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Wasen Ratgeber: Fakten zum Cannstatter Volksfest

Crazy Facts

Sie können alles außer Hochdeutsch, die Schwaben. Feiern haben sie besonders gut drauf, alljährlich zu bestaunen bei einem der beliebtesten Volksfeste Deutschlands, dem Cannstatter Wasen. Alle Fakten und Kuriositäten gibt’s hier!

Wasen-Ratgeber Fakten
Am 26. September 2014 geht der Wasen los!

Ratgeber zum Cannstatter Wasen gibt es wie Sand am mehr, aber nur die wenigsten schauen wirklich hinter die Kulissen des Volksfestes. Wir haben das anders gemacht und sowohl die harten Fakten als auch die lustigsten Kuriositäten genauer unter die Lupe genommen.

Wie viel kostet das Bier und wie schnell wird man davon eigentlich betrunken? Ist es erlaubt, ohne Tracht zum Wasen zu kommen und was passiert, wenn ich ein rechts-beschleiftes Mädchen anflirte? All das sind Fragen, die sich vielleicht noch nicht jeder gestellt hat, die aber durchaus interessant sind und somit um Beantwortung betteln.

Hier gibt es die Fakten zum Cannstatter Wasen.

Hier geht es zu den Highlights des Cannstatter Wasens.

Hier erfahrt Ihr alles über die Trachten.

Hier erfahrt Ihr, was Ihr lassen solltet.

Des machd des Feschd aus

Auf dem Cannstatter Wasen gibt es insgesamt neun Festzelte und jede Menge Schausteller und Fahrgeschäfte – insgesamt 320 Betriebe sind vor Ort zu finden. Auf Achterbahn und Co. sollte man sich aber nur dann wagen, wenn noch nicht so viel des gelben Hopfengebräus durch die Speiseröhre geflossen ist. Ein Übergeben auf der Achterbahn ist weder für einen selbst, noch die unten gebliebenen Beobachter unterhaltsam. Ist man aber fit für eine Runde mit dem Karussell, sollte man dieses Highlight auf keinen Fall auslassen. Denn wenn schon 1.760.000 Kilowattstunden in zwei Wochen an Strom verbraucht werden, sollte das doch nicht umsonst gewesen sein.

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©SchlagerPlanet/Janna Dautel ///CC BY-SA 3.0 – siehe unten


Nach der wilden Gaudi tut dann das ein oder andere Bier gut. In Stuttgart hat man die Qual der Wahl, denn neben dem Stuttgarter Hofbräu zählen auch Dinkel Acker, Schwaben Bräu und Fürstenberg zu den beliebten und weitverbreiteten Biermarken. Aber auch hier nicht vergessen: Bier gehört zwar zum Feiern beim Cannstatter Wasen dazu, wie der Schlossplatz zu Stuttgart, sollte aber keineswegs in solch rauen Mengen fließen, dass der Gang nach Hause einem Weltmeister-Ski-Slalom gleicht. Immerhin dauert der Abbau von Alkohol erheblich länger, als oft angenommen. Erst nach sechs bis acht Stunden nach dem Beginn des Alkoholabbaus ist mit einer vollkommenen Nüchternheit zu rechnen, ein Fakt, den nicht nur Wasen-Besucher häufig vergessen.

Weniger Alkoholkonsum verhindert außerdem nicht nur den Verlust von Hemmungen, sondern auch den traurigen Blick in den leeren Geldbeutel nach dem Wasen-Besuch. Denn wenn auch in Stuttgart die Bierpreise nicht so gepfeffert sind wie bei der großen Schwester in München, ist es doch ratsam genügend Scheinchen dabei zu haben. Zwischen 8,90 Euro und 9,40 Euro muss man in diesem Jahr für ein Bier auf dem Wasen hinblättern. Auch die Preise für die feste Nahrung haben sich gewaschen: ein halbes Göckele mit Weckle kostet 2014 zwischen 8,70 Euro und 9,90 Euro.

Wenn einem dann ein wenig schummerig in den Kien ist, empfiehlt es sich, sich auf einer der zahlreichen Bänke niederzulassen und den Tanz-strapazierten Wadeln ein wenig Ruhe zu gönnen. Insgesamt 30.000 Sitzplätze hat der Wasen zu bieten. Bei 3.500.000 Besuchern sind das eigentlich gar nicht so viele. Trotzdem gilt: Bitte nicht um den begehrten Sitzplatz kämpfen!


Diese Termine darfsch nedd verbasse

Vom 26. September bis zum 12. Oktober 2014 geht es in Stuttgart rund: Beim Cannstatter Wasen darf natürlich ein traditioneller Fassanstich am Eröffnungstag nicht fehlen. Aber auch zahlreiche andere Termine hat das Volksfest neben der üblichen Sauferei und Völlerei bei Gute-Laune-Musik zu bieten.

Eure Übersicht zu den wichtigsten Dates:

  • 26.September 2014: Eröffnungsfeier mit traditionellem Fassanstich
  • 27.September 2014, 10:00 Uhr: Traditionsmorgen und Eröffnung des 99. LWHs (Landwirtschaftliche Hauptfest)
  • 28.September 2014, 11:00 Uhr: Großer Volksfestumzug
  • 28.September 2014, nachmittags: Große Ballonwettfahrt
  • 29.September 2014, ab 12:00 Uhr: VVS-Wasentag
  • 01.Oktober 2014, ab 12:00 Uhr: Familientag
  • 08.Oktober 2014, ab 12:00 Uhr: Familientag
  • 12.Oktober 2014, 21:00 Uhr: Großes Musikfeuerwerk

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Besonders der VVS-Wasentag am 29.09.2014 ist zu erwähnen, denn hier bekommt Ihr ein Bier gratis. Generell lohnt es sich, Wert auf die Details des Stuttgarter Volksfestes zu legen. Als Wahrzeichen der Cannstatter Wasen gilt die Fruchtsäule, ganz besonders reizvoll für die kleinen Besucher ist das Maskottchen des Volksfestes, das Wasenhasi.

Des mussch anziehn

Klar, ein solches Volksfest ist der perfekte Anlass, seine Tracht aus dem Kleiderschrank zu zaubern. Dies ist kein Muss, erfreut sich aber zunehmender Beliebtheit. Doch nur weil man, gerade als Besucher aus anderen Teilen Deutschlands und der Welt, eine Tracht als standesgemäß betrachtet, heißt es noch lange nicht, dass sie das in den Augen der heimischen Bevölkerung auch ist. Deshalb solltet Ihr Euch an die einfachen Regeln halten, um in Cannstatt nicht als Witzfigur ausgelacht zu werden.

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Zu einer traditionellen Tracht für Frauen gehört natürlich in erster Linie ein Dirndl. Dabei solltet Ihr aber auf die Länge achten, nur weil ein Minirock bei den Herren der Schöpfung vielleicht nett ankommt, heißt es nicht, dass man ihn auch auf der Cannstatter Wasen ausführen sollte. Ein Dirndl sollte deshalb immer bis zum Knie reichen, alles darüber wird eher hinter vorgehaltener Hand belächelt. Dazu gehört im Normalfall natürlich die Dirndl-Bluse sowie die Schürze und obligatorisch auch ein Unterrock. Als hübsche Details machen sich die Erbskette, die das Mieder schön schnürt und verziert, sowie ein Charivari, welcher das Dekolletee oder den Hüftbereich schmückt besonders gut. Eine hübsche Halskette und die passenden Ohrringe runden Euer Outfit ab und lassen garantiert keine Styling-Wünsche offen. Bei den Schuhen ist Vorsicht geboten, auch wenn Ballerinas und Pumps heutzutage oft zum Dirndl getragen werden und auch nicht mehr mit Argwohn betrachtet werden, wirklich stilecht sind sie nicht. Also greift lieber zu den altbewehrten Haferlschuhen und den passenden Trachtensocken. Mit einer schönen Flechtfrisur seid Ihr in jedem Fall auf der richtigen Seite und sorgt garantiert für den ein oder anderen hämischen Blick, der ausnahmsweise nicht auf Euer Dekolletee gerichtet ist.

Männer in Lederhose sind sexy! Warum? Ganz klar: richtig geschnürt zaubert sie einen knackigen Hintern und zeigt die strammen Wadeln. Die kommen natürlich nur in Haferlschuhen und passenden Trachtenstrümpfen zur Geltung. Ein absolutes No Go sind darum Turnschuhe und Tennissocken unter der Lederhose. Auch der Mann kann sein ledernes Beinkleid durch einen Charivari an der Hüfte aufmotzen. Hosenträger sind kein Muss, sehen aber einfach stilecht aus. Beim Wiesnhemd könnt Ihr entweder zum traditionellen Leinenhemd oder aber zum moderneren und farbenfroheren Karo-Hemd greifen. Ein Trachtenhut entspricht der Tradition, ist aber kein Muss, wobei gerade junge Männer durch ihn sehr viel erwachsener wirken.


Achdung Männer! Hir wirds kridisch

Liebe Männer, natürlich ist auch der Cannstatter Wasen prädestiniert für Flirtversuche jeglicher Art. Aber um Euch die eine oder andere Ohrfeige einer hübschen Dirndl-Braut zu sparen müsst Ihr einfach nur die kleinen Zeichen ihrer Kleidung beachten und natürlich richtig deuten können.

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Denn wo das Schleifchen sitzt ist entscheidend! Ist die Schürzenschleife in der Mitte gebunden, hat man es besonders schwer, denn eigentlich heißt diese Schnürweise, dass das Mädchen noch Jungfrau ist. Gleichzeitig aber bedeutet es auch „offen für alles“ – so zumindest die allgemeine Annahme – was das eine mit dem anderen zu tun hat bleibt allerdings fraglich.

Trägt die Auserwählte die Schleife auf der rechten Seite – wohlgemerkt: von ihr aus gesehen (!) – so heißt es: Finger weg, denn diese Frau ist in festen Händen. Dass das nur die wenigsten stört und auch die Frauen bei einer solchen Festivität nicht immer so ernst nehmen, davon zeugen zahlreiche Geschichten. Diese sollten aber nicht als gutes Beispiel genommen werden.

Ziert die Schleife den Rücken der Dame handelt es sich entweder um eine Bedienung – das solltet Ihr im Normalfall aber erkennen (kleiner Tipp: sie bringt Euch das Bier) – oder aber sie ist bereits verwitwet. Bei diesen Frauen könnt Ihr Euren Charme also zwar spielen lassen, solltet Euch aber über Ihre reichhaltigen (vielleicht auch schlechten) Erfahrungen mit Männern bewusst sein.

Wenn die Angebetete Ihr Schleifchen auf der linken Seite – aus ihrer Sicht (!) – trägt, sollte sie dem ein oder anderen Anbandlungsversuch nicht abgeneigt sein, denn dann ist sie Single, oder gibt dies zumindest vor zu sein. Also seid auch hier etwas vorsichtig, denn vielleicht sitzt Ihr eigentlicher Partner nur zwei Bierbänke weiter.

Des kann böse enden

Damit Ihr nicht gleich bei Eurem ersten Besuch von dem Cannstatter Wasen fliegt, haben wir die sechs wichtigsten Don’ts für Euch zusammengefasst. Eigentlich verstehen sich die meisten von selbst, doch die Erfahrung zeigt, dass sie wohl doch nicht im allgemeinen Benimmkodex vieler vorhanden sind. Also, aufgepasst und gelernt! Das solltet Ihr lieber sein lassen!

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Die Top 6 der Wasen-Don‘ts


  1. Auch wenn nach einigen Litern Bier die Blase droht zu zerspringen und vor dem nächsten Klo eine kilometerlange Schlange steht, solltet Ihr Euer Geschäft auf gar keinen Fall auf dem Festgelände oder sogar an einem der Zelte verrichten.
  2. Damit die Hemmungen nicht allzu schnell sinken und der Gleichgewichtssinn Euch lange erhalten bleibt ist diese einfache Regel zu beachten: Exe niemals dein Bier! Einmal davon abgesehen, dass dies auch einfach nicht zum guten Ton gehört.
  3. Auch wenn der Banknachbar mit Sicherheit nicht nach Veilchen duftet und man selbst sich eine kühle Dusche im heißen Festzelt nur allzu oft wünscht: Bier gehört ins Glas und in den Magen, keineswegs aber über das Hemd der Besucher!
  4. Bei viel Alkohol gehen manchmal die Nerven mit einem durch, klar, aber lasst Euch sagen: Jede Unstimmigkeit ist auch auf verbalem Wege lösbar.
  5. Auch wenn ein Mädchen die Schleife links trägt, ist dies noch lang kein Freifahrtschein. Ein Klapps auf den Hintern sollte also nicht der erste Kontakt zwischen Männlein und Weiblein sein. Ein simples „Hallo“ tut es für den Anfang auch.
  6. Die Nichtraucherbestimmungen der Gastronomie gelten auch für Festzelte. Also, wer qualmen will geht vor die Tür!

Ihr seht also, wenn Ihr ein paar Kleinigkeiten beachtet und die Grundfakten im Auge behaltet, kann dem Besuch auf dem Cannstatter Wasen eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Also, macht Euch bereit: Am 26. September geht’s los!

All unsere Grafiken können gerne unter diesen Bedingungen genutzt werden.

Gerda Naumann
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