Erhebe Deine Stimme für den Tierschutz

Deine Stimme zählt: Warum ist Tierschutz wichtig?

Darum Ja zum Tierschutz!

Tierschutz ist wichtig, bedrohte Arten dürfen nicht aussterben. Das Gute: Jeder kann etwas für den Tierschutz tun. Das Schlechte: Zu wenige setzten sich aktiv mit dem Thema auseinander. Mediale Aufklärung ist wichtig. Arbeit der Verbände ebenfalls.

Stefanie Hertel PETA
Stefanie Hertel - Mitgefühl steht jedem gut.

Das Thema Tierschutz könnte so einfach sein: Wenn sich jeder Einzelne in der Gesellschaft aktiv mit dem Thema auseinandersetzten würde und die Egal-Einstellung der Gemeinschaft reduziert würde.
Darum gibt es unter anderem Verbände und Organisationen, die sich für das Leben und eine artgerechte Haltung der Tiere einsetzten. Welche Aufgabe aber jede Einzelne übernehmen kann und in wieweit Medien eine wichtige Rolle im Tierschutz spielen, darüber klären wir Euch auf. Auch Stars setzen sich für den Tierschutz ein und unterstützen Verbände. So engagiert sich beispielsweise Stefanie Hertel für PETA und Künstler wie DJ Ötzi, Francine Jordi, Claudi Jung und Andrea Berg arbeiten für das Gut Aiderbichl.

Auch die Stars setzen sich für den Tierschutz ein. Wer wie und wo aktiv ist, das könnt Ihr hier nachlesen.

Welche Tierschutzverbände gibt es?

In Deutschland gibt es einige Tierschutzorganisationen, die sich aktiv für den Schutz der Tiere einsetzen. Unter anderem diese:

  • Bundesverband Tierschutz e.V.
  • Deutscher Tierschutzbund e.V.
  • Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
  • Welttierschutzgesellschaft e.V.
  • Naturschutzbund Deutschland e.V.
  • SOKO Tierschutz e.V. München
  • Landestierschutzverband
  • PETA
  • Vier Pfoten
  • Der Tierschutz
  • Tierschutzverein München
  • Gut Aiderbichl

Warum ist Tierschutz so wichtig?

SchlagerPlanet wollte es genau wissen, daher haben wir mit einigen dieser Vereine gesprochen. Denn Tierschutz ist wichtig. Dabei spielt der gesellschaftliche Aufklärungsbedarf eine bedeutende Rolle. Er „ist immens wichtig. Denn obwohl es seit Jahrzehnten in Deutschland ein Tierschutzgesetz gibt und der Tierschutz auf unsere Initiative 2002 in das Grundgesetz (Art. 20a GG) aufgenommen wurde, leiden jeden Tag Millionen von Tieren in Tierversuchen, in der industriellen Landwirtschaft, in Schlachthöfen, Zuchtbetrieben, Zoos und Zirkussen. Hinzu kommen artwidrig gehaltene Haus- und Wildtiere in Privathaushalten, „Pelztiere“ und unzählige Tiere, die jährlich Opfer der Jagd werden“, erklärt Christina Ledermann. Sie ist stellvertretende Vorsitzende und Pressereferentin von Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V..

Wie lässt sich das Vorhaben, Tiere besser zu schützen umsetzten? Vor allem die mediale Aufklärung sei bedeutend, meint sie: Medien können auf die bestehenden Missstände aufmerksam machen. Nur so kann Druck auf die Politik erzeugt werden, damit diese gesetzlich gegen diese immer noch legalen Tierquälereien vorgeht. Aber auch die Bürger können als Verbraucher ihren Beitrag leisten. Denn es hat nichts mit Tierliebe zu tun, das Fleisch eines Huhns oder eines Schweins zu essen, dass in einer industriell geprägten Mastanlage gemästet wurde, nie die Möglichkeit hatte, seine natürlichen Verhaltensweisen auszuleben und auch noch bei Transport und Schlachtung leiden muss. Der beste Tierschutz ist es, seinen Speiseplan ohne Produkte vom Tier auszurichten.“

Tierschutz
Zur Herstellung von Pelzen werden in China lebende Hunde in engste Käfige gepfercht.
©PETA Deutschland e.V./Karreman

Und auch die Stiftung Vier Pfoten betrachtet den Tierschutz als elementar: „Tiere sind Teil unseres Alltages. Dadurch, dass der Mensch direkt mit Tieren umgeht und sie in sein Leben integriert, sei es in Form sogenannter Nutztierhaltung, also zur reinen Lebensmittel- und Ressourcenproduktion oder auch als Lebensbegleiter in Form von Heimtierhaltung, ergibt sich hieraus automatisch die Frage, wie wir mit diesen Tieren umgehen sollten.“ Es läge in der Verantwortung der Menschen, sich um die Tiere zukümmern, da er über seine Entwicklung hinweg, die Tierhaltung und den damit verbundenen Nutzen immer mehr in den eigenen Alltag integriert hat. „Weltweit werden Tierarten durch Wilderei stark minimiert, werden Tiere nicht artgemäß durch den Menschen in Gefangenschaft gehalten oder ihnen werden die Lebensräume entzogen, da der Mensch sich immer weiter ausbreitet. Tierschutz ist ein wichtiges Thema, um für einen Ausgleich im Miteinander von Mensch und Tier zu sorgen.“

Tierschutz
In Deutschland sind immer wieder Tierquäler am Werk. Hier wurde eine Katze angeschossen.
©PETA Deutschland e.V.

Bitte keine Experimente, bitte mehr Grundrechte!

Der Bundesverband Tierschutz e.V. sieht das ähnlich: Da Tiere ihre Rechte nicht selber einklagen können und in völliger Abhängigkeit vom Menschen stehen ist es notwendig, dass sich Tierschutzorganisationen stellvertretend für die Tiere einsetzen, sagt Dr. Jörg Styrie. Und auch er holt die Medien ins Spiel: „Die Medien haben einen besonderen Stellenwert bei der Aufdeckung und der Vermittlung von Tierschutzskandalen. Oftmals sind es gerade die Medienberichte, die die Verbraucher, aber auch die Politik, zum Nachdenken anregen und dazu bewegen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Eine Medienberichterstattung über tierschutzrelevante Themen ist eine große Hilfestellung für die Arbeit der Tierschutzorganisationen.“

Die Organisation „PETA setzt sich schwerpunktmäßig in Bereichen der Gesellschaft ein, in denen besonders viele Tiere besonders stark und besonders lang leiden. Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, an ihnen experimentieren oder sie anziehen: sie sind nicht dazu da, uns zu unterhalten und sie sind auch nicht dazu da, dass wir sie ausbeuten und misshandeln. Wir sind der Auffassung, dass die Grundrechte von Tieren – also ihre ureigenen Interessen – berücksichtigt werden müssen. Genau wie wir können auch sie leiden und haben ein Interesse daran, ihr eigenes Leben zu leben.“ Das sagte Sylvie Bunz vom Tierschutzverein PETA, die auch Verantwortliche für PETA50Plus ist.

Gesellschaftliche Aufklärung ist ein wichtiger Punkt

Wie wichtig es ist, die Gesellschaft über akute Probleme des Tierschutzes aufmerksam zu machen und vor allem aufzuklären, sieht Sylvie Bunz von PETA so: Tierrechte und veganes Leben sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Trotzdem gibt es noch zahlreiche Themen, auf die wir aufmerksam machen müssen. Tiere haben keine Stimme. Je mehr der Einzelne weiß, desto bewusster kann er tierfreundliche Entscheidungen treffen.“

Die Organisation Vier Pfoten sieht die gesellschaftliche Aufklärung ebenfalls als ein wichtiges Thema: „Der Aufklärungsbedarf ist groß, da sogar viele der Menschen, die sich selbst als tierlieb bezeichnen würden, viel zu wenig hinterfragen: Sie besuchen Zirkusse mit Wildtieren, weil sie denken, die Tricks, die Tiere dort vorführen müssen, machen ihnen Spaß. Dieses vom Menschen erzwungene Verhalten entspricht jedoch nicht ihrer Natur und die ständigen Transporte sowie das Leben in engen Gehegen und Zirkuswagen bedeuten erheblichen Stress für sie. Viele Menschen tragen Jacken mit Fellbesatz, ohne zu ahnen, dass es sich um echten Pelz handelt, geschweige denn, welche Qualen hinter der Produktion stecken.“

Die gesellschaftliche Aufklärung läuft im großen Rahmen über die Medien. Sie „sind Multiplikatoren: Je mehr über Tierleid berichtet wird, desto sensibilisierter werden die Menschen. Wenn dann zugleich auch über die Vorteile einer rein pflanzlichen – also veganen Lebensweise – berichtet wird, kann viel erreicht werden.“, erklärt Sylvie Bunz.

Ähnlich sieht das auch Stefanie Timm vom Verein Welttierschutzgesellschaft e.V.. Sie sagt: „Medien können einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz leisten. Mit ihren Reportagen und Artikeln erreichen sie ein breites Publikum. Auch Leute, die sich bisher gar nicht mit dem Thema beschäftigt haben, können so aufmerksam gemacht werden.

SOKO Tierschutz verweist, dass sich „in den letzten Jahren viel getan“ habe, das sieht man alleine daran, dass der Fleischkonsum stetig zurückgeht und die Zahl von Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren steigt. Ein großer Teil der Bevölkerung entscheidet sich jedoch konsequent wegzusehen. Das ist das Problem, dem sich angenommen werden muss. „Deshalb muss nach wie vor viel getan werden, damit die Gesellschaft weiter für das Thema Tierhaltung und Tierleid sensibilisiert wird und ihr Konsumverhalten im Sinne der Tiere und nicht im Sinne des eigenen Appetits gestaltet“, erklärt SOKO Tierschutz.

Die Stiftung Vier Pfoten geht durchaus kritisch mit dem Thema der medialen Aufklärung um: „Medien bringen natürlich häufig das, was die Zuschauer gerne sehen wollen: Niedliche Tiere sind hier immer sehr gefragt. Wichtig ist aber gleichzeitig, dass solche Bilder, je nachdem aus welchem Kontext sie stammen, nicht völlig unkritisch betrachtet und dargestellt werden. So können Bilder von einem Hund, der ein Rehkitz ‚adoptiert‘ hat, sehr schön anzusehen sein, es sollte jedoch deutlich darauf hingewiesen werden, dass Rehe in die Natur gehören und nicht mit nach Hause genommen werden sollten, nur weil die Mutter gerade nicht in der Nähe ist.“

Nein, so bitte nicht. Heino muss in Sachen Tierschutz noch einiges lernen.

Wie arbeiten Tierschutzvereine?

Viele werden sich nun fragen: Wie gehen Tierschutzorganisationen vor, wie arbeiten solche Vereine?

Der Verein Menschen für Tierrechte setzt sich aktiv für den Tierschutz ein, indem er versucht, auf die Wichtigkeit des Themas aufmerksam zu machen. Dabei formuliert die Organisation ein klares Ziel: Das ist es, „dass den Tieren endlich ihre elementaren Rechte zugestanden werden, wie das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, Gleichbehandlung und Freiheit. Wir wollen den Ausstieg aus dem Tierversuch, der „Nutztier“-Haltung sowie das Ende jeglichen Missbrauchs von Tieren. Um dieses große Ziel zu erreichen, setzen wir uns hauptsächlich auf politischer Ebene für die Tiere ein“, sagt Christina Ledermann. Dadurch versuche der Verein _„den Stellenwert des Tierschutzes in der Politik zu erhöhen, um ein hohes Schutzniveau zu sichern und die Einführung von Tierrechten zu bahnen“.

Tierschutz
In Elterntierfarmen werden Puten künstlich befruchtet. Doch die Puten-Hochleistungshybriden sind stark überzüchtet.
©PETA Deutschland e.V

Der Bundesverband Tierschutz e.V. setzt zum Beispiel vorwiegend auf die Verbesserung der „landwirtschaftlichen Tierhaltung“ und er konzentriert sich „auch in der Heimtierhaltung“ auf eine Änderung „und arbeitet mit aller Kraft daran, diese Probleme einer Lösung zuzuführen. Dies erfolgt über Öffentlichkeitskampagnen, Informationsschriften und Gespräche, vor allem mit den politisch Verantwortlichen, erklärt Dr. Jörg Styrie.

Um Aufklärungsarbeit wirksam zu machen setzt die Welttierschutzgesellschaft e.V. zum Beispiel auf besondere Projekte und Ratgeber: „Im Rahmen unserer KUH+DU Kampagne informieren wir mit einer Broschüre, dem Milchratgeber, über die Lebensbedingungen von Milchkühen. Warum haben manche Kühe Hörner und andere nicht? Wie alt werden Kühe heute? Warum geben sie eigentlich Milch? Für Schulkinder gibt es Unterrichtsmaterial, mit dem sie von klein auf lernen können, wo die Milch herkommt und wie unterschiedlich Kühe gehalten werden.

Wie kann der Einzelne helfen?

Gemeinsam an einem Strang ziehen ist wichtig. Dabei sind Vereine auf die Hilfe der Gesellschaft angewiesen. Durch „aktive Mithilfe, Spenden und Mitgliedsbeiträge“, auf die jede Tierschutzorganisation angewiesen ist, um sich „kontinuierlich und professionell für die Rechte der Tiere einsetzen zu können“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende von Menschen für Tierrechte.

Wie engagiert sich Udo Lindenberg? Lest es hier nach.

Wer spenden und helfen möchte, kann sich am besten auf den Internetseiten der Vereine informieren.

Stephanie Hirschvogl
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