Die Kraft der Musik und wie sie uns beeinflusst

Macht der Musik: So kann Musik uns beeinflussen

Macht der Musik

Musik gehört für uns zum Leben wie die Luft zum Atmen. Mit Hilfe der Melodien und Klänge vermittelt die Musik uns vor allem eins: Gefühl. Damit wohnt ihr eine enorme Kraft inne, mit der sie uns auf unterschiedliche Art und Weise beeinflusst.

Macht der Musik Musiktherapie
Musik beeinflusst uns auf unterschiedliche Art und Weise.

Musik ist für uns alltäglich und selbstverständlich. Doch dabei ist sie vielmehr als nur irgendein beliebiger Zeitvertreib. Denn Musik prägt uns von Geburt an und begleitet uns in jeder Lebenssituation. Melodien und Klänge können uns in ihren Bann ziehen und etwas in unserem Inneren auslösen, unsere Stimmung beeinflussen und uns zu Höchstleistungen antreiben. Wir alle verbinden gewisse Melodien oder Lieder mit bestimmten Momenten, Gefühlszuständen oder auch ganzen Lebensphasen, aus denen oft Erinnerungen werden. Musik ermöglicht es uns außerdem, Nähe bzw. eine Bindung zu anderen Menschen aufzubauen und ist deswegen ein untrennbarer Teil des Menschen.

Diese Beispiele verdeutlichen die enorme Kraft, die der Musik innewohnt.

Therapeutische Zwecke

Diese positiven Eigenschaften können gezielt eingesetzt werden, denn Musik, insbesondere auch Schlager, gilt als eine anerkannte Form der Therapie. Die Musiktherapie ist mittlerweile eine eigenständige Heilungsmethode und kann bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden wie z. B. bei Migräne, Tumorerkrankungen, chronischen Schmerzen oder auch Tinnitus. Musik kann sozusagen kleine Wunder bewirken, denn mit Hilfe der Klänge und Melodien leistet sie einen kleinen Beitrag zum Heilungsprozess. Dabei geht es aber nicht nur darum, körperlichen Schmerz mit Hilfe von Musik zu lindern, sondern auch eine positive Wirkung auf die menschliche Psyche zu erzielen. Nicht umsonst gilt Musik in vielen Situationen als „Balsam“ für die Seele.

Musik – ein Gefühl

Musik drückt das aus, was mit Worten nicht gesagt werden kann. Denn sie ist die Universalsprache, die die Menschen zusammenbringt, wenn die Sprache versagt. Sie ist aber vor allem auch eins: ein Gefühl, das genau dann zum Einsatz kommt. Und es gibt kaum jemanden, der mit Musik nicht irgendwelche Erinnerungen oder auch konkrete Erlebnisse verbindet. Umso schlimmer ist es, wenn man Erinnerungen im Alter nicht mehr hervorrufen kann. Denn das sorgt für Verwirrung und Verunsicherung. Doch Musik kann dem entgegensteuern und Gedächtnislücken wieder auffrischen und den Geist anregen.

Projekt „Klang und Leben“

Diese positive, medizinische Eigenschaft der Musik hat sich das Projekt „Klang und Leben“ zunutze gemacht. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Band, die in verschiedenen Altersheimen und Pflegeeinrichtungen Halt macht, um für und mit Demenzkranken, Angehörigen und auch Pflegern zu musizieren. Es geht dabei insbesondere um das „Nachdenken und Erinnern“. Das Quartett spielt vor allem berühmte Schlagertitel, die den älteren Herrschaften bekannt sind. Denn indem vertraute Melodien und altbekannte (Schlager-)Lieder gespielt und gesungen werden, können Erinnerungen bei den Demenzkranken wachgerufen werden.

Es ist durchaus möglich, dass viele der demenzkranken Menschen zwar beispielsweise nicht mehr rekonstruieren können, was sie zum Frühstück gegessen haben, sich dafür aber an Liedtexte erinnern können, die sie in ihrem Leben begleitet haben. Dadurch kann wiederum auch das biografische Erinnerungsvermögen wiederhergestellt werden, sagt auch Hans-Jürgen Freter, der Sprecher der „Deutschen Alzheimer Gesellschaft“: „Musik kann biografische Erinnerungen wecken, ältere Menschen können damit besondere Erlebnisse in Verbindung bringen.“ Darüber hinaus zeigt das Projekt, dass die Stimmung und Motorik der älteren Damen und Herren verbessert werden konnten. Mit dieser Form der Therapie kann die Lebensqualität der Menschen – nicht nur der demenzkranker – enorm gesteigert werden.

Das Projekt „Klang und Leben“ wird auch noch immer für wissenschaftliche Zwecke genutzt. Die Evaluation des Projekts erfolgt über den Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musikermedizin der „Hochschule für Musik, Theater und Medien“ in Hannover, Universitäts-Professor Dr. med. Eckart Altenmüller. Er erfasst die längerfristigen Effekte der musikalischen Begleitung.

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Christina Drexler
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