengenommen. Das war nicht so einfach. Wir kamen ins Gespräch und es war so, als ob wir uns schon ein ganzes Leben lang kennen.

SchlagerPlanet: Das ist ja fast Drehbuch-Material. Wie schön…

Stefan: Ja aber das war wirklich so! Wir haben dann auch eine coole Nacht zusammen erlebt und uns auch wieder getroffen. Sie hat mich besucht. Aber das hat sich ziemlich bald wieder verlaufen. Sie hat mich übrigens auch zur Musik gebracht.

SchlagerPlanet: Man sieht: Es hat alles einen Grund!

Stefan: Es hat alles einen Grund! Sonst wäre ich heute nicht hier. Das hat mich sehr lange beschäftigt. Und weil wir eben auch selber Lieder schreiben dachte ich, kann ich das jetzt mal…

Christian: …verarbeiten? (lacht)

Stefan: In Musik ummünzen! Einfach, weil das eine wunderschöne Sache ist.

Michi: Jetzt wärst du bereit, oder?

Stefan: Ich wäre sehr bereit!

SchlagerPlanet: Wir könnten einen Aufruf starten, Zuschriften sammeln…

Flo: Das wäre wirklich sehr schön!

Michi: An Helsinkistraße…

Stefan: Ich weiß sogar noch wie die Straße heißt in der sie gelebt hat. Das war ein wahnsinnig langer Name.

Voxxclub als Bundeskanzler

SchlagerPlanet: Themenwechsel: Was wäre Eure erste Amtshandlung als Bundeskanzler?

Flo: Um eine erste Antwort zu geben: Ich würde die ganze Bürokratie abschaffen, die mit dem Thema Bau zu tun hat. Sei es eine Autobahn oder ein Flughafen – das dauert Millionen von Jahre. Irgendwo im europäischen Ausland baut man so ein Gebäude innerhalb von einem Jahr. Und dann steht das Ding. Bei uns kostet das Millionen oder sogar Milliarden, es müssen Tausend Prüfungen gemacht werden. Letztendlich klappt’s dann trotzdem nicht.

Michi: Ich würde im Bildungssystem Musikunterricht Zwangsthema „Voxxclub“ einführen. Geschichte, Aufbau und Liedersingen.

Bini: Einmal im Jahr Freibier für alle!

SchlagerPlanet: Wir dachten, Ihr sagt jetzt zum Beispiel „Tanzpflicht für alle“…

Flo: Tanzen ist wichtig. Aber ich glaube das muss nicht von der Bundeskanzlerin kommen. (lacht)

Christian: In meinem Fall ist ja schon etwas Großes passiert. Die Eheöffnung. Das ist ein Beispiel, worüber ich sehr glücklich war. Ich würde auch ganz sicher weiter in diese Richtung arbeiten und mich für Gleichberechtigung an sich einsetzen.

Das neue Album von Voxxclub „Donnawedda“ erscheint am 29. Dezember 2017.
Das neue Album von Voxxclub „Donnawedda“ erscheint am 29. Dezember 2017.
©Severin Schweiger / Universal Music

SchlagerPlanet: Mit wem könntet ihr Euch denn mal ein gemeinsames Projekt vorstellen? KLUBBB3 und Voxxclub klingt auf jeden Fall schon einmal schön!

Stefan: Das ist ja gar nicht so weit hergeholt. Wir waren ja vergangenes Jahr mit KLUBBB3 auf Tour. Wir verstehen uns ausgezeichnet, hatten viel Spaß zusammen. Ob es jetzt eine gemeinsame Single gibt, weiß ich nicht. Aber der Gerry war ja auch dabei, ist ein lustiger Kerl. Das sind ja alles gute Freunde von uns geworden. Mit Gerry hätte ich aber wirklich Bock ein lustiges Ding zu machen. Wenn der auf die Bühne geht, das knallt immer so rein. Die Leute, die stehen! Das ist ein cooler Typ, ein netter Freund und seine Musik finde ich auch echt gut.

Bini: Ich fände etwas cool, was vielleicht nicht so offensichtlich ist. Du hast ja gesagt, wir dürfen einen Wunschpartner nennen, da darf man ja auch Träumen nicht im Wege stehen. Ein internationaler Künstler wie Phil Collins, etwas „souligeres“, das würde mich total reizen. Wir Jungs machen ja moderne Volksmusik, die auch etwas Rock und Pop mit reinbringt. Wenn ein außenstehender Künstler mit uns so etwas machen würde wollen, das fände ich einen Oberknaller. Ich glaube, das würde jungen Leuten Volksmusik noch einmal näher bringen. Wenn wir jetzt einen Justin Bieber hätten, der mit uns eine Kombi aus Pop und Volksmusik probiert, das wäre ein Meilenstein der Musikgeschichte.

Flo: Die Hip Hopper und Popsänger machen immer alles miteinander. Aber der Mut zum Genreübergreifenden, der ist eben noch nicht da. Volksmusik mit einem Rapper. Wir versuchen ja schon mit unserer Musik die Grenzen zu sprengen. Wir sind offen für alles…

Christian: Schreibt uns! (lacht)

Michi: Wir hatten ein tolles Erlebnis. Wir haben schon zum zweiten Mal mit einem Orchester in Holland gespielt. Da haben wir uns an die großen Hits wie Barcelona und Bohemian Rhapsody von Queen herangetraut. Da hat man Voxxclub mal in ganz neuem Gewand gehört. Man kann ihn zwar nicht von den Toten erwecken, aber der Geist von Freddie Mercury war da irgendwie mit uns auf der Bühne. In die Richtung wollen wir schauen, was noch alles möglich ist.

Stefan: Wir haben auch unsere Songs zusammen mit dem Orchester performt. Das war auch etwas, was man vielleicht so nicht direkt erwarten würde.

Bekennende Nacktbader

SchlagerPlanet: In einem Facebook-Video kann man Euch nacktbadend sehen. Hat es einen besonderen Grund, dass Ihr ab und zu so freizügig unterwegs seid?

Bini: Gehst du nie nackt baden? Ich komme aus München und fünf Minuten von mir entfernt ist der Flaucher. Da liegen immer noch alle nackt! Also ja: Wir gehen nackt baden. Aber wir machen das nicht um zu provozieren oder sonst irgendwas. Wenn wir mal Halt machen an einem einsamen See und die Badehose ist nicht zur Hand, dann ist das doch kein Problem.

Michi: Wir sind fünf Naturburschen, folgen unseren Leidenschaften. Und so lange niemand belästigt wird, ist doch alles erlaubt. Jeder Mensch soll so leben, wie er will und kann. Da ist das Nacktbaden doch nur eines von vielen Beispielen, wie man sein Leben exzessiv genießen kann. Ich glaube das vermitteln wir auch mit unserer Musik. Wir machen das nicht nur der Klänge wegen. Unsere Melodien sollen Menschen ermuntern auch Spaß am Leben zu haben. Und da gehört auch vielleicht das Nacktbaden mit dazu (lacht).

Bini: Der Michi muss man beim Nacktbaden nur aufpassen, dass er seinen Waffenschein dabei hat.

Flo: Da fällt mir gerade eine lustige Geschichte ein. In Kärnten hatten wir einen Auftritt und neben unserem Hotel war ein kleiner See. Da wollten wir nach dem Konzert reinspringen. Auf der Rückfahrt war es stockdunkel und wir wollten wirklich in den See springen. Dann haben wir uns also ausgezogen und sind in den See gerannt. Und plötzlich merken wir, dass auf der Rückseite von einem Haus, das an dem See war, eine Jugendgruppe saß, die fleißig Bier getrunken hat. Zum Glück haben die nichts gesehen. Es war ja stockdunkel.

Bini: Ich war gestern bei meiner Freundin in Trier. Dort in der Eifel gibt es wunderbare Vulkanseen. Wir haben Freunde besucht und kurz vor Feierabend bin ich während eines des Sonnenuntergangs nackt in den See gesprungen. Und auf einmal sehe ich, dass sich am Ufer eine Seniorengruppe auf Bänke setzt. Die wollten wohl noch die Abendsonne genießen. Und ich schwimme da im kalten Wasser noch ein paar Runden und die gehen und gehen einfach nicht weg. Meine Freunde haben sehr gelacht. Ich bin dann mit blauen Lippen und Händen aus dem Wasser gekommen.

SchlagerPlanet: Michi, Bini, Stefan, Christian und Flo, vielen Dank für das schöne Gespräch!

Regina Fürst
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