Zwei Welten in Dresden: Promis feiern beim CSD trotz Neonazi-Aufmarsch

Zwei Welten in Dresden: Promis feiern beim CSD trotz Neonazi-Aufmarsch

130 Neonazis beim CSD Dresden

Am vergangenen Samstag verwandelte sich die Dresdner Innenstadt in ein buntes Meer aus Regenbogenfahnen, Glitzer und Musik. Tausende Menschen feierten den Christopher Street Day (CSD) und setzten ein kraftvolles Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Doch am Rande des Festes versammelten sich etwa 130 Neonazis, um gegen die Veranstaltung zu protestieren.

Prominente setzen ein Zeichen für Vielfalt

Trotz der rechtsextremen Störversuche ließen sich die Teilnehmer des CSD nicht einschüchtern. Unter ihnen waren auch zahlreiche Prominente, die ihre Solidarität mit der LGBTQ+-Community zeigten. Schauspieler Lars Steinhöfel (39), bekannt aus der Serie „Unter uns“, betonte die Bedeutung solcher Veranstaltungen gerade in Regionen mit starkem Gegenprotest: „Ich finde es wichtiger, in kleinere Städte als Köln, Berlin und München zu gehen, weil es hier Gegenprotest gibt. Wir werden gut abgeschirmt, aber wir sind mehr, und wir sind lauter“, so der Schauspieler gegenüber Bild.

Auch Reality-Star Matthias Mangiapane (41) reiste eigens aus Stuttgart an, um beim CSD in Dresden dabei zu sein. Er erklärte: „Wir zeigen da Flagge, wo sie heute noch dringend benötigt wird. Wir lassen uns nicht einschüchtern und rütteln heute alle wach.“ Die Dragqueen Tatjana Taft war ebenfalls unter den Feiernden und setzte mit ihrem Auftritt ein weiteres Zeichen gegen Intoleranz und Hass.

Rechtsextreme Proteste 

Parallel zum CSD versammelten sich etwa 130 Neonazis in der Dresdner Innenstadt, um gegen die Veranstaltung zu demonstrieren. Organisiert wurde der Protest von der rechtsextremen Partei „Die Heimat“ und ihrer Jugendorganisation „Junge Nationalisten“. Ihre Parole lautete: „Es gibt kein Recht auf Homo-Propaganda!“ Einige Teilnehmer trugen verbotene Symbole, darunter Gürtelschnallen mit Runen, die als Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gelten. Bemerkenswert ist, dass unter den Trägern dieser Symbole auch Kinder waren. 

Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein. Zudem wurden verbotene Parolen skandiert, und es kam zu weiteren Straftaten aus der Menge heraus. Die Beamten sorgten dafür, dass die Demonstrationszüge der Neonazis und der CSD-Teilnehmer getrennt blieben, um direkte Konfrontationen zu vermeiden.

Jenny
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