In Gedenken an Chris Howland

In Gedenken an Chris Howland

Todestag

Radiopionier Chris Howland war für seinen typisch-britischen Akzent und seine Nonsense-Lieder bekannt. Am 29. November 2013 verstarb Chris Howland mit 85 Jahren. Lest hier unseren SchlagerPlanet-Nachruf zu seinem sechsten Todestag.

Chris Howland
Bis zuletzt moderierte Chris Howland die Radio-Sendung „Spielereien mit Schallplatten“ auf WDR 4.

Der beliebte britische Radiomoderator, Sänger und Schauspieler Chris Howland feierte im Juli 2013 seinen 85. Geburtstag. „Mr. Pumpernickel“ verstarb vier Monate später, am 29. November 2013.

Howland machte Witze! Im Radio! Die Zuhörer waren empört

Chris Howland war zweifellos ein Phänomen – der schlacksige Brite, der ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, in Hamburg Radiosendungen moderierte, begeisterte und polarisierte die Zuhörer. Nach dem zweiten Weltkrieg kommt Howland über die britische Armee zum Radio, zunächst arbeitet er bei dem Armeesender BFN, dann beim NWDR, wo er die Sendung „Rhythmus der Welt“ moderiert. Die Sendung folgt einem, für damalige Zeiten, äußerst ungewöhnlichen Konzept: Howland machte Witze! Im Radio! Viele Zuhörer fanden das - im wahrsten Sinne des Wortes - unerhört. Es hagelte Protestschreiben.

Chris Howland: Rausschmiss und Durchbuch

Nachdem der Radiosender den Briten vor die Tür gesetzt hatte, kehrt Howland nach Großbritannien zurück. Allerdings hinterlässt er den Deutschen ein Lied mit dem Titel „Fräulein“, das sich während seiner Abwesenheit zu einem Riesen-Hit mausert: Über 250.000 Mal wird die Single in Deutschland verkauft, der britische Akzent und die spleenige Art des Künstlers gefallen den Hörern. Es folgen weitere Hits wie „Das hab ich in Paris gelernt/Blonder Stern“ und die „Hämmerchen Polka“.

Die Rückkehr nach Deutschland

1961 kehrt Chris Howland zurück nach Deutschland, er arbeitet als Schauspieler, unter anderem spielt er in fünf Filmen der erfolgreichen „Winnetou“-Reihe mit, moderiert wieder für den WDR. Im selben Jahr beginnt er die Fernsehsendung „Versteckte Kamera“ zu moderieren.

Ich rede immer so!

Daneben schreibt Howland auch Bücher: 2009 erschien seine Autobiografie „Yes, Sir!“. Außerdem war er an einigen Witzebüchern beteiligt und hat den Erzählband „Happy Days“ herausgebracht. Trotz der vielen Jahre, die Chris Howland in Deutschland lebte, sprach er immer noch Deutsch mit einem typisch-britischen Akzent, der längst zu seinem Markenzeichen geworden ist. In einem Interview mit dem Stern sagte er:

„Ich rede immer so, fragen Sie meine Frau. Seit ich 1948 als Soldat nach Hamburg kam, habe ich mich nie groß bemüht, die Sprache zu lernen.“

Nach all den Jahren war Howland bis zuletzt wieder beim WDR als Radiomoderator tätig und moderierte dort die Sendung „Spielereien mit Schallplatten“. Er bleibt bis heute unvergessen!

© Chris Howland/youtube
Jennifer Victoria Withelm
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