
„Das war zu früh“ – Becker über Wimbledon-Sieg mit 17
Mit gerade einmal 17 Jahren schrieb Boris Becker (57) 1985 Geschichte, als er zum jüngsten Wimbledon-Sieger aller Zeiten wurde. Doch der Titel brachte nicht nur Glanz, sondern auch Schattenseiten mit sich. Im Gespräch mit Lanz gestand Becker: „Das war zu früh. Ich war Wunderkind – und Wunderkinder werden nicht alt. Auch bei mir hat es fast das Leben gekostet.“
Moderator Lanz reagierte ungläubig: „Wirklich?!“ Becker erklärte weiter, dass er in dieser Zeit die Bodenhaftung verloren habe und das Wort „Nein“ zu lange nicht kannte. Rückblickend sei der Ruhm Fluch und Segen zugleich gewesen.
Haft, Angst und ein neuer Lebensabschnitt
Auch seine Zeit hinter Gittern sprach Becker schonungslos an. Über 200 Tage verbrachte er in britischen Gefängnissen. Besonders das Wandsworth Prison habe ihn geprägt: „Das ist nicht menschlich! (…) Man stirbt darin. Das Schlimme ist, dass du nicht rauskommst.“ Angst sei sein ständiger Begleiter gewesen, doch rückblickend nennt Becker diese Phase auch „reinigend“. Erst jetzt, so betonte er, sei er wirklich erwachsen geworden.
Seine Frau Lilian de Carvalho Monteiro (34) stand ihm in dieser Zeit unerschütterlich zur Seite und stellte klar: „Ich wollte den Mann hinter dem Image kennenlernen.“ Offen sprach Becker zudem über seine Finanzen – von rund 30 Millionen Euro Karriere-Einnahmen blieben nach Scheidungen und Unterhaltszahlungen deutlich weniger übrig. „Ich habe mir das nicht ausgesucht, Boris Becker zu sein“, resümierte er nüchtern.