
„Ihr Gesicht war eingefallen“
Jalo Marco Boerhanudin betreute Naddel über viele Jahre hinweg – und erlebte hautnah mit, wie es ihr zunehmend schlechter ging. „Man hatte natürlich diesen körperlichen Verfall. Sie hat ja arg abgenommen. Das Gesicht ist ja sehr eingefallen“, berichtet er gegenüber RTL. Was er sah, stimmte ihn zutiefst traurig. Der körperliche Abbau sei so deutlich gewesen, dass ihr Tod für ihn „eigentlich mit Ansage“ kam. Boerhanudin erinnert sich an ihre letzten Besuche im Salon – still, müde, innerlich erschöpft.
Die einst lebensfrohe Entertainerin sei kaum wiederzuerkennen gewesen. Besonders belastend für ihn war, dass dieser Wandel in aller Öffentlichkeit stattfand, während kaum jemand ernsthaft eingriff. Der körperliche und seelische Verfall war für ihn ein schleichender Prozess – sichtbar, aber ignoriert.
„Warum hat man sie weiter vorgeführt?“
Boerhanudin spart nicht an Kritik. Er verurteilt, dass Nadja trotz ihres gesundheitlichen Zustands immer wieder medial ins Rampenlicht gedrängt wurde. „Ich habe die letzten Auftritte nicht nachvollziehen können“, sagt er. Für ihn war es unverständlich, wie man jemanden, der offensichtlich Hilfe brauchte, weiter öffentlich ausstellen konnte.
Für Marco Boerhanudin war der letzte Besuch von Nadja Abd el Farrag besonders eindrücklich. „Sie war ja sehr isoliert am Ende“, sagt er rückblickend. Der Friseur ist überzeugt, dass Naddel sich ein anderes Leben erträumt hatte – ein ruhiges, familiäres Leben, mit einem Partner und vielleicht sogar einem Kind. Doch dieser Wunsch blieb unerfüllt. „Was so schade ist, ist, dass sie diese Liebe nie gefunden hat“, erklärt Boerhanudin mit spürbarer Traurigkeit.